Wie der Kolonialismus die Welt bis heute prägt | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur

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Das 20. Jahrhundert war jenes der Dekolonisierung. Die jungen Nationalstaaten mussten aber bald feststellen, dass ihr Kampf um Gleichberechtigung hinter den hehren Idealen zurückblieb. Adom Getachew erzählt in einem preisgekrönten Buch packend von diesen Kämpfen, die bis ins Heute reichen.

Themen in dieser Folge:
00:00 Was ist postkoloniale Theorie?
08:40 Die koloniale Geschichte und der Weg zur Unabhängigkeit
18:00 Wie kann die wirtschaftliche Abhängigkeit überwunden werden?
27:17 Der Begriff des «Neokolonialismus»
47:00 Wie können wir unser Denken dekolonisieren?

Von William Faulkner stammt der bekannte Satz: «Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen.» Das stimmt vielleicht für wenig so sehr wie für die Kolonialgeschichte, in deren Zuge Menschen versklavt und geknechtet wurden und Kulturen und Landschaften geplündert. Bis heute kämpfen wir mit dem Vermächtnis einer blutigen Geschichte, die unter anderem Grossteile Afrikas verarmt und zerrüttet zurückgelassen hat. Angetreten waren die antikolonialen Denker jener Zeit allerdings mit hehren Idealen und grossen Visionen für eine neue Weltwirtschaftsordnung und ein geeintes Afrika.

In ihrem mehrfach preisgekrönten Buch «Die Welt nach den Imperien» zeichnet die äthiopisch-amerikanische Politikwissenschafterin Adom Getachew, Professorin an der Universität in Chicago, diese Geschichte packend nach – und entwirft aus dem historischen Vermächtnis eine Vision eines «postkolonialen Kosmopolitismus». Barbara Bleisch trifft die junge Wissenschaftlerin zum Gespräch und fragt nach, was globale Gerechtigkeit heute bedeutet und wie mit den Statuen von Kolonialherren zu verfahren ist.

In dieser Version sind die Fragen auf Deutsch und die Antworten mit deutscher Übersetzerstimme.

Sternstunde Philosophie vom 11.06.23
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Sendungsverantwortliche:
Regie: Christine Rauschmeier, Redaktion: Daniel Dubach, Martina Kuhn, Produzentin: Sandra Roth, Leitung: Judith Hardegger, SRF 2023
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Die «Sternstunde Philosophie» pflegt den vertieften und kritischen Ideenaustausch und geht den brennenden Fragen unserer Zeit auf den Grund.

Die «Sternstunde Philosophie» schlägt den grossen Bogen von der gesellschaftspolitischen Aktualität zu den Grundfragen der Philosophie: Wer ist wofür verantwortlich, worin besteht die menschliche Freiheit, was bestimmt unseren Lebenssinn? Zu Gast sind Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft – Stimmen, die zum Denken anregen und unser Zeitgeschehen reflektieren und einordnen.
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Moderation:

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#SRFKultur #SRFKulturSternstunden #SRFSternstunde #Philosophie #Kolonialismus #afrika #unabhängigkeit #SRF #Kultur
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Комментарии
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Vielen Dank für euer Interesse an diesem Video. Nach so vielen Kommentaren von euch haben wir die Kommentarspalte zu diesem Beitrag jetzt geschlossen. Wir freuen uns aber, wenn ihr unter den anderen Videos des Kanals fleissig weiterdiskutiert. Herzlichst, euer SRF Kultur Team

srfkultursternstunden
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Tolle Frau. Endlich eine Herangehensweise mit der ich was anfangen kann.
Sehr angenehm, ruhig, intelligent. Und zwei Buchtipps auch noch abgegriffen.
Danke fuer diese tolle Sendung.

igormajdandzic
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China hat doch ebenfalls unter dem Kolonialismus gelitten - und wo steht es heute! Es ist also möglich, Armut und Elend trotz kolonialer Vergangenheit zu überwinden. Das wird leider in der Diskussion nicht angesprochen. Es wäre interessant zu erfahren, welche Gründe die Autorin für diese bemerkenswerte Entwicklung nennen würde.

VolkerKiene
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*Diese Frau hat einen Namen.
Könnt ihr bitte ihren Namen in die Beschreibung bzw. Titel packen!? Danke!*

SebiJarema
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Ich vermisse bei der Karte der kolonisierten Länder auch die farbige Markierung am Besten in Schwarz der Länder-Kolonisatoren. Darüber hinaus vermisse ich auf der Karte die von Russland kolonisierte Länder in Pink zu sehen. Ansonsten vielen Dank!

wolken_atlas
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Herzlichen Dank für dieses ungemein gute Gespräch. Ich hätte noch eine weitere Stunde zuhören können. Herzlichen Dank! 🪢

a.eichenschild
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Wir können uns niemals zu viel mit dieser unglaublich ungerechten Epoche der Menschheitsgeschichte befassen, um sie kritisch zu verstehen und zu überwinden.

andreaberg
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Ein spannendes Gespräch! Als Lateinamerikanistin muss ich allerdings sowohl die sehr verkürzte Sicht auf die über 500 Jahre (nicht 400) währende Kolonialgeschichte und auf die Postcolonial Studies bemängeln. Dass Lateinamerikas Kolonialgeschichte und vielfältige Theorielandschaft lediglich in einem Satz und einer unbeantworteten Frage bzw. gar keine Erwähnung finden, ist enorm schade! Ich freue mich auf eine Fortsetzung! 😊

MirjamLeuzinger
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Liebe Community, wie informiert ihr euch zum Thema Kolonialismus? 📚📱🗪

srfkultursternstunden
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Naja, teilweise ist das Problem allerdings auch, dass "wir" (vllt ist das in der Schweiz auch anders, ich bin in Deutschland Ende der 90er und in 2000ern zur Schule gegangen) im Geschichtsunterricht nicht sooo sonderlich viel über Kolonialismus gelernt haben. Es wurde hier und da mal erwähnt, unter anderem auch im Fremdsprachenunterricht, aber das ganze Ausmaß des Phänomens wurde mir erst nach und nach klar. Im eigentlichen Geschichtsunterricht ging es viel um Deutschland, die Entwicklung zu demonkratischen Strukturen, etc...(Was sicher auch wichtige Themen sind) Es wurde noch kurz von Wilhelm IIs Wunsch nach einem "Platz an der Sonne" geredet. Aber die globalen Verflechtungen des Kolonialismus, das wurde nicht deutlich. Ich finde, es sollte eigentlich ein gesamter Überblick über die Geschichte der Menschheit im Geschichtsunterricht abgebildet werden, insbesondere in einer Welt mit länderübergreifenden Herausforderungen.

geronimo
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Danke, für dieses ausführliche informative Gespräch

nickifrickel
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Felwine Sarr und Adom Getachew sind nur zwei, die sich mit einer Zukunft dieses Kontinents befassen. Inzwischen kommt immer mehr die Zukunft des Kontinents in den Fokus. Das ist konsequent. Das ökonomische Wachstum von mehr als 6% p.a. spricht eine deutliche Sprache!

berndhofmann
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Kann man das irgendwo ohne Übersetzung gucken?

fym
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Ein sehr angenehmes Gespräch, das E, otionalisierung vermieden hat und auf positive Bilder neuer Möglichkeiten und Veränderungen gezielt hat. Habe einiges gelernt, danke Frau Getachew!

SchallundWahn
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Es geht blos um Technologie und technische Innovation. Alles anderes is Afterduft.

JSwift-jqwn
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Man kann nicht einfach sagen, dass der globale Süden günstiger landwirtschaftliche Güter herstellt. Immerhin gibt es hier in Deutschland auch Umweltauflagen auf einem ganz anderen Niveau. Und ob bei Einhaltung dieser Regeln landwirtschaftliche Güter aus dem Süden überhaupt noch günstiger wären, ist fraglich.

Keran
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Wie kostbar,
Danke - jetzt müssten „wir“mehr in dieser Vision für die Welt denken lernen…..

birgitfiedler-rumpel
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Aha: Darauf soll die geforderte neue Weltwirtschaftsordnung hinauslaufen- den Weltwohlfahrtsstaat.

franzschmidt
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Warum leisten die Arabischen Imperialisten nicht ihre Milliarden in den Aufbau von Infrastruktur?


So viel geld Dubai hat, könnten die in ganz Afrika eine Zugverbindung aufbauen um waren untereinander besser liefern zu können.

what-is-Hari
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Interessant. Die Frage steht im Raum, ob der Kolonialismus komplett vermieden hätte werden können. Zudem: hat der Kolonialismus, neben den vielen Gräueltaten, nicht auch positive Auswirkungen auf die kolonialisierten Völker gehabt? Es wäre noch interessanter, alle Aspekte ohne ideologische Scheuklappen zu durchleuchten.

davidyunnan