Let's talk! Über fehlende Gleichstellung, Männer im Feminismus und das dritte Geschlecht

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Die Videoreihe "Let's talk" beschäftigt sich mit den Themen Diversität, Inklusion und Talententwicklung des Prorektorats von Isolde Karle. Hier tauscht sich die Theologin mit Menschen über verschiedene Themen aus dem Bereich Diversity aus und bittet sie um Einblicke aus ihren Lebenswelten.

In dieser Folge spricht Isolde Karle mit Katja Sabisch über Rückschritte, Fortschritte und aktuelle Herausforderungen in Gender-Themen. Katja Sabisch ist Professorin für Gender Studies an der Fakultät für Sozialwissenschaft. Außerdem ist sie erste Sprecherin des Marie-Jahoda-Centers for international Gender Studies.

Inhalt des Videos:

00:01 Einleitung und Vorstellung von Isolde Karle und Katja Sabisch
01:14 Aktueller Stand der Gleichstellung
03:14 Rückschritt durch Pandemie? Die Rolle der Frau in der Care-Arbeit
05:12 Leaky Pipeline: Welche Maßnahmen es gibt, um Frauen in der Wissenschaft zu fördern
07:17 Aktuelle Forschung: So stehen junge Männer mit und ohne Migrationshintergrund zu Gender und LSBTI
12:06 Religiosität und traditionelle Rollenvorstellungen
14:40 Wie es in Zukunft weitergehen kann
16:47 M/W/D: Das dritte Geschlecht
26:59 Verabschiedung: Vielfalt als Bereicherung und Herausforderung

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Комментарии
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wie sieht es mittlerweile mit den Unisex Toiletten aus? Was ist der "gute Weg", von dem Frau Kahle am Ende sprach?

noa_ltg
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Ich bin erstaunt, wie unkritisch in diesem Gespräch normative Begriffe wie "Fortschritt" und "Rückschritt" oder "Backslash" so verwendet werden, als seien sie rein deskriptiv. Eigene Wertungen müsste man doch zunächst einmal als solche markieren und dann begründen und argumentativ entfalten.

Wenn Frau Sabisch etwa sagt, es gelte: "Je religiöser ich bin, desto festere Klischees vertrete ich", dann ist das geradezu ein Paradebeispiel für die Vermischung eigener Wertungen und nüchterner Beschreibung empirischer Daten. Religiöse Menschen mögen, zumindest in einigen Hinsichten (auch hier müsste man eigentlich differenzieren), zu Rollenvorstellungen neigen, die Geschlecht anders deuten und verstehen, als das im Mainstream der Genderforschung heute der Fall ist. Dass es sich dabei um Klischees handelt, die man diesen Menschen mit als Bildungs- oder Gleichstellungsbemühungen ausgegebenen politischen Maßnahmen austreiben müsse, ist eine legitime Position. Aber sie ist eine neben anderen - und dabei wegen ihrer (mehr oder weniger subtilen) Übergriffigkeit nicht gerade die überzeugendste. Entgegen einer solchen vereinseitigenden Sicht ist nicht per se die eine Perspektive rückschrittlich und die andere fortschrittlich. Wer diese Begriffe so unkritisch verwendet, ohne Kennzeichnung ihrer Relativität, nimmt eine wissenschaftliche Evidenz und Alternativlosigkeit für die eigenen Deutungen und Meinungen in Anspruch, welche die Falsifizierbarkeit der eigenen Positionen verschleiern. Das Schlimme ist, dass damit im Namen der Diversität die Diversität des Diskurses verhindert wird. Es ist natürlich legitim, mit dem Kopf zu schütteln, wenn jemand "traditionell" (was auch immer das im Einzelnen heißen mag - hier gibt es sicherlich große Differenzen, auch zwischen den Religionen) leben möchte. Und ebenso ist es legitim, sich ein "traditionelles" Familienleben zu wünschen. Ist diese Toleranz noch möglich?

Ein zweites Beispiel ist der Verweis von Frau Sabisch auf das faktische Vorhandensein von Menschen, die sich als "trans" verstehen. Dass es solche Menschen gibt und diese eine bestimmte, von traditionellen Vorstellungen abweichende Deutung ihrer Leiblichkeit vornehmen, ist doch unstreitig. Die Frage ist vielmehr, wie konsistent eine solche Deutung ist. Darüber kann man eben unterschiedlicher Auffassung sein. Hier wäre eigentlich der Ort, Argumente auszutauschen, statt Meinungen kundzutun.

benedikt
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toller Beitrag, bin gespannt was aus der Idee mit den WCs wird :)

hana-kqic