U15 DIALOG ZUR LEHRE / Keynote 'Wissenschaftsethos im Niedergang?'

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Gemeinsame Veranstaltung der German U15 und des Gutenberg Lehrkollegs (GLK) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zum Thema "HochSchulen in gemeinsamer Verantwortung: Welche Wert- und Qualitätsmaßstäbe vermittelt unser Bildungssystem?" //
HIER: Keynote "Wissenschaftsethos im Niedergang? Spielarten und Ursachen akademischen / wissenschaftlichen Fehlverhaltens" von Univ.-Prof. Dr. Gerhard Fröhlich vom Institut für Philosophie und Wissenschaftstheorie an der Johannes Keppler-Universität Linz

Die Berichterstattung über wissenschaftliches Fehlverhalten hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Ist dies nur die Folge detektivischer Akribie dank neuer Software und verbesserter Prüfmethoden? Wird tatsächlich mehr plagiiert? Werden Daten häufiger manipuliert als früher? Wird in Schulen bereits der Grundstein für den sorglosen Umgang mit geistigem Eigentum gelegt? Diesen und anderen Fragen widmete sich die Veranstaltung "U15 im Dialog" am 1. Dezember 2015 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Unter dem Titel "HochSchulen in gemeinsamer Verantwortung: Welche Wert- und Qualitätsmaßstäbe vermittelt unser Bildungssystem?" diskutierten Experten aus Schulen und Hochschulen mit Praktikern und Entscheidungsträgern über Umfang und Ursachen wissenschaftlichen Fehlverhaltens und stellten Möglichkeiten der Präventionsarbeit vor.

Mit der Veranstaltungsreihe "U15 im Dialog" bietet German U15 ein Forum, in dem sich unterschiedliche Interessengruppen zu relevanten Themen für die Zukunft der Universitäten austauschen können. Im Rahmen der strategischen Partnerschaft der Rhein-Main-Universitäten (RMU) beteiligten sich auch die Goethe-Universität Frankfurt am Main, Mitglied von German U15, und die Technische Universität Darmstadt am Programm in Mainz.

Kooperationspartner der German U15-Veranstaltung im Dezember 2015 war das Gutenberg Lehrkolleg (GLK) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Das GLK ist – neben dem Gutenberg Forschungskolleg (GFK) und dem Gutenberg Nachwuchskolleg (GNK) – eines von drei Exzellenzkollegs der JGU. Es wurde Anfang 2011 eingerichtet und erfüllt strategische Aufgaben zur Gestaltung und Weiterentwicklung der Lehre und der Studienstrukturen an der Universität. Darüber hinaus initiiert das GLK Maßnahmen zur Förderung der Lehre und zur Weiterentwicklung der akademischen Lehrkompetenz.

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Als jemand, der seine wissenschaftlichen Arbeiten selbst geschrieben hat, finde ich es schlicht erbärmlich, wenn die Qualität des Ghost-Writers über die Note des Abschlusses entscheidet. Ich muss mich leider mit solchen Personen vergleichen, denen zum Teil nicht mal der Inhalt ihrer Arbeit bekannt ist. Dabei spielt es für mich keine Rolle ob die „Helfer“ Eltern, Verwandte oder bezahlte Dritte sind.
Helfen macht Sinn, es ist sogar wichtig gerade angehenden Akademikern aus kapitalschwachen Bevölkerungsschichten zu zeigen was „wissenschaftliches Schreiben“ bedeutet. Die Arbeit für den Schützling zu schreiben ist dabei allerdings ein No-go. Die Grenzen sind dabei nicht fließend sondern eindeutig abgrenzbar, Erkenntnis kommt vom Verfasser, Korrektur und Hinweise vom Helfer.
Unabhängig von den moralischen Überlegungen fördert „Schummeln“ eine schleichende Verschlechterung des schulischen, aber auch wissenschaftlichen Arbeits- und Erkenntnisprozesses, verzerrt Konkurrenzsituationen (vgl. Art. 33 Abs. 22 Grundgesetz „Eignung, Leistung, Befähigung“), nimmt uns als Gesellschaft Entwicklungspotentiale, sorgt für gesellschaftliche Risiken (Beispiel aus der Ökonomie sind die Finanzkrise, die Schuldenkrise oder aktuell Wirecard) und fördert schlussendlich das Dilbert-Prinzip.
Die Nutzung von Ghost-Writern u.ä. führt ferner zu (politischen) Abhängigkeiten, die in der Wissenschaft grds. nichts zu suchen haben. Wissenschaft muss kritisch sein um Probleme aufzuzeigen, die zukünftig gelöst werden sollten. Fehlende wissenschaftliche Befähigungen sorgen für Abhängigkeiten und diese zu Fehleinschätzungen oder nicht erkannten Problemfeldern.
Ein kritisches Beispiel ist die Begleitung von höheren Wissenschafts-, Verwaltungs- und Polizeipositionen, aber auch Lehrern sowie Hochschuldozenten. Als Lehrer weiß ich, wie gut Lehrer ausgebildet sind, als Akademiker mit anderen Abschlüssen weiß ich aber auch, dass das Lehramtsstudium nicht „das Beste und Schwerste“ schlechthin ist. Ähnliches gilt für Jura und Ökonomie, für die ich beide trotz „mittleren“ Abschlüssen sprechen kann.
Es geht aber schlimmer. Vor einigen Jahren durfte ich die Pseudoqualität der ökonomischen Ausbildung an einer bayerischen Verwaltungshochschule Einblick nehmen. Durch die fehlende Kompetenz der Lehrkräfte (Ökonomie wird fast ausschließlich auf Honorarbasis unterrichtet, Jura dagegen mit verbeamteten Lehrkräften) befürchte ich in den kommenden Jahren einen handfesten Finanzskandal bei bayerischen Kommunen. Von den „gekauften“ Dr.-Titeln diverser Politiker möchte ich erst garnicht reden...

carstenmueller