Max Horkheimer über Kapitalismus und Faschismus — Ep. 281

Auf den ersten Blick scheint der Faschismus der große Gegenpol zum Liberalismus zu sein. Die Frankfurter Schule sieht dies anders: Max Horkheimer beschreibt im Jahr 1939 in seinem Essay „Die Juden und Europa“, wie aus dem Liberalismus der Faschismus erwachsen konnte. In seinem berühmten Text findet sich auch der bekannte Satz: „Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen.“
Keineswegs ist die Marktwirtschaft mit ihren Konkurrenzverhältnissen das Gegenteil von autokratischer Staatsmacht, vielmehr erleben wir, wie in der Krise der Staat als ideeller Gesamtkapitalist die kapitalistische Wirtschaft lenkt, um die Profite der Kapitalisten abzusichern. Juden, die in den Jahrzehnten zuvor vom Liberalismus und dessen Toleranz profitierten, werden, wenn der Staatskapitalismus regiert, zu den ersten Opfern. Horkheimers Text, der an manchen Stellen Lenin recht nahekommt, ist immer noch wegweisend, weil er liberale Illusionen entlarvt und die Gewalt des Kapitalismus klar benennt.
Mehr dazu von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“.

Literatur:

Max Horkheimer: Die Juden und Europa, in: Ders.: Gesammelte Schriften. Bd. IV. Schriften 1936 – 1941, S. Fischer.

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[Phantomselbst]

Jetzt macht doch mal eine Pause, meine Weihnachtselfen.

[sorensievert]

aus Gründen der zeitlichen Effizienz wünschte ich mir das Wolfgang zur Begrüßung "Halole" sagt.

[CalopsitaVanderbilt]

Einen frohen Jahreswechsel euch allen!

[snobhobbitmarx]

pls einmal ein Gespräch mit Fabian Lehr. Vielleicht über Lenin und/oder MMT. Frohe Weihnachten!!

[mullerskuh]

Ist eine Folge geplant, in der ihr auf die Kritik auf eure Kritik von Lenins Imperialismustheorie eingeht? Die KO bzw. KP hat dazu eine Folge aufgenommen, die 2, 5 Std lang ist.

[stocktonthompson]

Man muss schon suchen, um Content auf dem Niveau zu finden. Voll mega krass Respekt, aldar! 😂

[Remember]

Ein kleiner Einwand zum Einwand, die These mit der Zunahme der organischen Zusammensetzung zeige sich nicht empirisch, da es ja nicht an Beschäftigungsmöglichkeiten fehle. Das Argument ist mindestens nicht hinreichend, weil es nicht in produktive und nicht-produktive Arbeit unterscheidet. Führt etwa die mit zunehmender organischer Zusammensetzung steigende Produktivität der Ware Arbeitskraft zu so großen Voraussetzung für ihre Reproduktion (Bildung und Ausbildung, Ernährung unterwegs und nicht selber kochen, Verdichtung der Regenerationszeit, etc.), dann ist dies beim produktiven Kapital- zumindestens nach einigen Theoretiker*innen - als gestiegener Anteil des konstanten Kapitals einzupreisen. Damit wären die vielen Beschäftigungsmöglichkeiten nur dazu da, die Produktivität des produktiven Teils der Gesamtarbeitskraft bei gewisser organischer Zusammensetzung überhaupt erst zu ermöglichen, würde sich aber nichtsdestotrotz als krisenausbildende Senkung der Profitrate bemerkbar machen bzw. als Arbeitsplatzmangel im produktiven Bereich.

[Eretz-Rainbow]

Habt ihr vielleicht über Markus Gabriel, Kapitalismus interpretation Kritik schon besprochen! Er sagt das, Kapital, sei ein Verschwörungstheortiker Buch !

[hendrixxxm]

Ich wünsche Euch besinnliche Weihnachten ...‼️✌😇

[Ascaroth]

Wer hätte gedacht, dass Horkheimers Kritik so nah an der Österreichischen Schule des Kapitalismus ist. Und da haben wir es wieder: Kapitalismuskritik, die eigentlich Sozialismus Kritik ist 😂

[nathanmoura]

Wie steht ihr zum Politischen Islam ☪️ in Europa und im Nahen Osten ? Macht mal bitte ein Video dazu.