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Dr. Jörg-Henning Hüsemann: Landwirtschaft und Wissensproduktion im China der Kaiserzeit
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Vortrag am 3. Mai 2023 im Haus Dacheröden, Erfurt.
Eine Kooperationsveranstaltung der Konfuzius-Institute Bremen und Erfurt
„Die Gelehrten befassen sich nicht mit Ackerbau und die Bauern bilden sich nicht". So charakterisierte der Reformer Liang Qichao (1873–1929) Ende des 19. Jahrhunderts eines der Probleme, die eine Modernisierung der chinesischen Landwirtschaft behinderten. Ähnlich beschrieben westliche Agronomen jener Zeit die chinesische Landwirtschaft. Zwar lobte man die effektive landwirtschaftliche Praxis, glaubte jedoch, dass der chinesische Ackerbau einzig auf Empirie beruhe und jegliche wissenschaftliche Grundlage vermissen lasse.
Diese weit verbreitete Meinung wird der Vortrag durch eine Analyse landwirtschaftlicher Schriften des chinesischen Kaiserreichs hinterfragen. Anhand einiger Beispiele wird gezeigt, dass der ländliche Raum nicht bloß die Nahrungsversorgung für die chinesische Bevölkerung sicherte; er war gleichzeitig ein Ort der Wissensproduktion und des Austauschs zwischen Gelehrtenbeamten und Bauern.
Jörg H. Hüsemann wurde 2012 für eine Doktorarbeit zu einer historischen geographischen Schrift am Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg promoviert. Seit 2013 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Kultur und Geschichte Chinas am Ostasiatischen Institut der Universität Leipzig. Der Fokus seiner Forschung liegt auf der Geschichte der chinesischen Landwirtschaft, der Technik- und Wissenschaftsgeschichte sowie der Umweltgeschichte.
In diesem Kontext interessieren ihn besonders der Pflanzenbau und Vorstellungen zu Böden und Wetter. Gegenwärtig arbeitet er an seiner Habilitationsschrift zu Düngemitteln im vormodernen China.
Eine Kooperationsveranstaltung der Konfuzius-Institute Bremen und Erfurt
„Die Gelehrten befassen sich nicht mit Ackerbau und die Bauern bilden sich nicht". So charakterisierte der Reformer Liang Qichao (1873–1929) Ende des 19. Jahrhunderts eines der Probleme, die eine Modernisierung der chinesischen Landwirtschaft behinderten. Ähnlich beschrieben westliche Agronomen jener Zeit die chinesische Landwirtschaft. Zwar lobte man die effektive landwirtschaftliche Praxis, glaubte jedoch, dass der chinesische Ackerbau einzig auf Empirie beruhe und jegliche wissenschaftliche Grundlage vermissen lasse.
Diese weit verbreitete Meinung wird der Vortrag durch eine Analyse landwirtschaftlicher Schriften des chinesischen Kaiserreichs hinterfragen. Anhand einiger Beispiele wird gezeigt, dass der ländliche Raum nicht bloß die Nahrungsversorgung für die chinesische Bevölkerung sicherte; er war gleichzeitig ein Ort der Wissensproduktion und des Austauschs zwischen Gelehrtenbeamten und Bauern.
Jörg H. Hüsemann wurde 2012 für eine Doktorarbeit zu einer historischen geographischen Schrift am Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg promoviert. Seit 2013 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Kultur und Geschichte Chinas am Ostasiatischen Institut der Universität Leipzig. Der Fokus seiner Forschung liegt auf der Geschichte der chinesischen Landwirtschaft, der Technik- und Wissenschaftsgeschichte sowie der Umweltgeschichte.
In diesem Kontext interessieren ihn besonders der Pflanzenbau und Vorstellungen zu Böden und Wetter. Gegenwärtig arbeitet er an seiner Habilitationsschrift zu Düngemitteln im vormodernen China.