Prof. Dr. Niko Paech - 14.03.2020

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Chronische Zeitknappheit kristallisiert sich als Schattenseite des modernen Wohlstandes heraus. Viele empirische Beobachtungen deuten darauf hin, dass während der vergangenen Jahrzehnte eine Entkopplung des subjektiven Wohlbefindens von der Ausstattung mit materialisierten Gütern und anderen Freiheitsymbolen stattgefunden hat. Das Viel-haben tritt in Konflikt zum Gut-leben, weil die menschliche Aufnahmekapazität für Genüsse, Ereignisse und Konsumfunktionen beschränkt ist: Sowohl die Sinnesorgane, als auch psychischen Ressourcen eines Menschen sind infolge massiver Kaufkraftzuwächse und Freiheitsgewinne erschöpft. Reizüberflutung und eine bis zum Konsum-Burn-Out reichende Überforderung greifen Platz. Dies zu analysieren und Lösungen zu finden liegt im Fokus einer zeitökonomischen Theorie der Suffizienz. Es zeichnet sich eine Sinnkrise ab, deren Bewältigung sich mit Elementen einer reduktiven Transformation deckt, die zwecks ökologischer Überlebensfähigkeit ohnehin anstünde. Elegante Genügsamkeit konfrontiert die verzweifelte Suche nach weiteren Steigerungen von Güterbesitz und Bequemlichkeit mit einer simplen Gegenfrage: Von welchen Energiesklaven, Konsum- und Komfortkrücken ließen sich überbordende Lebensstile und schließlich die gesamte Gesellschaft befreien?
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Комментарии
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Hier müssen mehr Kommentare her, damit es mehr Leute vorgeschlagen bekommen!

klarap.
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"Einen Sinn für das Unzeitgemäße entwickeln"..genau meine Devise!

klarap.
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wir haben grad soviel Zeit, u.a. zum Nachdenken :-)

oreithia
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"So viele Sachen wo ich nicht brauche" Sokrates beim Marktbesuch

erntehaus
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"Der Grund-Irrtum der Menschheit (daraus entsteht alles menschengemachte Leiden):
"Ich denke" ist ein Irrtum, weil das Denken (unter Anderem) das Ich erzeugt. Das Ich ist eine Illusion.
Diese Illusion erzeugt Angst, daraus entsteht Hass, Trennung, Verbitterung usw...
Wenn genug Menschen das erkennen, entsteht Mitgefühl, Weltfrieden, eine
neue Gesellschaft und Miteinander."
frei nach j.krishnamurti

thomasneemann