Folge 62: Frankreichs Schande - Die Dreyfus-Affäre

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Die Grand Nation zeigte Ende des 19. Jahrhunderts ihr hässlichstes Gesicht – das des Antisemitismus. Das Land, das einst das Licht der Aufklärung entzündete und den Begriff der Menschenrechte prägte, versank im widerwärtigen Sumpf des Hasses auf seine jüdischen Mitbürger. Befeuert durch eine auflagenstarke Presse, unwidersprochen durch konservative Politiker und weit verbreitet in der Bevölkerung, wurde der Grund bereitet, der das Leben zweier Offiziere ruinierte.

Alfred Dreyfus, der erste jüdische Absolvent der École supérieure de guerre erfolgreich besucht hatte, wurde zur Projektionsfläche für furchtbare Ausfälle und Verleumdungen, die ohne den massiven Antisemitismus, der die Dritte Republik prägte, unmöglich gewesen wäre. Was zwischen 1894 und 1899 mit diesem Mann, seiner Familie und seinen Fürsprechern – den sogenannten Dreyfusarden – geschah, ist eine so unglaubliche Geschichte, dass sie uns noch mehr als 100 Jahre später den Atem raubt.

Es ist nahezu unmöglich alle Intrigen, Fälschungen, Duelle (ja, Duelle), Mordanschläge und Pogrome (auch die gab es in Frankreich) in einem Video zusammenzufassen. Bei der Recherche lief ich mehrfach Gefahr im „Rabbit hole“ zu versinken. Im Mittelpunkt stehen daher die wesentlichen Vorgänge bis zur Revision des Urteils, dass einen Unschuldigen auf die Teufelsinsel brachten. Bei Interesse – also genügend Views – werde ich gerne einen zweiten Teil mit all den irren Nebengeschichten, die diesen Skandal begleiteten, anfertigen.

HINWEIS: Einige der Bilder wurden mit Hilfe künstlicher Intelligenz in der Qualität verbessert. Bei den Bildern der Lucie Dreyfus wurden Personen entfernt die nichts mit der Geschichte zu tun hatten. Die Bewegtbilder sind – wenn nicht ausdrücklich auf eine Quelle verwiesen wird – durch künstliche Intelligenz animiert und teilweise manipuliert worden, da aus den Jahren 1894 bis 1898 kaum Bildmaterial vorhanden ist (oder sich Minister selten bei Wutanfällen fotografieren lassen 😉).

00:00 Prolog
01:24 Mercier hat ein Problem
05:11 Der „Jude“ muss schuldig sein
09:38 Demütigung
12:12 Der Kampf geht los
13:22 Das „Petit Bleu“
17:08 Das Fälschen geht los
21:44 Der Spion und die Generäle
27:35 J*ACCUSE!
32:59 Der Anfang vom Ende
34:30 Pogrom und Hetze
36:01 Alles wird gut – nicht
38:37 Epilog

Wesentliche Quellen:

Buch: Armand Israel, „LES VÉRITÉS CACHÉES DE L'AFFAIRE DREYFUS“ erschienen bei Albin Michel

Web:

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Комментарии
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Falls es Sie interessieren sollte: In der arte-Dokumentation "Das Volk und sein Palast", 2000 (YouTube) kann man in Minute 26:19 dem damaligen UNO-Generalsekretär Kurt Waldheim beim Kegeln im Palast der Republik in Ost-Berlin zusehen...

herder_
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Wieder: Gratulation, aber diesmal eine extragroße für Ihre fast perfekte Präsentation der wesentlichen Geschehnisse im "Zusammenspiel" mit der Musik, Malerei und der Stimmung im Frankreich der damaligen Zeit. Ich habe versucht, mich nur durch den Wikipedia-Artikel hindurch zu lesen und bin fast verzweifelt. Umso größer ist Ihr Verdienst zu würdigen, aus dem unappetitlichen Wust der Geschehnisse souverän das Wesentliche präzise und anschaulich zu schildern. Das ist die Kunst der Geschichtsdarstellung! Herzlichen Dank! Bei Minute 36:27 ist Ihnen ein hübscher Versprecher gelungen! Was ich mich frage: Noch heutzutage ist die französische Nahostpolitik arabienfreundlich und nicht israelfreundlich. Der Begründer dieser Politik, De Gaulle, kommt politisch aus der antiliberalen, nationalistischen Feuerkreuzbewegung der 1920-30er Jahre, die antisemitisch war. De Gaulle hatte auch den Vichyisten Maurice Papon als Präfekt von Paris eingesetzt, der für das Massaker vom 17. Oktober 1961 an unbewaffneten Algeriern verantwortlich war. Dieses Massaker wurde über Jahrzehnte hinweg beschwiegen und vertuscht. Vielleicht könnte es interessant sein?

herder_
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Danke für die Vorgeschichte, wenn es stimmt ist es der psychologische Sprengstoff der alles erklärt.

simonjager
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Ein interessantes Thema und sehr gut erklärt.

Der visuelle Stil ist aber nicht meins. Die KI-animierten Gemälde und Fotos finde ich teilweise gruselig. Dann lieber Standbilder verwenden, oder die Kamera über das Bild fahren lassen (Ken-Burns-Effekt, s. die Doku: der amerikanische Bürgerkreig von Ken Burns)

knowshistory
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Ein Abo mehr hast schon mal. Jetzt kommts auf die Inhalte an.

Lorius
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Zumindest habt ihr einst Verdeckt das Ihr ein spezielle Beziehung zu Gott habt.
Schaut wir mein Volk hat diesen Vertrag den ihr mit Ihm geschlossen habt, nie Unterschrieben, wir wurden gezwungen mit dem Schwert

UlrichSchafer-erlx
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