Brauchen wir ein Recht auf Sterbehilfe? | 13 Fragen

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Jeder sollte selbst bestimmen können, wann er sterben möchte und dafür auch legal die Hilfe Dritter in Anspruch nehmen dürfen. Soweit die Grundidee der organisierten Sterbehilfe. 2015 hatte der Bundestag Ärzt*innen und sogenannte Sterbehilfevereine verboten, die geschäftsmäßige, also auf Wiederholung angelegte Sterbehilfe, zu leisten.
Das Bundesverfassungsgericht hat dies mittlerweile für verfassungswidrig erklärt. Es sagt: Jede*r, egal ob kerngesund oder schwerkrank, darf Sterbehilfe in Anspruch nehmen. Doch wer entscheidet final, ob jemand sterben darf oder nicht? Und wie wäre es, wenn Sterbehilfe bald völlig normal wäre? Die einen sehen darin eine gefährliche Entwicklung hin zu einer Gesellschaft, in der Menschen zum Beispiel leichtfertig den Tod wählen oder sich sogar unter Druck fühlen könnten, der Familie oder Freunden nicht unnötig zur Last zu fallen. Die anderen pochen auf das Recht, selbstbestimmt leben aber auch sterben zu dürfen. Bei #13Fragen haben wir diskutiert: Sollte jede*r ein Recht auf Sterbehilfe haben?

Anmerkung der Redaktion:
Die 13 Fragen-Folge zum Thema Sterbehilfe wurde am 25.03.2021 gedreht. Unter anderem hat YouTuber Philipp Mickenbecker („Real Life Guys“) als Gast an der Folge teilgenommen, um seine sehr persönliche und bewegende Perspektive und Position zum Thema zu vertreten. Leider ist Philipp am 9. Juni 2021 an den Folgen seiner Krebserkrankung verstorben. Das Team von 13 Fragen schätzt Philipps Entscheidung zur Teilnahme an der Sendung sehr und drückt seine tiefe Anteilnahme gegenüber den Angehörigen aus.

Unsere Gäst*innen:
Philipp Mickenbecker, YouTuber
Nora Fieling, Autorin und Genesungsbegleiterin
Brigitte Meyer-Simon, Mitglied im Sterbehilfeverein
Dr. Benedikt Matenaer, Palliativmediziner
Eric Wrede, Bestatter
Heiner Melching, Geschäftsführer der Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin

Quellen:

#Sterbehilfe #Diskussion

Redaktion ZDF: Stefan Münker
Formatentwicklung ZDF: Vanessa Olivier
Produktionsmanagement ZDF: Christiane Alsfasser

Eine Produktion von Hyperbole.

Host: Salwa Houmsi
Regie / Autor*in: Katharina Lauck, Ann-Catrin Malessa
Redaktion: Mascha Schlubach, Melanie Schoepf, Laura Oppermann
Kamera: Fabian Uhlmann, Michel Gumnior, Gabriel Rufatto, Taner Asma
Licht: Micha Plundrich, Ulrich Kalliske, David Ketel
Ton: Wladimir Gelwich
Set Design: Justus Saretz
Aufnahmeleitung: Chiara Noack
Schnitt: Claudia Sebastian, Suraj Chandran
Grafik: Marc Trompetter, Rosa Gehlich
Make Up: Juliane Polak
Produzent: Bastian Asdonk
Creative Producerin: Ann-Catrin Malessa, Katharina Lauck
Produktionsleitung: Saskia Kuhnert
Formatentwicklung ZDF: Vanessa Olivier
Redaktion: Stefan Münker
Produktionsmanagement: Christian Alsfasser

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ZDFheute
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Das Argument "Nur Gott gibt Leben und darf es nehmen" ist problematisch. Warum sollte ein Nicht-Gläubiger sich an die Regeln halten müssen, die Gläubige aufgrund ihres Glauben haben wollen?

Funaru
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Der Staat soll getrennt von Religion sein. Der Glaube des einen hat nicht über das Leiden des anderen zu entscheiden.

heinrichdertote
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Finde die Pro Sterbehilfe Leute argumentieren sehr empathisch und nachvollziehbar, wogegen die contra Sterbehilfe Leute sehr mit Totschlagargumenten und religiös antworten, man merkt eben auch an der beruflichen Ausrichtung, wer von der Situation mehr Ahnung hat. Hätte gerne mehr Blick auf Länder gehabt, die aktive Sterbehilfe erlauben oder strikt verbieten.

Diewolustigist
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Wenn er wegen seiner Religion keine Sterbehilfe will, dann ist das doch gut so. Dann lass die anderen über ihr Leben entscheiden.

boser_ketchup
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Bei allem Respekt an den verstorbenen Philipp, finde ich dennoch, dass er, aber auch Nora, ihre religiösen Ansichten einfach nicht auf andere projezieren dürfen. Was nach dem Tod kommt und ob ein Gott darüber entscheidet, wann wir sterben, sollte in unserer weltlichen Welt jedem selber überlassen sein.

Unsichtbarer
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Ich tue mich so schwer damit, wenn Menschen mit "Gott" oder "Glaube" argumentieren. Das wirkt auf mich immer wie ein Totschlagargument, dass jegliche Diskussion unmöglich macht.

annaluisa
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Wer aufgrund seiner religiösen Ansichten die Rechte anderer Menschen beschneiden will, disqualifiziert sich für jede Diskussion.

Rannx
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Jeden Respekt an Phillips Glauben - aber eben so ein Glaube darf nie anderen aufgezwungen werden. Indem er sich auf Gott bezieht negiert er im Grunde, dass andere das Recht haben, nicht an Gott zu glauben, was aber unsere Verfassung klar vorgibt. In einer zivilisierten und aufgeklärten Gesellschaft darf Religion niemals Maßstab für Entscheidungen sein, die alle betreffen. Aber natürlich für persönliche Entscheidungen.

bugfisch
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ALLES was Eric sagt! Bei ihm merkt man finde ich am allermeisten, dass er durch seinen Beruf tatsächlich weiß, was der Tod auch für Angehörige bedeutet. Seine Perspektiven fand ich äußerst spannend und super argumentiert!

w_julia
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Ich möchte den Bestatter applaudieren!!!
Volle Zustimmung meinerseits.


Meinen Respekt für Phillip, das er Kraft in seinen Glauben gefunden hat, aber er begeht den leider typischen Fehler sehr vieler religiöser Menschen, das er seine individuelle Sicht als allgemeingültig betrachtet.
Glaube ist rein persönlich und hat in allgemeinen Kontext nichts zu suchen, und darf nicht über das Leben anderer bestimmen.
Wer sich wirklich töten möchte, der wird das tun, es ist nur die Frage, ob man das alleine auf Schmerzvolle, unwürdige Art versucht oder diese Verantwortung einer anderen, persönlich betroffenen Person auferlegt?
Klar muss sicher gestellt werden dass dort keine missbräuchliche Beeinflussung vorliegt, aber sich allein wegen der theoretischen Möglichkeit über die verzweifelten Wünsche schwer kranker hinweg setzen?
Mein Leben, meine Entscheidung

fjeldfross
Автор

Ich stimme mit Eric zu 100% zu und zudem finde ich es schade, dass die drei Kontrahenten ihn nicht nachvollziehen können. Es geht hier um die Freiheit über sich selber zu entscheiden und da darf keine Religion und kein anderer Mensch eingreifen.

liechtenstein
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Ein Tier darf mann von Schmerzen erlösen, ein Mensch aber nicht, auch wenn es nichts mehr als das sich wünscht. Es muss jedem die Entscheidung über sein Leben überlassen

simonaw
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"Gott schenkt das Leben und darf entscheiden wann er es wieder nimmt". Wenn dir jemand etwas schenkt, dann darfst du damit tun was du willst. Sonst ist es kein Geschenk sondern ein Fluch.

shirakeen
Автор

Als Lokführerazubi kann ich nur pro Sterbehilfe sein. Was man immer wieder so mitbekommt von Lokführern, die schon Personenunfälle hatten ist einfach schlimm. Manche zerstört es komplett, sie können nie wieder fahren, da denke ich mir: Vielleicht hätte es durch Sterbehilfe verhindert werden können, dass diese Person sich vor den Zug schmeißt.

erreddssssw
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Bei all der Aufregung über potentiell fremdbestimmtes Sterben fehlt mir das Bewusstsein über das offensichtlich fremdbestimmte Überleben

Harry-xhnb
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Der Bestatter ist einfach so korrekt. Hat so viel Ahnung und argumentiert so wertschätzend, einfach nur gut.

Katja-qbei
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Sorry, aber Gott und Religion haben in der Überlegung für Gesetzmäßigkeiten nichts verloren. Das mit einzubeziehen ist etwas persönliches, darf aber heutzutage in einer modernen Gesellschaft keine Rolle mehr für allgemeine Entscheidungen spielen. Inwiefern man Religion zusätzlich zum Gesetzgeber für sich anwendet, muss jeder für sich allein entscheiden.

Talk_to_you
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Was mir in dieser Diskussion zu kurz kam, ist sich schon bereits existierende Suizidhilfe (z.B. der Schweiz) zu erklären wie diese funktioniert. Den viele Leute, haben ein falsches Bild wie hoch die Hürden dafür sind, was sich auch an den Argumenten der Gegenseite zeigt. Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen ist oft ein jahrelanger Prozess, bei dem mehrere psychologische Gutachten eingeholt werden müssen um eine höchstmögliche Sicherheit bei der Entscheidung zu haben. Die fünf Punkte, Urteilsfähigkeit, Wohlerwogenheit, Konstanz, Autonomie, Tatherrschaft werden sehr genau geprüft und nur wenn diese gegeben sind, kommt man für eine Begleitung in Frage. Dies schließt auch psychisch Kranke zum Größtenteil aus, oder das man aufgrund des Drucks vom Umfeld diesem Wunsch nachgeht. Und ich finde es anmaßend dieser kleinen Gruppe an Personen, die solch einen intensiven Sterbewunsch haben und diese Kriterien erfüllen so was zu verweigern.

visualproblemsolving
Автор

Ich bin dafür. Meine Oma lag im Sterben und wollte einfach nur gehen. Aber sie musste über ein halbes Jahr in Schmerzen und Qualen im Bett liegen und warten bis sie endlich auf natürlicher Weise stirbt

luisat