Frauen in der rechten bis rechtsextremen Szene | Brigitte Temel | 02.03.2023

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Auch wenn im medial verbreiteten Bild des österreichischen Rechtsextremismus Männer dominieren, sind Frauen in den unterschiedlichen Spektren des Rechtsextremismus aktiv. Die Frauenpräsenz verbessert das Image nach Außen und erleichtert den Eingang in zivilgesellschaftliche Bereiche, wie Elternbeiräte. Zudem haben Themen aus den Frauenbewegungen auch Eingang in Debatten und Politiken der extremen Rechte gefunden. In dem Vortrag mit anschließender Diskussion soll aufgezeigt werden, wie Männlichkeit und Weiblichkeit in der extremen Rechten hierzulande verhandelt werden, sich Frauenbilder und „weibliche“ Aktionsformen entwickelt haben und wie aktuelle antifeministische Politiken im Rechtsextremismus aussehen.

Brigitte Temel ist wissenschaftliche Mitarbeiter:in am Institut für Konfliktforschung in Wien.

In Kooperation mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes wurde an der Volkshochschule Liesing mit dem Projekt „Ist Rechtsextremismus (noch) Männersache?“ ein Blick auf Geschlechterrollen und Rollenbilder in der rechten und rechtsextremen Szene geworfen.
Das Projekt wurde von der Österreichischen Gesellschaft für politische Bildung gefördert.

Anhand von vier Veranstaltungen wurde gezeigt, welche Rollenbilder vorherrschen und warum Frauen in der gesellschaftlichen Wahrnehmung noch immer unterrepräsentiert sind. Rechtsextreme werden heute nicht mehr vornehmlich als Springerstiefel tragende Skinheads wahrgenommen. Gruppen wie die Identitäten haben der menschenverachtenden Ideologie einen hippen, modernen Anstrich verpasst. Akteur*innen könnten optisch genauso gut einen Lifestyle-Blog auf Youtube moderieren, wenn man den Computer während der Videos auf stumm schaltet. Die rechte Szene versucht in den letzten Jahren moderner, weiblicher und diverser zu wirken. Dabei sind Frauen in der rechten Szene seit jeher präsent. Aber eben nicht in der ersten Reihe, was freilich auch der vorherrschenden Ideologie geschuldet ist. Mit den Identitären, Marie Le Pen und Beate Zschäpe finden sich nun zunehmend weibliche Persönlichkeiten in den Medien wieder, die aus fremdenfeindlicher und xenophober Weltanschauung keinen Hehl machen. Und das, obwohl innerhalb der Szene ein massiver Antifeminismus herrscht.

Bei dem Projekt „Ist Rechtsextremismus (noch) Männersache?“ konnten Interessierte kostenlos an Vorträgen teilnehmen, die von Expert*innen des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes gehalten wurden. Themen der Vorträge waren
– Frauen in der rechten bis rechtsextremen Szene
– Männlichkeit und die Ablehnung von Weiblichkeit in der (extremen) Rechten
– (Deutschnationale) Studentenverbindungen und Männlichkeit: Österreich und die USA im Vergleich

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Комментарии
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diese Diskussion würde ich mir mal über *Islamismus* wünschen, möglicher Titel "Frauen bei den Muslim Brothers - Ist Islamismus (noch) Männersache?"

spidermarcusPOP
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Hey. Wo kann man die Quellen dazu finden? Ich schreibe eine Bachelor Arbeit über das Thema und finde das ziemlich interessant

Lea-ncyg