Chor- und Orchesterkonzert |Kantorei der Thomaskirche Düsseldorf, Orchester |Ltg.: Sabine Rosenboom

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† In memoriam Thomaskirche Düsseldorf-Mörsenbroich (erbaut 1960, entwidmet 2020, seitdem Abriss geplant, 2024 vorerst verschoben) †
Chor- und Orchesterkonzert (1999)
Werke von J. L. Bach, J. Pachelbel, J. S. Bach und W. A. Mozart

Mitwirkende:
Clementine Jesdinsky, Sopran
Sabina Detmer, Alt
Adrian Kroneberger, Tenor
Stefan Wolf, Baß

Kantorei der Thomaskirche Düsseldorf

Kamini Govil-Willers, Monika Strahl, Blockflöte
Hans-Heinrich Kriegel, Ulrike Kriegel, Oboe
Nicola Borsche, Solovioline
Klaus Jungbluth, Roland Vesper, Horn
Angela Fiege, Willi Burg, Trompete
Christoph Daub, Ariane Bayerlein, Violine 1
Johannes Porfetye, Mariane Vignand, Eriko Hoshino-Staudigl, Violine 2
Susanne Hentschel, Irene Schwalb, Viola
Mark Fair, Cello
Peter Naidenov, Kontrabaß
Adrian Trutz, Pauke
Oliver Schmidt, Continuo

Leitung und Cembalo: Sabine Rosenboom

Johann Ludwig Bach (1677–1731):
Suite G-Dur für zwei Oboen, Streichorchester und Generalbaß
0:01 Ouverture (Lentement, Vite)
4:52 Air
6:45 Menuet
8:25 Gavotte
9:38 Air
11:48 Bourée

Johann Pachelbel (1653–1706):
13:10 Nun danket alle Gott – Motette für zwei vierstimmige Chöre und Basso continuo

Johann Sebastian Bach (1685–1750):
4. Brandenburgisches Konzert G-Dur BWV 1049
für Solovioline, zwei Blockflöten und Streichorchester
18:02 Allegro
25:07 Andante
29:19 Presto

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791):
Missa in C „Krönungsmesse“ KV 317
für Soli, Chor und Orchester
34:28 Kyrie
37:25 Gloria
42:14 Credo
49:09 Sanctus
51:10 Benedictus
54:30 Agnus Dei

Zum Programm:
Johann Ludwig Bach (1677–1731), der bedeutendste Vertreter der Meininger Nebenlinie der Musikerfamilie Bach, wurde 1677 in Thal in Thüringen geboren, wo sein Vater Jakob Bach, später Kantor in Ruhla, damals als Schulmeister und Kirchenmusiker wirkte. Von 1688 bis 1693 besuchte der vielseitig begabte, auch bildnerisch talentierte Kantorensohn das Gymnasium in Gotha, anschließend wandte er sich dem Theologiestudium zu. Seine berufliche Laufbahn begann mit einer Lehrer- und Kantorenstelle in Salzungen. 1699 wechselte er an den Meininger Hof über, wo er 1703 das Amt des Hofkantors und Pagenerziehers übernahm und 1711 zum Hofkapellmeister ernannt wurde. Dieses Amt versah er bis zu seinem Tode im Jahre 1731.
Aus seinem Schaffen als Komponist haben sich zwölf Motetten und etwa die doppelte Anzahl Kantaten – fast ausnahmslos Kirchenkompositionen – sowie eine großangelegte Trauermusik auf den Tod seines Dienstherrn Herzog Ernst Ludwig von Sachsen-Meiningen (1724) erhalten.
Die heute abend auf dem Programm stehende Orchestersuite ist das einzige heute noch vorhandene Instrumentalwerk aus seiner Feder.

Text der Motette von Johann Pachelbel:
Nun danket alle Gott, der große Dinge tut an allen Enden; der uns von Mutterleibe an lebendig erhält und tut uns alles Guts. Er gebe uns ein fröhlich Herz und verleihe immerdar Friede zu unsern Zeiten in Israel, und daß seine Gnade stets bei uns bleibe, und erlöse uns, solange wir leben.
Nun danket alle Gott, mit Herzen, Mund und Händen, der große Dinge tut an uns und allen Enden, der uns von Mutterleib und Kindesbeinen an unzählig viel zu gut und noch jetzund getan.

Die sechs Brandenburgischen Konzerte schickte Johann Sebastian Bach im März 1721 an den Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg, für dessen Orchester sie bestimmt waren. In ihren vorherrschenden Dur-Tonarten und ihrem tänzerischen Charakter gehören sie zu den fröhlichsten und lebhaftesten seiner Werke. Das vierte Konzert für Solovioline, zwei Blockflöten und Streicher knüpft, wie übrigens auch das zweite und fünfte Konzert, an das Formenschema des Concerto grosso von Antonio Vivaldi an: dem „Tutti“ steht das „Ripieno“, eine Instrumentengruppe, die die Solisten begleitet, gegenüber.

Wolfgang Amadeus Mozart nahm im Januar 1779 seinen Dienst als Hoforganist und Konzertmeister des Salzburger Erzbischofs auf, ein halbes Jahr nach dem plötzlichen Tod seiner Mutter in Paris. Am 23. März 1779 vollendet Mozart 23jährig die Missa in C-Dur (KV 317). Den Beinamen „Krönungsmesse“ hat sie wohl erst später erhalten; der Anlaß ist bis heute nicht bekannt. Sicher erinnert aber der festliche Beginn des Kyrie an eine Musik für Krönungsfeierlichkeiten. Aber weder Mozarts große Messe, noch seine übrigen wohlklingenden Kompositionen dieser Zeit hielten den Erzbischof davon ab, seinen Grafen Arco zu veranlassen, Mozart 1781 mit einem Fußtritt aus den erzbischöflichen Diensten zu entlassen.

Konzertmitschnitt vom 30. Mai 1999
Aufnahme: Bernd Bechtold, Martin Hruschka
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