Gerechtigkeit für Tiere | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur

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Die gesellschaftliche Einstellung zu Tieren schwankt zwischen inniger Liebe und Ausbeutung. Manche haben einen Namen und werden als Haustiere verwöhnt, andere haben eine Nummer und werden unter leidvollen Bedingungen gehalten, um dann nach einigen Wochen oder Monaten getötet zu werden. Diese Ausbeutung der Tiere ist tief in der menschlichen Lebenspraxis und Kultur verankert. Der Philosoph Bernd Ladwig fordert deshalb eine politische Wende in der Debatte

Bernd Ladwig will Gerechtigkeit für Tiere, was für ihn bedeutet, sie als Mitglieder der politischen Gemeinschaft zu verstehen. Was das mit Blick auf den Kater zu Hause, die Giraffe im Zoo, den Fisch im Wildbach oder den Truthahn im Sandwich konkret heisst, fragt «Sternstunde»-Moderatorin Barbara Bleisch.

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Die «Sternstunde Philosophie» pflegt den vertieften und kritischen Ideenaustausch und geht den brennenden Fragen unserer Zeit auf den Grund.

Die «Sternstunde Philosophie» schlägt den grossen Bogen von der gesellschaftspolitischen Aktualität zu den Grundfragen der Philosophie: Wer ist wofür verantwortlich, worin besteht die menschliche Freiheit, was bestimmt unseren Lebenssinn? Zu Gast sind Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft – Stimmen, die zum Denken anregen und unser Zeitgeschehen reflektieren und einordnen.

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Комментарии
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Seine sprachliche Klarheit und Präzision und die Fähigkeit komplexe Zusammenhänge auf den Punkt zu bringen, sind einfach "next level". Sehr sehr beeindruckender Denker dieser Bernd:)👌

alexanderjungblut
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meiner meinung nach eine der besten sendungen des SRF überhaupt. frau Bleisch stellt die richtigen fragen und herr Ladwig gibt ausgezeichnete antworten. eine echte bereicherung. danke und alles gute.

walter
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Super wichtiges Thema, super Argumente! Vielen Dank liebes SRF!

GreenSeppel
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Hohen Respekt für beide Gesprächspartner! Ein intellektuelles Bonbon. Jamm jamm.

phimedo
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Sehr schöne Sicht, hoffentlich bald eine Geisteshaltung. Sehr gute Fragen von beiden! Ein sehr sinnvolles Format!

lejaderguteGeist
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Hier merkt man, wie grotesk weit wir wohl noch weg sind davon, über uns Menschen als emphatische Wesen sprechen zu können. Herr Ladwig fächert sehr gut unseren zweifelhaften Umgang mit anderen Lebewesen auf und weist auf die Inkonsistenzen hin. Dazwischen schimmert eine grundsätzliche Kritik an der strukturellen Gewalt unserer Gesellschaft durch, die zu keiner Differenzierung in der Lage ist.

astralreiseburo
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50 Jahre später: "Mama warum habt ihr den Planeten damals eigentlich zugrunde gerichtet und die Tiere so schrecklich behandelt?"
"Ja weil es uns so gut geschmeckt hat" 🤦‍♀️

sojabohne
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Herzlichen Dank an den Referenten und das Philosophie Team mit Barbara Bleisch, tolle Sendung, geistöffnende Themen.
Philosophen die an gängigen Ritualen, Usanzen und unachtsamem Verhalten anklopfen, werden gern belächelt, zurückgewiesen und gerne schnell vergessen, um unbedacht weiter im gleichen Trott zu vegetieren. Ja keine Zeit verlieren und das Handeln zu überdenken. Das schöne Sprichwort: wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit, hat schon viele überrascht. Sklaverei, Menschenhandel, Religionskriege, Rassismus, Menschenrechte für alle, STIMM- und WAHLRECHTE für Frauen, gleicher Lohn für gleiche Arbeit. als einige Beispiele wie sich die sturen, unachtsamen Ansichten verändern oder ändern werden. Und so such das Verhalten mit Tierwesen und Pflanzenwesen, das werden unsere Kindern erleben und hoffentlich sehr bald Erfolge zeigen. Wie mit den Tierwesen umgegangen wird schreit zum Himmel, genau so wie die schrecklichsten Taten der Nazis in den Konzentrationslagern, wie die Kriegsverbrechen der USA in Vietnam, Afghanistan, Irak und, und, und. Kein Richter. Doch Julian Asange klagt die USA an. Und so wird man moralisch auch über das Verhalten zu den Tierwesen zur Rechenschaft gezogen werden. Für die einen an den Himmelspforte, für andere mit seinem Karma um nicht ins Nirvana zu gelangen. Aber für alle achtsamen Menschenwesen belastet das nicht mitfühlsame Umgehen mit Tierwesen die Seele und der Mensch selber wird nicht glücklich, nein er wird gar krank, in der Seele und im Körper mit immer schlimmeren Krankheiten, die das Leben der Menschen dahin raffen. Wer achtsam und mitfühlsam gegenüber Menschen, Tierwesen, Pflanzenwesen, Natur und allem Sein handelt, der erfährt Glück, Freude und Liebe ganz unmittelbar und tief.
Dieses Glück wünsche ich möglichst vielen Menschenwesen. Darum, möge diese Sendung, dieses Buch, diese Ethik Früchte tragen, herzlichen Dank für dieser Effort für die heute noch rechtlosen Tier- und Pflanzenwesen.
Herzliche Grüsse an alle Menschen die auf dem Weg des Herzens gehen und ... gehen wollen.

heinzhandschin
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Eine wunderbare Sendung, vielen Dank dafür.

StopTheWarOnDrugs
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Mir hat die Sendung sehr gut gefallen!
Ich staune immer wieder, dass wir im Jahr 2020 Tiere so schlecht behandeln, wie nie zuvor.

sophiemimizien
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Klasse der Mann. Sehr schönes Interview. Danke !!

dogsinheaven
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Bleisch-Bosshart-Vetsch Fan Club Zürich sagt DANKE!

pongmaster
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Super Interview, höheres Level in Sachen Tierethik! Hat spass gemacht es anzuhören, danke!

Anna-
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Vielen Dank für das informative, spannende Interview!

sophonax
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Bin jetzt 30min drin, muss kurz unterbrechen, ABER es ist sehr gut gelungen! Beide stellen die richtigen Fragen :)

ponyah-deathrunparkourspee
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Barbara wieder mal auf Hochtouren. Sie fragt immer genau dann nach wenn ich das auch machen würde. ❤❤❤

stucky
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Super argumentiert und präsentiert. Bin beeindruckt x

SilviaViolin
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Ich finde die Diskussion sehr gut, mal auf grundlegende Aspekte des Umgangs mit Tieren zu kommen ohne immer nur die doch oft an Gefühl und Sympathie appelierende Darstellung der Massentierhaltung aufzugreifen. Aber die Frage bleibt (und bleibt auch eine Aufgabe, eine Grundlagenforschung der philosophischen Ethik): Womit kann zweifelsfrei oder sagen wir mit der selben Dignität der Rechtsstatus von Tieren begründet werden, wie man etwas die Unantastbarkeit der Menschwürde und die unteilabaren Menschenrechte begründen kann (zum Beispiel durch Kants kategorischen Imperativ). Ich beschäftige mich seit ca. 30 Jahren mit diesem Thema, habe selbst mal was dazu veröffentlicht, aber ich finde keine befriedigende Lösung. Alles was ich heute kann, und Bernhard Ladwig argumentiert ähnlich, ist, dass der heutige Umgang mit Tieren so er alleine auf menschliche Lust oder Kommerz beruht sicher falsch ist. Damit habe ich aber noch nicht das Rechtssubjekt Tier begründet, noch weniger kann ich hierauf eine Rechtsgemeinschaft aufbauen.

Vielleicht sagt manchen das Great Ape Projekt noch was, wo man anfang der 90er versuchte, doch wenigstens für die großen Menschenaffen eine rechtliche Gleichheit einzufordern. Ich fand das damals sehr spannend. Kam aber auch zu dem Ergebnis: Das ist nicht nur praktisch fast unlösbar, auch die theoretische Begründung fand ich nie ganz befriedigend, denn dann würde man Menschenaffen doch wieder zu einer Art Menschen 2. Klasse machen. Ich bin übrigens seit ca. 30 Jahren Vegetarier, teilweise vegan. Mir reicht dazu als Argument ich brauche kein Tier töten oder töten lassen um zu überleben, insofern hat das tierische Überleben einen höheren Wert als das Tier. Mir ist aber bewußt, dass es so nur ein relativer Wert ist. Gerne würde ich hören, dass der Tierethik gelungen ist, eine solidere Begründung zu liefern. Insofern halte ich die Grundlagenforschung hierin höchst spannend und wichtig.

Um drei Aspekte aufzugreifen. Empfindungsfähgkeit, Erleben, Bedürfnis des Tieres. Bedürfnis haben wohl alle Tiere zu überleben, eventuell auch die Pflanzen, Empfindungsfähigkeit ist sicher eine evolutionärer Vorteil des Überlebens und das Erleben (was nicht das selbe ist wie Erleben) ist dann eine Bewußtmachung. Aber reicht das für unveräusserliche Rechte aus, noch schärfer, sind das notwendige und hinreichende Bedingungen? Schwierig.

Es wird später ja gesagt, dass man den Willen eines Tieres nicht brechen soll, und wenn man sich das nicht zutraut erkennen zu können, dann sollte man die Finger davon lassen. Bei Pferden oder Hunde, vielleicht einfach nur, weil sie uns als Säugetiere ähnlich sind, vermeinen wir das erkennen zu können. Aber bei Vögeln? Wespen? Fischen? Ja, ich bekenne mich im Zweifel tatsächlich für die Empfindungsfähigkeit von Tieren, auch wenn wir es nicht, von uns aus nicht erkennen können. Beispiel, ich versuche Fliegen oder Spinnen lebend hinauszubuchsieren. Und auch Wespen versuche ich nach Möglichkeit zu verscheuchen, auch wenn ich zugegebenermaßen manchmal inkonsequent bin. Dann wenn ich absichtlich und bewußt etwas vermeiden kann, tue ich es auch nach Möglichkeit. Das Argument gefällt mir gar nicht, dann daraus gleich die Konsequenz einer Sekte zu ziehen, wo man gar nichts mehr darf. Es kommt eben auch auf die Intention an.

Dann kommen Fragen hinzu wie Verantwortung (wurde anfangs angesprochen), was ein Handlungskonzept voraussetzt, und dies wieder einen Begriff der Freiheit impliziert. So könnte man Tiere als Rechtsobjekte ansehen, aber daraus ergeben sich noch keine Rechtssubjekte, denn Gerechtigkeit hieße, für alle das gleiche Recht einzuräumen an verantwortlichen Handlungen zu partizipieren. Sehr sehr schwierig. Dennoch, ich teile die Ansicht, in vielleicht hundert Jahren ist man weiter und wird sich für unserem heutigen Umgang mit Tieren schämen.

RickB
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Super! als ob mein eigene Gedanken eingescannt wurde :)) Vielen Dank für diesen Interview!

anasigua
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Wichtiges Thema...sehr wichtig ..
Natürlich neigt der mensch dazu zu übertreiben ...
Tiergerechtigkeit sollte man in jedem fall festzurren
Tiermorde müssten geahndet werden

pkh