'Bei diesen Dienstplänen kriegen wir keinen vom Sofa hoch'

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René Bäselt ist Zugchef bei der Deutschen Bahn und Mitglied der Lokführergewerkschaft GDL. Im Video erklärt er, warum die 35-Stunden-Woche wichtig für ihn und seine Kollegen ist.

Ein Film von Hannah Freitag

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#bahn #gdl #streik #db #zeitonline
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Комментарии
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Ich hoffe, dass sich das viele Leute ansehen - vor allem die, die am lautesten schimpfen.
Wir brauchen Solidarität und gegenseitige Empathie!
Im fast ganzen Sozialbereich gibt es ähnliche Probleme. Das sind die Leute, die das Land am laufen halten.

ManuelLange
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Absolutes Verständnis für die Forderungen der GDL. Der Job des Lokführers muss attraktiver werden, nur dann kommen auch Leute nach und bleiben in diesem Beruf. Aber warum sollten das die jungen Leute machen? Im Büro wird genausoviel oder sogar mehr verdient und die Arbeitsbedingungen sind um ein vielfaches besser. Jedes Wochenende frei, Homeoffice, flexible Arbeitszeiten und keine Verantwortung für irgendwas. Malochen muss man auch nicht und der Urlaub kann problemlos eine Woche vorher eingereicht werden und wird auch immer genehmigt, weil es ist ja sowieso egal ob man da ist oder nicht. Leider werden die interessanten Jobs bei der Eisenbahn nicht gewürdigt von den oberen Etagen. Merkt euch wie mit euch umgegangen wird und gebt dem Laden freiwillig keinen Millimeter mehr. Frei heißt frei, wenn es im Dienstplan steht! Personalmangel ist Arbeitgeberproblem.

pegade
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Ich arbeite inzwischen das 45. Jahr in diesem Unternehmen und kann die Worte des Kollegen zu 100 % unterschreiben. Irgendwann ist man gesundheitlich am Ende bei solchen Dienstzeiten. Und Nachwuchs? Die wollen alle nur noch ins Büro und jüngst durfte ich mir von einem Auzbi, welchen ich gefragt habe, wer dann noch arbeiten soll, wenn alle ins Büro wollen, anhören: "Ich will doch in 45 Jahren nicht so dastehen wie du"

DerFahrdienstleiter
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Erst 15.000 die sich das Video angeschaut haben. Das muss mehr werden!

oldsonic
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Die Managementetage erhält trotz des desolaten Zustands der Bahn alle erfolgsbezogenen Boni, sperrt sich aber dagegen, bessere Arbeitsbedingungen für die Angestellten zu schaffen. Dabei sind die Forderungen nicht wie behauptet überzogen. Andere Bahnunternehmen, die um einiges kleiner sind als die DB, haben den Tarifverträgen schon zugestimmt.
Solidarität mit den Streikenden der GDL!

kontoohnenamen
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Wir fahren oft und sehr gerne im Fernverkehr der Bahn. Trotz der Widrigkeiten durch die zahlreichen Streiks, für die wir vollstes Verständnis haben und die wir aus Überzeugung mit tragen und unterstützen!
Mit dem glitzernden Bahntower in Berlin verhält es sich wie mit dem Bundestag - man lebt dort in einer lebensfremden Blase fern jeder Realität, macht sich völlig unverblümt selbst die Taschen voll und betrachtet all jene, die den Laden am laufen halten ganz offensichtlich bloß mehr als Leibeigene die man kleinhalten kann.
Ein in Deutschland inzwischen durch und durch etabliertes System, dass einen tieftraurig und sprachlos macht.
Danke, lieber Claus Weselsky - es bräuchte alle 50 Meter jemanden wie Sie in unserem Land, das längst zu einer 🍌 Bananenrepublik 🍌 verkommen ist in der Unverschämtheiten von oben mittlerweile zur Normalität geworden sind und damit salonfähig! 🤷😥

HSimone
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Fahrdienstleiter und andere Bahnbeschäftigte haben genau das gleiche Problem. Sie haben zwar nicht ganz so verrückte Schichten wie Lokführer, aber fast. Ich habe bspw. als Fahrdienstleiter in einer Woche auch Früh-, Spät- und Nachtschicht. Manche würden sich umgucken, wenn sie das machen müssten. Außerdem stehen wir mit einem Bein im Gefängnis, sollte es zu Fehlhandlungen kommen. Soll mir mal jemand erzählen, dass man am Ende von 12h Schichten am Wochenende und Montags (da sind bei uns immer 12h Schichten) noch konzentriert ist. Solange wir keine Unregelmäßigkeiten im Betrieb haben ist alles gut. Sollte eine Störung, Bauarbeiten, oder sonstige Ereignisse eintreffen, ist höchste Konzentration gefragt. Es ist sehr viel Fachwissen nötig, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Viele stellen sich das System sehr einfach vor. Ist es aber nicht. Es ist wie ein Uhrwerk, wo ein Zahnrad in das Nächste greift. Aus meiner Sicht ist es deshalb längst überfällig die Schichtsysteme zu ändern, um auch die Sicherheit im Bahnbetrieb zu gewährleisten. Zum Thema Wertschätzung: Wertschätzung erreicht man nicht durch Tankgutscheine oder einen Strauß Blumen. Sicher ist das nett. Aber Wertschätzung beginnt schon im Umgang miteinander. Im Unternehmen wie auch am Bahnsteig. Für Fehlentscheidungen, Verspätungen etc. kann weder der Lokführer, der Weichenwärter, Fahrdienstleiter, Zugpersonal, Disco etc. etwas. Es sind Entscheidungen in der Politik vor Jahrzehnten gefallen, dessen Auswirkungen wir jetzt zu spüren bekommen. Leider. Niemand von uns Mitarbeitern ist davon begeistert. Wir möchten einfach nur vernünftig arbeiten zu vernünftigen Konditionen. Für die Personalknappheit ist der Personalvorstand zuständig. Diese haben vor Jahren viele gestandene Mitarbeiter entlassen um Einzusparen. Jetzt leiden sämtliche Mitarbeiter darunter und fordern deshalb auch eine 35h Woche, weil eine 60h Woche eher die Regel ist. Im Wechselscxhichtsystem wohlgemerkt.

Hier mal eine Beispielwoche:
Montag: 18-6 Nachtschicht
Dienstag: 20-6 Nachtschicht
Mittwoch: 20-6 Nachtschicht
Donnerstag: frei
Freitag: frei
Samstag: 6-18 Frühschicht
Sonntag: 6-18 Frühschicht

Es geht aber noch schlimmer. Und zwar wenn man sogenannter VB, also Springer ist. Dann kann es sein, dass man täglich unterschiedliche Schichten hat.
Bei Lokführern kommt erschwerend hinzu, dass der Arbeitsbeginn und das Arbeitsende täglich wechselt. Da kann der Herr Seiler von der DB sich um Kopf und Kragen reden, dass er seinen Personalmangel nicht geregelt bekommt. Das sind die Realitäten. Vorstände sind Zahlenjongleure, denen das reale Leben auf den Schienen völlig fremd ist. Diese haben noch nicht mal einen Bahnberuf erlernt.

Mein Arbeitsweg beträgt 50km, also ca. eine Stunde Anfahrtszeit. Wer soll das auf Dauer aushalten?

brotpitt
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Ich habe im Büro gearbeitet mit solchen Schichten und öfters die freien Tage auch zerstückelt und selten 2 zusammenhängende freie Tage.
Kenne das zu gut, dass man dann einfach zeitlich nicht mehr am Sozialleben von Freunde und Familie teilnehmen kann. Diese extrem vielen verschiedenen Schichten, fehlenden Wochenenden und fehlende zusammenhängende freie Tage sind eine echte Unart.
Verstehe zu gut, dass Menschen das kaputt macht und verstehe zu gut, dass Menschen dann kein Anreiz haben für eine Firma mit solchen zu arbeiten.
Ich werde es auch nicht mehr tun, solange ich andere Alternativen habe.
Das macht den Mensch einfach nur körperlich und psychisch völlig kaputt.
Ein 3 bis 4 Schichtsystem ist ja ok. Aber alles was darüber geht, nein danke.

Bansheefluch
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Wenn Leute wie der mehr Interviews geben würden, und Leute wie Weselsky weniger, dann wäre das Image der GDL bei der Bevölkerung auch deutlich besser.

Gravewhisper
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Letztes Jahr im Sommer wären 40 Stunden schon toll gewesen. Viele die mit der Bahn nichts zu tun haben können sich das gar nicht vorstellen jeder Tag andere Zeiten, dann 6 Tage Wochen, bis zu 60 Stunden pro Woche sind durchaus möglich. 2 Tage Ruhe und dann wieder von vorne. Du hast keinen festen Rhythmus und du denkst auch nicht von Montag bis Freitag sondern Dienst oder kein Dienst. Zu jeder Stunde, jeden Tag, jedes Jahr bist du bereit und fährst. Dich fragt auch keiner ob du was in deiner "Freizeit" vor hast, du bekommst das so wie es der AG gerade plant. Klar kann man Tage oder Schichten drehen aber das ist nicht immer möglich

awesomefan
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Mein Sohn (16) steht vor der Berufswahl, hat als 45 Arbeitsjahre vor sich und fragte sich, welchen Beruf man wählen soll, wenn KI und Kollege Roboter überall Einzug halten. Es wird sehr Richtung Autonomes Fahren geforscht und ich könnte mir vorstellen, dass das auf der Schiene "einfacher" umzusetzen ist, als auf der Straße. Und vielleicht in 10 Jahren fährt kein Mensch mehr vorn in der Lok und es sitzen nur noch wenige Menschen in einer Zentrale und überwachen die Ein/Ausfahrt des Zuges am Bahnhof. Das ist ja heute schon in einigen Städten und an Flughäfen schon der Fall. In Anbetracht dessen, wird wohl auch eine 35 Stundenwoche nicht viel an der Attraktivität des Berufs als Lokführer ändern.
Ich wünsche allen Lokführern die Arbeitsbedingungen, die sie sich wünschen. Aber ich fürchte, dass dadurch nur die Arbeitsbedingungen für die derzeitigen Lokführer verbessert werden (na immerhin!), jedoch aber nicht das Nachwuchsproblem gelöst wird.

renes.
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Ich würde mich auch nicht kaputt arbeiten und anspucken lassen wollen, für ein Gehalt, dass knapp über Bürgergeld liegt.
Der Bahn Vorstand hat sich aber 5 Millionen ausgezahlt.

XYZ-XYZ-btvg
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Aber ich interessiere mich doch nicht für einen Job, weil ich dort weniger arbeiten muss. Ich finde den Job aufgrund der Tätigkeit unattraktiv. Warum braucht es in einer Welt in der wir über autonomen Individualverkehr reden überhaupt Lokführer, wenn es eh keiner mehr machen will? Autonome Züge, die auf definierten Strecken, zu definierten Zeiten in einem Netz, dass durchgeplant ist und daher viel weniger Improvisation von der Maschine benötigt kann doch nicht so schwer, wenn der Wille da wäre.

nnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn
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Bahn sucht leute für Lokführer aber man wird dennoch abgelehnt xD

Laastheal
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Ich bin nicht gegen die 35 Std. Woche bei vollem Lohnausgleich und das Thema Schichtarbeit hat sicher seine eigenen Herausvoderungen.
Wenn jemand mit 40 Std. Woche 40 Jahre lang gearbeitet hat, müsste man mit 35 Std Woche ca. 5, 5 Jahre länger arbeiten, um auf die gleichen Arbeitsstunden zu kommen. Aus Sicht der Generationengerechtigkeit dürfte sich dann der 35 Std. Arbeiter aber nicht beschweren, wenn er bis 70 arbeiten muss, um ohne Abschläge in Rente gehen zu können.
Oder habe ich ein Denkfehler?

tinegluhmacher
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Bürgergeld ist die macht! 40h vor der Couch 🛋️ + Geld 💰

BananeMtSahne
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Spricht Er von den Zügen die nie fahren? Wenn ich einen Termin wahrnehmen muss fahr ich eher Eselskarre wie Bahn.

BenniSla-jz
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Warum wird diese Diskussion immer so einseitig geführt?
Für Schichtarbeit erhalten die Leute schon immer Zulagen und weitere Privilegien. Und ich kenne Leute, die den Job nur wegen der vielen Zulagen machen. Die Arbeitszeit-Wahlmodelle erlauben schon jetzt die Verringerung der Arbeitszeit.
Ich habe auch mal im Schichtdienst gearbeitet. Wenn die Schicht um war, konnte man den Schalter umlegen und war im Freizeitmodus. Jetzt, wo ich im Büro arbeite, geht das nicht mehr. Ob man will oder nicht, man nimmt viele Themen zumindest gedanklich mit nach Hause und kommt somit viel schlechter in den Freizeitmodus.
Wenn ich mal einen Arzt- oder Behördentermin erledigen muss, muss ich einen Tag Urlaub nehmen. Schichtarbeiter sind bei diesem Thema viel flexibler.
Schichtarbeit bietet auch Vorteile.

sachsenring
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Ich habe für Forderungen wie 35 Stunden Woche absolut kein Verständnis ‼️
Ich selber arbeite selbst im Schichtbetrieb mit nicht selten 60 Stunden in der Woche.
Das Volk wird echt immer fauler. Wohlstand gibt's nur durch Arbeit. Viel und harte Arbeit, oder wenn du Chef bist.

heinburghardson
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Bei allem Verständnis habe ich überhaupt kein Verständnis mehr, wisst ihr eigentlich wie viel Geld und Nerven ihr euren Mitmenschen gekostet habt? Ach ja, habe ich ganz vergessen, hier ist der zweite Daumen nach unten von mir.

rinoprime