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Berlin-Mitte (D), Ev. Zionskirche - Vollgeläut

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Die Zionskirche ist eine evangelische Kirche in der Rosenthaler Vorstadt im Berliner Ortsteil Mitte des gleichnamigen Bezirks. Sie gehört zur Evangelischen Kirchengemeinde am Weinberg im Kirchenkreis Berlin Stadtmitte.
Sie wurde 1873 im damaligen Norden der Stadt als Kirche einer Tochtergemeinde der St.-Elisabeth-Gemeinde eingeweiht. Der Architekt des vom preußischen König und späteren Deutschen Kaiser Wilhelm I. als Votivkirche gestifteten Baus ist August Orth. Bedeutung erlangte die Kirche unter anderem als Wirkungsstätte von Dietrich Bonhoeffer, der hier als Pastor tätig war. Kurz vor dem Ende der DDR war die Zionskirche ein Zentrum der Opposition mit Kirche von unten und der Samisdat-Zeitschrift Umweltblätter.
GESCHICHTE:
Aus Dankbarkeit, einem Attentat in Baden-Baden entgangen zu sein, stiftete im Jahr 1861 der damalige König und spätere Kaiser Wilhelm I. 10.000 Reichstaler für den Bau einer Kirche in dem damals noch zur St.-Elisabeth-Gemeinde gehörenden, aber im Zuge des Baus des Wilhelminischen Rings schon dicht besiedelten Gebiet. Nach einigen Auseinandersetzungen zwischen dem Berliner Konsistorium und dem Magistrat von Berlin konnte 1866 mit dem Bau begonnen werden. Wegen Geldmangels ruhten die Bauarbeiten ab Ende 1868, doch eine weitere Stiftung des Königs ermöglichte 1872 die Fertigstellung der Bauarbeiten. Die Kirche ist im Stil der Neoromanik errichtet, als Backstein-Terrakotta-Bau im Stil des Berliner Historismus mit gelben Blendsteinen aus der Cement- und Tonwarenfabrik Hermsdorf. Sie hatte 1424 Sitzplätze, 562 davon auf der Empore. Die Baukosten (ohne Grundstück und Bauleitung) lagen bei 373.364 Mark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund 3,29 Millionen Euro). Zur Ausstattung gehörte auch eine Orgel von Wilhelm Sauer mit 30 Registern auf zwei Manualen und Pedal.
Am 2. März 1873 wurde die Zionskirche in Gegenwart des Kaisers durch Generalsuperintendent Bruno Brückner feierlich eingeweiht. Die ersten Jahrzehnte der Kirchengemeinde waren von heftigen Konflikten zwischen dem konservativen Pfarrer Julius Kraft und dem liberal dominierten Gemeindekirchenrat („Kampf in Zion“) bestimmt.
Im Zweiten Weltkrieg wurden Kirchendach, Altar, Chorfenster sowie die Sauer-Orgel zerstört. Doch nicht nur die alliierten Luftangriffe im November 1943 sorgten dafür, dass die Kirche in den kalten Nachkriegswintern zusätzlichen Schaden nahm. Die Zahl der Einbrüche wurde schnell zum unhaltbaren Zustand, denn auf der Suche nach Brennholz machten einige Berliner auch vor den Kirchenbänken nicht halt. So entschied die Gemeinde im Jahr 1946, die unteren Fenster zu vermauern.
Bis 1953 wurde die Kirche notdürftig wiederhergestellt und in den 1960er Jahren im kargen Stil der damaligen Zeit mit Latexfarbe renoviert und zum Teil auch umgebaut. Der Verfall setzte aber wieder ein, als in den 1970er Jahren Schäden an Heizung und Dach auftraten und nicht beseitigt wurden.
Innenansicht der Zionskirche, Blick vom Eingang in Richtung Chor
Erst 1988 begann die Dach- und Turminstandsetzung. Nach der deutschen Wiedervereinigung und einer denkmalpflegerischen Untersuchung der ursprünglichen Innenausmalung im Altarbereich 1992 begann ein Jahr später die vollständige Turm- und Dachsanierung und die schrittweise Restaurierung der Außenfassade. Die Glocken wurden wieder in den Turm gehängt und die stark defekten Fenster notverglast. 2002 wurden die vermauerten Fenster wieder geöffnet.
Seit Herbst 2009 wird auch der Innenraum schrittweise renoviert. Bis zum Jahr 2015 sollen dafür über drei Millionen Euro ausgegeben werden. Aber auch noch im Juli 2011 wurde der schlechte Zustand des Innenraums wegen seiner historischen Bedeutung stark kritisiert.
Glocken:
Im Turm hängen drei Eisenhartgussglocken.
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Sie wurde 1873 im damaligen Norden der Stadt als Kirche einer Tochtergemeinde der St.-Elisabeth-Gemeinde eingeweiht. Der Architekt des vom preußischen König und späteren Deutschen Kaiser Wilhelm I. als Votivkirche gestifteten Baus ist August Orth. Bedeutung erlangte die Kirche unter anderem als Wirkungsstätte von Dietrich Bonhoeffer, der hier als Pastor tätig war. Kurz vor dem Ende der DDR war die Zionskirche ein Zentrum der Opposition mit Kirche von unten und der Samisdat-Zeitschrift Umweltblätter.
GESCHICHTE:
Aus Dankbarkeit, einem Attentat in Baden-Baden entgangen zu sein, stiftete im Jahr 1861 der damalige König und spätere Kaiser Wilhelm I. 10.000 Reichstaler für den Bau einer Kirche in dem damals noch zur St.-Elisabeth-Gemeinde gehörenden, aber im Zuge des Baus des Wilhelminischen Rings schon dicht besiedelten Gebiet. Nach einigen Auseinandersetzungen zwischen dem Berliner Konsistorium und dem Magistrat von Berlin konnte 1866 mit dem Bau begonnen werden. Wegen Geldmangels ruhten die Bauarbeiten ab Ende 1868, doch eine weitere Stiftung des Königs ermöglichte 1872 die Fertigstellung der Bauarbeiten. Die Kirche ist im Stil der Neoromanik errichtet, als Backstein-Terrakotta-Bau im Stil des Berliner Historismus mit gelben Blendsteinen aus der Cement- und Tonwarenfabrik Hermsdorf. Sie hatte 1424 Sitzplätze, 562 davon auf der Empore. Die Baukosten (ohne Grundstück und Bauleitung) lagen bei 373.364 Mark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund 3,29 Millionen Euro). Zur Ausstattung gehörte auch eine Orgel von Wilhelm Sauer mit 30 Registern auf zwei Manualen und Pedal.
Am 2. März 1873 wurde die Zionskirche in Gegenwart des Kaisers durch Generalsuperintendent Bruno Brückner feierlich eingeweiht. Die ersten Jahrzehnte der Kirchengemeinde waren von heftigen Konflikten zwischen dem konservativen Pfarrer Julius Kraft und dem liberal dominierten Gemeindekirchenrat („Kampf in Zion“) bestimmt.
Im Zweiten Weltkrieg wurden Kirchendach, Altar, Chorfenster sowie die Sauer-Orgel zerstört. Doch nicht nur die alliierten Luftangriffe im November 1943 sorgten dafür, dass die Kirche in den kalten Nachkriegswintern zusätzlichen Schaden nahm. Die Zahl der Einbrüche wurde schnell zum unhaltbaren Zustand, denn auf der Suche nach Brennholz machten einige Berliner auch vor den Kirchenbänken nicht halt. So entschied die Gemeinde im Jahr 1946, die unteren Fenster zu vermauern.
Bis 1953 wurde die Kirche notdürftig wiederhergestellt und in den 1960er Jahren im kargen Stil der damaligen Zeit mit Latexfarbe renoviert und zum Teil auch umgebaut. Der Verfall setzte aber wieder ein, als in den 1970er Jahren Schäden an Heizung und Dach auftraten und nicht beseitigt wurden.
Innenansicht der Zionskirche, Blick vom Eingang in Richtung Chor
Erst 1988 begann die Dach- und Turminstandsetzung. Nach der deutschen Wiedervereinigung und einer denkmalpflegerischen Untersuchung der ursprünglichen Innenausmalung im Altarbereich 1992 begann ein Jahr später die vollständige Turm- und Dachsanierung und die schrittweise Restaurierung der Außenfassade. Die Glocken wurden wieder in den Turm gehängt und die stark defekten Fenster notverglast. 2002 wurden die vermauerten Fenster wieder geöffnet.
Seit Herbst 2009 wird auch der Innenraum schrittweise renoviert. Bis zum Jahr 2015 sollen dafür über drei Millionen Euro ausgegeben werden. Aber auch noch im Juli 2011 wurde der schlechte Zustand des Innenraums wegen seiner historischen Bedeutung stark kritisiert.
Glocken:
Im Turm hängen drei Eisenhartgussglocken.
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