Ich sauf nicht mehr ...

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Das Oktoberfest in München startet und die Wiesn wird wieder mit Maßkrügen, Bier und Lederhosen geflutet. Zwischen Dirndln, Festzelten und der wilden Maus fühlt sich so ein ordentlicher Rausch wie normales deutsches Kulturgut an. Ich selber kenne das noch gut von den ganzen Festivals über die ich in meinem Leben schon getorkelt bin. Schnaps und Bier waren da meine treuen Begleiter auf dem Zeltplatz und vor den Bühnen.

Doch es ist ein Kulturgut mit dem die Gen Z immer weniger anzufangen weiß. Trotz 'Botschaftern des Bieres' wie Carsten Linnemann, dem Generealsekretär der CDU, nimmt der Alkoholkonsum in Deutschland seit Jahren ab. Egal ob Geburtstag, Volksfest, Schinkenstraße oder im Alltag, die Beziehung zu unserem liebsten Exportgut ändert sich. Und auch ich stelle selbst fest: Ich saufe nicht mehr. Klar, hier und da trinke ich nochmal ein Whiskey, aber insgesamt sind die Anlässe einfach extrem viel weniger geworden.

Mag damit zu tun haben, dass ich jetzt über 30 Jahre alt bin, aber mein Eindruck ist, die Gesellschaft wird insgesamt langsam vernünftiger. Doch was machen wir aus diesem Fortschritt, weg vom Alkohol?

Statt Prohibition, könnte man in Schweden oder Island Inspiration suchen, doch die Alkohollobby hat auf Werbeverbote oder staatliche Monopole natürlich wenig Lust. Gleichzeitig gäbe es ja genug alkoholfreie Alternativen, als Getränk oder kulturellem Schmierstoff. Während der Herbst also mit zünftigen Gerstensaft begrüßt wird, werfen wir einen nüchternen Blick auf Historie und Zahlen.

Vielen Dank fürs Reinschalten und bis zum nächsten Mal!

00:00:00 Videotitel
00:00:46 ICH SAUF NICHT MEHR
00:05:15 Der Rausch und seine Folgen
00:09:19 Suff im Laufer der Zeit
00:15:42 Das trockene Land
00:24:10 Die trockene Generation
00:28:23 DAS FAZIT

Teil der Crew, Teil des Schiffs! Wir segeln under der Flagge #funk. Schaut da mal rein:
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Комментарии
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Ich stand irgendwann vor der Wahl, mich dumm- oder totzusaufen, oder zu versuchen mit dem Leben noch etwas anzufangen. Frau, Wohnung, Führerschein und Job waren zu dem Zeitpunkt schon weg. 18 Wochen stationäre Therapie haben sich gelohnt..ich bin jetzt seit 25 Jahren trocken.

UweHof
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Trinken war nie mein Laster, dafür aber rauchen. Hab mich heute nach fast 10 Jahren als Raucher entschieden aufzuhören. Drückt mir die Daumen Fellas❤🎉

eliaspaesler
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Ich (Jahrgang 1970), aufgewachsen mit alkoholkranken Eltern, war mit ca. 5 Jahren das erste Mal betrunken. Den Erwachsenen drum rum war es egal, die fanden es witzig. Gott sei Dank bin ich ohne selbst abhängig zu werden da raus gekommen. Ich finde es aber noch immer sehr bedauerlich, dass man sich - häufig - dafür rechtfertigen muß, wenn man nicht trinkt als andersrum. Mein Sohn (Jahrgang 2000) trinkt mal den Bier (so alle paar Monate, zu besonderen Anlässen) aber wirklich betrunken hab ich ihn bis heute nicht gesehen. Als er so in das "Konsumentenalter" kam, habe ich ein langes Gespräch mit ihm geführt und von meiner Jugend berichtet und da er den "Zerfall" seiner - inzwischen verstorbenen - Oma, die nie vom Alkohol weggekommen ist (nur phasenweise), mitbekommen hat, hat er wohl auch eine andere Sicht auf Alkohol. (Seinen Opa - also meinen Vater - hat er nie kennengelernt).

manuelaradziej
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Im Namen aller Eltern, Kinder, Geschwister und Freunde die unter dem Alkoholismus eines Menschen oft jahrelang still leiden: Danke dass du auf dieses Thema aufmerksam machst ♥️

melaniemuller
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Ich habe mich mit Erhalt meines Führerscheines im Dezember letzten Jahres dazu entschieden, nicht mehr zu trinken, weil die Toleranzgrenze während der Probezeit ja 0, 0 Promille beträgt und ich theoretisch zu jedem Zeitpunkt einfach ins Auto steigen und fahren können wollte. Irgendwann ist mir aufgefallen, wie unnötig der Alkoholkonsum für mein Leben war! Ich habe ausschließlich positives zu berichten und finde mittlerweile vor allem extrem betrunkene Erwachsene einfach seltsam und distanziere mich bewusst von Menschen, die mir das Gefühl geben, trinken zu müssen. Zugegeben: Ich habe auch vorher nicht viel getrunken. Aber der wirkliche Schritt zu sagen: "Nein, das mache ich nicht mehr" hat mir wirklich die Augen geöffnet und mein Leben positiv beeinflusst. Ich kann allen empfehlen, es einfach mal auszuprobieren und dem Peer-Pressure den Mittelfinger zu zeigen. Ihr packt das! :)

leecoltzau
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Trinke seit knapp vier Monaten nicht mehr, eine der besten Entscheidungen meines Lebens.
Habe mit 16 angefangen, hatte von Anfang an ein ungesundes Verhältnis zum Alkohol, hat sich während Corona dann nur noch verschlechtert. Etwas mit Freunden zu machen war für mich lange Zeit auch immer damit verbunden, zu saufen. Seit 2019 ungefähr jedes zweite Wochenende einen Filmriss gehabt und mich mindestens einmal im Monat wegen einer Alkoholvergiftung ordentlich übergeben. Habe dann Anfang diesen Jahres entschieden, dass sich was ändern muss, nach mehreren Anläufen hab' ich es dann im Mai endlich geschafft. Der Anfang ist schwer, aber es lohnt Leute, ihr könnt es schaffen.

bjoerniboi
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Ich habe noch nie einen Tropfen Alkohol getrunken (bin 25 Jahre alt). Die Reaktionen darauf, wenn ich davon erzähle, sind sehr verschieden. Aber von jungen Leuten kriege ich zunehmend immer mehr mit, dass sie mir Respekt dafür zollen. Ich finde, das hat sich sehr verbessert. Vor Jahren wurde ich immer nur belächelt und mir wurde gesagt, dass irgendwann noch anfangen werde, Alk zu trinken.
Damals habe ich das auch nicht gerne zugegeben, dass ich nichts trinke. Heute gehe ich damit offen um. Und ich bin sehr glücklich über diese Entwicklung in der Gesellschaft.

GalaxyMiner
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Ich bin trockener Alkoholiker.

Was ich in meiner Therapie gelernt habe: Den einen Grund, den Auslöser für Alkoholismus, den gibt es nicht. Ich weiß nicht, wie oft ich die Frage gestellt bekommen habe: "Warum hast du mit dem Trinken angefangen?" Die ehrliche Antwort: "Weil jeder getrunken hat." Und ich hab mitgetrunken. In meiner Jugend war Alkohol allgegenwärtig. Ich komme zwar nicht vom Dorf, aber auf unseren Parties wurde immer viel getrunken, und auch harte Getränke. Auch im Elternhaus. Zum Abendessen wurde immer eine Flasche Wein aufgemacht. Am nächsten Morgen war die leer, manchmal auch noch eine zweite.

Die Mengen wurden immer mehr. Irgendwann funktionierte ich nicht mehr ohne Alkohol. Dann gab's halt den ersten Schluck schon vor der Arbeit (Cornflakes mit Rotwein zum Frühstück, ein Klassiker). Und als der auch nicht mehr gereicht hat, gab's was stärkeres. Eine ganz normale Alki-Karriere halt.

Ich hab noch rechtzeitig den Absprung geschafft, aber nicht von selbst. Mein damaliger Chef hat das bemerkt und mir klipp und klar gesagt: "Du bist Alkoholiker. Ich glaub nicht, dass du es schaffst, da raus zu kommen, also beweis mir das Gegenteil, sonst bist du draußen." Er war der erste, der so Tacheles mit mir geredet hat.

Danach hab ich mir professionelle Hilfe gesucht. Ich bin jetzt seit mehr als 15 Jahren abstinent und ich kann sagen, dass ich den Alkohol nicht vermisse.

Leider wird Alkohol in unserer Gesellschaft immer noch verharmlost. In kaum einem anderen EU-Land kommt man so einfach und billig an Alkohol, wie in Deutschland. Alkohol gibt es in jedem Supermarkt, ab 16 darf man Wein und Bier kaufen, die Abgabe von hartem Alkohol ist zwar erst ab 18 erlaubt, aber die Kontrollen sind löchrig. Ich bin gegen ein absolutes Alkoholverbot. Sowas ist nicht durchsetzbar, wie das Beispiel der Prohibition in den USA zeigt. Jeder hat das Recht, sich selbst zu vergiften. Man muss aber nicht ein Bier für unter einen Euro im Supermarkt bekommen, nur weil das eine jahrtausendalte Kultur ist.

FlorianBaumann
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Vor Jahren hat ein Bekannter mal gesagt "In jeder Familie gibt es mindestens einen Alkoholiker" - Daran muss ich sehr häufig denken. Denn zumindest in meinem Umfeld trifft die Aussage zu 100% zu.
Das ist für viele auch einfach absolut normal...

Als eine die einige alkoholkranke Familienmitglieder hat/hatte und bis heute von dem Geruch Bauchschmerzen bekommt, möchte ich mich von Herzen bedanken für dein Video.
Zum einen für deine reflektierte Art und zum anderen mit der Aufarbeitung + Politik, Lobby, usw. Danke. ❤️

Sonnige Grüße,
Chrissy

Sonnenshyn
Автор

Der beste Schutz vor Alkohol war für mich ein Nebenjob als Barkeeper und Kellner. Die betrunkenen Gäste waren die Abschreckung für mich.

Hyazinthenarrangement
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Ein gutes Video. Ein wichtiges Video. Ich komme vom Dorf, verbringe mein (noch junges) Leben in der Metalszene und trinke nicht. Das führt immer wieder zu vielen Fragen meines Umfelds. In der Regel werden gesundheitliche Probleme oder eine soziale Verklemmtheit vermutet. Zudem musste ich feststellen, dass viele Menschen, die Alkohol konsumieren sehr angefasst reagieren, wenn man ihren Konsum kritisiert. Ich bin niemand der ein Alkoholverbot fordert. Auch versuche ich niemandem meine persönliche Meinung aufzubinden, und doch, finde ich, sollten wir das was wir tun hinterfragen. Wir alle. Und das gilt vorallem für Dinge, "die man halt schon immer so gemacht hat". Alkoholkonsum ist ein ernsthaftes Problem und darüber müssen wir drigend reden. Sehr schön gearbeitet und vielen Dank Herr Prinz. ^^

weswesson
Автор

SO geht eine Doku über Alkoholkonsum!
Starke Entscheidung, vor allem in unserer Gesellschaft. Ich habe ein FSJ in der Wohnungslosenhilfe gemacht und meine Eltern haben beide ein Alkoholproblem. Das waren für mich sehr einschneidende Erlebnisse um mich dazu zu entscheiden nicht zu trinken. Und mein Freundeskreis besteht nur noch aus Leuten die da dahinter stehen, dem Rest war das gemeinsame Saufen wichtiger als ich als Mensch.

Raven-lllm
Автор

Als offizielle Gen Z Angehörige (Jahrgang 98), kann ich bestätigen, dass Kontrolle ein großes Ding ist. Ich habe nie wirklich Alkohol getrunken, weil ich Angst davor hatte, mich nicht mehr an das zu erinnern, was ich getan habe und dann hören zu müssen, dass ich nackt auf einem Tisch getanzt habe oder so. Es kamen natürlich auch andere Gründe dazu, aber ein möglicher Kontrollverlust war definitiv mit dabei. Gleichzeitig habe ich aber auch immer erleben müssen, wie man von Partys ausgeschlossen wird, wenn man nicht trinkt. Wie man stundenlang diskutieren muss, dass man wirklich nichts trinken will und teilweise nur Aussagen wie "ich bin schwanger" für Ruhe sorgen. Und genau das hat meine Sicht auf Leute, die regelmäßig trinken noch weiter verschlechtert. Warum sollte ich was trinken, das dafür sorgt, dass ich kotze, anderen auf den Sack gehe, nicht mehr nach Hause finde und es nicht schnell genug zum Kotzen ins Bad schaffe? 😅 Alkoholiker machen "das Getränk" also auch nicht gerade attraktiv.

itsasony-a
Автор

Ich finde dein Video kommt zur passenden Zeit. Mich haben die Video verstört, die Menschen zeigen, die bei der Oktoberfestöffnung losrennen um zu Saufen

lenaannalena
Автор

Solange nicht Alkohol trinkende Frauen gefragt werden, ob sie schwanger seien, haben wir noch viel zu tun...

walteramts
Автор

Alkohol ist einfach auch im Alltagsleben überrepräsenriert und verharmlost.
Werbung ist da ganz vorne mit dabei. Aber es geht auch um Filme, Serien, Sitcoms, Game Shows etc. Der "echte" harte Filmheld muss halt bei einer Krise erstmal Alkohol trinken.

Mir (49) hat das Zeug nie geschmeckt und ich war noch nie betrunken und trinke auch keinen Alkohol.

Echten, herzlichen Glückwunsch an alle, die den Absprung und Entzug schaffen.

thorstensyring
Автор

Ich dachte die CSU hätte sich gegen den Drogentourismus in Bayern (Deutschland) ausgesprochen.

dschanriihl
Автор

Ich bin jetzt fast 60 Jahre alt und so richtig besoffen war ich eigentlich nur einmal. Der darauf folgende Kater hat mir dann aber ausgereicht um es nicht nochmal zu tun.
Wenn ich mit Freunden ausgegangen bin, habe ich immer den Fahrdienst übernommen! Die perfekte Ausrede, um nicht saufen zu müssen.

dagmarsahliger
Автор

Gute Entscheidung Alex!
💝lichen 🍀wunsch
Ich selbst bin seit 16 Jahren trocken, beste Entscheidung ever!

zig_the_zag
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ich hab 2016 komplett dem Alkohol, abgeschworen und ich hab es keine Minute bereut. Es ist vor allem (immer noch) ein guter Sozialerfilter, da relativ schnell klar wird wer dich und deine Entscheidungen respektiert und wer nicht.

generichumanname