Traumflucht - Tobias Tucholski [Lyrik]

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Gedicht: "Traumflucht" von Tobias Tucholski
Musik: "Debussy - La Cathédrale Engloutie"

Aus dem Buch: "Entzug der Lebenssucht"

Traumflucht

Ich schweife ab.
Meine Gedanken total banal,
Der Moment ist mir egal.
Ich halt mich so auf Trab,
Denn mein Antrieb, der ist schlapp!

Ich fliege davon,
Hinüber in eine andere Welt,
Errichte sie, wie sie mir gefällt.
Von der Realität bin ich nun abgekommen,
Voll und ganz vom seichten Träumen eingenommen.

Es ist so wunderbar!
Mein Ich ist fehlerfrei
Und alles was ich will liegt mir bei!
Doch ich merk’, mir wird es langsam klar,
Diese Welt ist unbrauchbar!

Ich laufe bloß weg,
Würden sie alle sagen,
Doch wie können sie es wagen!
Ich schmecke tagtäglich meines Lebens Dreck;
Träumen ist auch nur Mittel zum Zweck!

Ich fliege zurück,
Kehre heim ins Hier und Jetzt
Und merke, wie die Wirklichkeit mich zerfetzt.
Nervlich am Ende, nur noch ein kleines Stück.
„Kämpf nicht weiter!“ – so schmerzhaft fern vom Glück…

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