Nach Alu und Carbon: Ist DAS der neue Fahrrad-Werkstoff? | Einfach Genial

Kein Metall, kein Rost, keine Wartung – das verspricht die Erfindung von Sven Terhardt und Frank Blase aus Köln. Gemeinsam haben sie ein Fahrrad entwickelt, das komplett aus recyceltem Plastik bestehen soll. Ihre Vision: Das nachhaltigste und wartungsärmste Fahrrad der Welt.

Das Fahrrad soll sich vor allem für die Stadt eignen und dort bei jedem Wetter draußen stehen können, ohne zu rosten. Hat das Rad einmal ausgedient, verfolgen Sven und Frank den Gedanken eines Pfand-Systems: Das alte Rad soll gegen einen kleinen Betrag an den Hersteller zurückgegeben werden. Im Anschluss soll das Material zu einem neuen brandneuen Bike recycelt werden können.

Fahrradgutachter Anton Höffer schaut sich das Recycling-Rad genauer an: Wie alltagstauglich ist das Plastik-Fahrrad? Wie viel wiegt es im Vergleich mit Fahrrädern aus Metall? Und eignet sich Kunststoff überhaupt als Material für Bikes?

#einfachgenial #erfindung #fahrrad #bike #recycling

🟦 Im Video:

SVEN TERHARDT, als Ingenieur hat er sich auf Fahrräder spezialisiert. Seit 2023 tüfelt er an einem Fahrrad, das komplett aus Kunststoff besteht.

MALTE WEISE, ist Fahrradmechaniker und Student. Im Nebenjob testet er das Plastikrad auf Alltagstauglichkeit und berichtet dann an Sven Terhardt und sein Team.

FRANK BLASE, ist der Ideengeber für das Fahrrad aus Plastik. Er hat das Familienunternehmen seines Vaters, das sich auf die Herstellung von Kunststoffteilen spezialisiert hat.

LENA WÖLKE, ist Materialentwicklerin für Kunststoffteile und hat das Radlager aus Plastik maßgeblich mit konstruiert.

ANTON HÖFFER, ist Fahrradgutachter in Köln und testet das Fahrrad aus Kunststoff.

JENS BOLDT, ist Qualitätsmanager für das Kunststoffrad und arbeitet vor allem daran, das Rad aus 100% recycelten Kunststoff herzustellen.

KRZYSZTOF BUSZKO, leitet das Testlabor, in dem alle neu entworfenen Kunststoffteile für das Fahrrad getestet werden.

🟦 Kapitel:

00:00 – 00:35 Intro
00:35 – 04:03 Die Erfindung
04:03 – 05:47 Teile aus dem Spritzguss-Verfahren
05:47 – 07:34 Die Erfindung
07:34 – 12:01 Das Material
12:01 – 12:30 Pfandsystem fürs Fahrrad
12:30 – 12:51 Kosten
12:51 – 16:58 Was sagt der Fahrrad-Gutachter?
16:58 – 19:06 Das Kugellager
19:06 – 21:24 Der Praxis-Test
21:24 – 23:11 Im Test-Labor
23:11 – 24:30 Die Zukunft

🟦 Musik:

1-800 – Bonaparte
Gettysburg - Ratatat
Give it up – Oscar Lo Brutto
Fühlt sich wie fliegen an – Max Herre
Downtown Funk – Oscar Lo Brutto
Glitterman – Stuart Crombie
Hoch – Tim Bendzko
Highway - Blackfoot
Remember Tokyo – Chicho Cortez, Bonetrips
Edge Tone – Jonathan Atkinson
Wow - Post Malone
An Eye for Detail a – Peter Michael Ludlam, Jimmy Kaleth
Watching the sunrise – Peter Michael Ludlam, Jimmy Kaleth
Bicycle Race - Queen
Bicycle Race (Instrumental) - Queen
Juice - Lizzo
Joy Ride (instr.) - Trapboys

🟦 Mehr Infos zum Thema gibt’s hier:

Eine kurze Geschichte des Kunststoffs (GEO)

Wie billiger Kunststoff die Welt eroberte (Heinrich Böll Stiftung, 2019)

Müllkippe Meer (NABU, 2021)

🟦 Credits:

Autorin: Lara Bauerkamp
Kamera: Florian Lippke
Ton: Gustav Dreißigacker
Schnitt: Angel Garcia, Julian Lyubych
Motion Design: Ozan Sanal
Produktion Labo M: Sebastian Naumann, Julia Ulrich, Laura Schäfer
Produktion MDR: Maja Brömel
Social Redaktion Labo M: Leonie Richter, Frederike Lichtenstein, Gentiana Bexheti
Mitarbeit Labo M: Marion Mayer
Redaktion Labo M: Gwenda Walk, Sabine Drückler
Redaktion MDR: Pit Lehmann, Frank Frenzel
Leitung MDR: Achim Schöbel

Einfach Genial ist ein Format des MDR.

[einfachgenial]

Was macht für dich ein gutes Fahrrad aus?

[joachimhohenstein]

Plastikrahmen 10 Jahre in Sonne, Regen und Schnee ?! - das sehe ich mir gern in 10 Jahren an.

[jobcentertycoon]

Und wie sieht es im Sommer bei UV Strahlung und Hitze und im Winter bei Minusgraden aus? Plastik neigt ja gerne mal dazu dann brüchig oder weich zu werden.

[CrazyManuel]

Hitliste an Nervigen dingen am regulären Fahrrad:
1. Reifen/Schläuche
2.
3. Kette
4. Dämpfung
5. Tretlager

[gitti]

Zu teuer, zu schwer, zu wenig Anteil an recyceltem Plastik, im Fahrradladen um die Ecke nicht reparierbar, nicht individuell leicht umrüstbar ( Lenker, Sattelfederung, Gepäckträger…). Das Design ist natürlich ein Hingucker, aber für mich persönlich keine Option.

[drahnreb]

Was spricht gegen ein Fahrrad aus Stahl mit handelsüblichen Komponenten die einfach von Nutzer ausgetauscht werden können und überall gekauft werden können? Wenn das Stahlrad nach 30Jahren dann mal kaputt geht kann man es vielleicht schweißen oder sonst sehr gut rezyklieren. Stahl lässt sich ohne Qualitätseinbußen ewig oft einschmelzen. Das Ganze wirkt wie absurdes Greenwashing motiviert von Profitgier.

[Premiumpodcast]

Ist die Sendung "Einfach Genial" jetzt nur noch eine Plattform für grosse Firmen und nicht mehr für kleine unbekannte Erfinder?

[Aniqa]

Dadurch, dass der Recyclinganteil am Kunststoff so hoch ist, muss tendenziell mehr Material verwendet werden, weil die Stoffeigenschaften schlechter werden. Das ist bei Stahl nicht so schlimm. Ich bin kein glühender Verfechter von Stahlrahmen, aber wenn es um NACHHALTIGKEIT geht, ist das Metall unschlagbar.

[GK_SMC_R]

Solange Plarikabrieb (Pedale) als Mikroplastik am Ende in der Umwelt landet, muss ich das absolut ablehnen! Was soll das?

[earlofoli]

Allein das ? Im titel triggert mich schon. Ein Plastikfahrrad in dieser art und weise zu präsentieren wirkt auf mich fast schon wie steuerfinanziertes greenwashing.

[MaxJedermann]

1200€ für nen 17kg Fixie, löbliche idee aber absolut realitätsfremd.

[philippboos]

Der ökologische Fußabdruck zur Herstellung eines konventionellen Rades ist nicht unser Problem. Wir müssen häufiger aufs Rad umsteigen. Sollte sich diese Erfindung durchsetzen, wird das Fahrrad zu einem Wegwerfartikel. Die Idee reduziert weder unseren Müll, noch ändert sie das Mobilitätsverhalten der Menschen nachhaltig.

[tatatata]

Also mein Rad ist 23 Jahre jung, hat einen Alu-Rahmen und hat 185 € im Hit-Markt gekostet. Es hat sogar eine Schaltung und eine Federgabel und läuft und läuft und läuft...😂😂😂

[olfo]

Für die meisten Menschen ist jedes Fahrrad wartungsfrei, weil sie sich einfach nicht darum kümmern.. und das geht auch lange gut meistens..

[testaccount]

Werde ich mir nicht kaufen. Hier die Gründe:
1. Ich habe 2 Fahrräder aus Alu, die mich wahrscheinlich überleben werden.
2. Ich bin zu schwer für diese Konstruktion.
3. Das Plastikfahrrad ist eine lahme Gurke. Es ist schwer, es verbiegt sich und es hat keine Gangschaltung.
4. 1200 € Verkaufspreis bei einem Materialwert von von etwa 5 € ist absoluter Wucher. Für so viel Geld kann ich mir auch ein Fahrrad aus original Legosteinen bauen. Die Chinesen könnten ein Plastikfahrrad für 100 € bauen.
5. Angepeilte Lebensdauer nur 10 Jahre und das auch nur, wenn man keine langen Strecken fährt. Danach kann man im Recycling vielleicht 90 % des Materials retten. Ist in meinen Augen nicht nachhaltig.

[annette]

Genial. Ich bin begeistert. Ich, als Zweiradmechanikerin, habe schon vor 40 Jahren von wartungsarmen Fahrrädern geträumt. Da ich kein KFZ besitze, würde ich mir noch ein 7es Fahrrad, für die Stadt anschaffen. Danke für die gute Reportage und bleibt dran. Ich lege Wert auf Fahr- Komfort, Riementrieb, guten Schmutzschutz und Nässeschutz ( lange Schutzbleche), Packtaschen und Anhänger tauglich, fest montiertes Schloss plus zusatzkette

[CR-Carlson]

Bin das Bike auf der Eurobike 2024 mal probe gefahren. Die Fahr-Stabilität ist hier doch sehr eingeschränkt. Fährt sich sehr schwammig und unkontrolliert leider. Ist halt schwierig da mit dem Kunststoff die Steifigkeit her zu bekommen. Aber von Grundgedanken natürlich ne gute Idee.

[Ceratiomyxafruticulosa]

Erstmal beeindruckende Leistung!
Ich denke das größte Problem für den Privatgebrauch ist zumindest derzeit die Preis-Leistung, denn jemand der viel Fahrrad fährt wird sich dieses Fahrrad nicht kaufen, jemand der wenig fährt muss sein Fahrrad kaum warten und wird womöglich auch nicht den recht hohen Preis bezahlen.

Ich denke aber trotzdem, dass das Projekt sehr viel Zukunft hat. Spritzguss ist eigentlich bei großen Mengen sehr günstig - der Zusammenbau wahrscheinlich bisher teuer- aber günstiger in Zukunft? Ich sehe die Zukunft der Fahrräder als eine günstigere, und wartungsarme Möglichkeit für Fahrradsharing in Städten oder als Verleih an Hotels (z.B. an Meeren) und nicht im Privatgebrauch. Durch einen hohen Absatz sollten denke ich auch niedrigere Preise möglich sein.

[earlofoli]

Wie verpestet man die Welt mit Mikroplastik...

[Felix-nonx]

Er hat also ein Problem gelöst das keiner hat….
Natürlich schön das es „wartungsfrei“ ist, aber das es aus Kunststoff ist, trägt halt nicht dazu bei, da hätt man auch einen herkömmlichen Aluminium-Rahmen nehmen können (der wirklich zu 100% recyclebar ist). Man hätte auch auf Standard Teile zugreifen können, sodass der Kunde FALLS was passiert (oder man das Fahrrad Upgraden will) es selber reparieren oder in jeden Fahradladen bringen kann. Das wäre wirklich nachhaltig!
Der Bau aus Plastik ist halt nur dazu da das es „cool“ aussieht.