Einführung zu Carl Schmitt (02/06) | Carl Schmitts Parlamentarismuskritik

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Die zweite Einheit des GegenUni-Seminars "Einführung zu Carl Schmitt" von Jens Nägelein.

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Teil 2: Carl Schmitts Parlamentarismuskritik
0:55 Einleitung zu "Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus" (1923/26)
4:40 Zentraler Satz: "Der Glaube an den Parlamentarismus, an ein government by discussion, gehört in die Gedankenwelt des Liberalismus. Er gehört nicht zur Demokratie"
5:50 Anliegen: Trennung von Demokratie und Parlamentarismus
Aufsatzsammlung: "Positionen und Begriffe im Kampf mit Weimar – Genf – Versailles"
(1923)
9:52 Thesen: Parlamentarismus ist Ausdruck des Liberalismus (in Gegnerschaft zur
Monarchie)
Demokratie ist eine Organisationsform ohne Inhalt
12:04 "Eine Demokratie kann militaristisch oder pazifistisch sein, absolutistisch oder
liberal, zentralistisch oder dezentralisierend, fortschrittlich oder reaktionär; und alles
wieder zu verschiedenen Zeiten verschieden, ohne aufzuhören, eine Demokratie zu
sein"
13:16 Vorgehen Schmitt: Begriffs- und ideengeschichtliche Herausarbeitung eines
historischen Ideals - Konfrontation mit Gegenwart
16:40 Ideal des Parlamentarismus: Glaube an Diskussion und Öffentlichkeit ("government
by discussion")
20:47 Parlamentarismus funktioniert nicht, wegen: Ideologische Differenzen,
Parteienpolitik, wirtschaftliche Einflussnahme auf Parlamentarier -- Kompromisse
statt vernunftsgeleiteter Abwägung von Argumenten (siehe Netflix "House of
Cards")
27:19 Parlamentarismus funktioniert nicht unter den Bedingungen einer
Massendemokratie aufgrund von Propaganda und Manipulation - Öffentlichkeit ist
käuflich
32:30 Ideal der Demokratie: Homogenität der Bürger und substanzielle Gleichheit -
Demokratie ist ohne Wahlrecht möglich
33:30 Zitat: "Jede wirkliche Demokratie beruht darauf, daß nicht nur Gleiches gleich,
sondern, mit unvermeidlicher Konsequenz, das Nichtgleiche nichtgleich behandelt
wird"
39:40 Zitat aus Carl Schmitts "Verfassungslehre": "Demokratie [...] ist Identität von
Herrschern und Beherrschten, Regierenden und Regierten, Befehlenden und
Gehorchenden" - Verweis auf "Politik als Beruf" (1919) von Max Weber
43:55 Schmitts Demokratie-Ideal korrespondiert mit der Freund-Feind-Unterscheidung -
Allgemeine Gleichheit der Menschen wäre unpolitisch und staatsauflösend - Gegen
den Weltstaat
47:40 Zitat: "Zur Demokratie gehört als notwendig erstens Homogenität und zweitens -
nötigenfalls - die Ausscheidung und Vernichtung des Heterogenen"
49:32 Beobachtung: Bedeutungsverlust des Parlamentarismus unter den Bedingungen der
modernen Massendemokratie
Anstelle des (vorgeblich) rationalen Parlamentarismus treten irrationale, auf
modernen Mythen basierende politische Systeme (Faschismus, Marxismus)
54:08 Schlussfolgerungen für heute
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Комментарии
Автор

Deine Vorträge sind sehr gut anzuhören und didaktisch gut aufgebaut. Vielen Dank und mache bitte so weiter!

steintod
Автор

Schmitt war der Beste! Gibt kaum jemanden, der die gesellschaftlichen Realitäten so auf den Punkt gebracht und ausformuliert hat wie er. Bis heute....

firstdreamwalker
Автор

Darf ich fragen, welche VO das ist, studierete Rechtswissenschaften in Ö. LG aus Salzburg
Wäre interessant, ob es politologisch oder eher rechtswissenschaftlich ist.

theddd