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Leben im Schloss – ein Traum wird wahr für Heidi & Egon | ARD Room Tour
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In einem eigenen Schloss zu leben – das war schon lange der Traum für Heidi und Egon. Da es viele Schlösser gibt, die verfallen, wollten sie einen Beitrag zu deren Rettung leisten. Mit Schloss Hürbel wurde der Traum für die beiden nun wahr.
Die ehemalige Zahnärztin und der pensionierte Kriminalbeamte hatten lange nach dem richtigen Schloss gesucht. Als sie 2013 nach Oberschwaben kamen, um das Barockschloss zu besichtigten, war ihnen schnell klar, dass Schloss Hürbel genau das ist, was sie gesucht hatten, um ihren Traum vom Leben im Schloss zu verwirklichen: Ein Schloss mit vielen erhaltenswerten historischen Elementen und großem Potential.
Dabei war Schloss Hürbel damals in einem sehr schlechten Zustand. Ein Schornstein drohte in sich zusammenzufallen und große Schäden anzurichten. Einer der Gründe, warum die beiden sich sehr schnell entschlossen, all ihre Ersparnisse in das Barockschloss zu investieren. 860.000 Euro haben sie für das Schloss und die Nebengebäude bezahlt.
Egon denkt mittlerweile, dass der Preis, gemessen am Zustand des Gebäudes, viel zu hoch war. Schließlich war Schloss Hürbel damals nicht bewohnbar, viele Renovierungsarbeiten mussten in Angriff genommen werden: Geborstene Wasserleitung, Stromleitungen von 1930, kaputte Fußböden. Der Vorbesitzer hatte sich nicht mehr adäquat um den Erhalt von Schloss Hürbel kümmern können.
Einiges musste auch zurückgebaut werden. Denn Anfang des 20. Jahrhunderts war das Schloss in den Besitz der barmherzigen Schwestern des nahegelegenen Klosters Bonlanden übergangen. Sie ließen das Schloss umbauen, um dort ihre Wohnräume, Küche, einen Kindergarten und die Verwaltung ihres Waisenhauses unterzubringen. Aus dieser Zeit stammen die Jugendstil Kachelöfen, die die Nonnen einbauen ließen.
Aus der Zeit, in der das Schloss ein Waisenhaus war, stammt auch der riesige Herd in der Schlossküche – für Heidi und Egon der Raum, in dem sie sich am liebsten aufhalten. In den sogenannten Tapeten-Salons haben sie ihre Arbeitszimmer und das Wohnzimmer untergebracht.
Die größte Attraktion im Schloss sind die gut erhaltenen Tapeten von Jean-Baptiste Réveillon. Er gilt als der berühmteste französische Tapetenmacher, der 1756 in Paris mit großem Erfolg begann, Tapeten herzustellen. Zwei Jahre lang wurden im blauen und im grünen Salon die wertvollen Tapeten restauriert, die unter anderem durch einen Wasserschaden sehr in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Trotz eines Zuschusses von 80 Prozent mussten die Schlossbesitzer noch etwa 60.000 Euro dazu zahlen. Heute sind sie stolz, dieses kulturelle Erbe erhalten zu können. Auf Schloss Hürbel gibt es die größten zusammenhängenden Tapetenstücke des einstigen Hoflieferanten von Ludwig XVI. Kleinere Stücke werden unter anderem im MoMa in New York ausgestellt.
Heidi und Egon bewohnen nur einen Teil von Schloss Hürbel selbst. Um die aufwendigen Renovierungen zu finanzieren, planten sie von Anfang an, im Schloss auch Wohnungen auszubauen. Mittlerweile haben sie drei Ferienwohnungen eingerichtet und zwei Wohnungen fest vermietet. Wichtige Einnahmequellen für sie sind auch das Trauzimmer, in dem man standesamtlich heiraten kann, und der Saal im Nebengebäude, den sie für Feste und Yoga-Kurse vermieten.
Insgesamt haben die beiden 64 Zimmer, Türme, den Außenbereich und die Nebengebäude restauriert. Mit ihrem Mix aus alter Bausubstanz und modernen Möbeln haben sie es geschafft, Schloss Hürbel in ein gemütliches Zuhause zu verwandeln. Das Raumklima ist nicht zuletzt durch den Sumpfkalk, mit dem die Räume gestrichen wurden, sehr angenehm. Die Farbe wirkt antibakteriell und feuchtigkeitsbindend. Bis etwa zur Mitte des 20. Jahrhunderts war Kalk als Baustoff die erste Wahl.
Heidrun und Egon haben viel in ihr Schloss investiert. Sie sind auch heute noch froh, dass sie Schloss Hürbel 2013 gekauft haben und ihr Konzept von halb privat und halb öffentlich genutztem Schloss aufgegangen ist.
Ein Film von Sabine Keller (Redaktion), Andreas Schäfauer (Kamera), Stephen Breitling (Ton) und Marco Büttner (Schnitt).
00:00 Wohnen im Schloss Hürbel
01:33 Mietwohnung und Lourdesgrotte
03:24 Schlossküche
05:47 Foyer
06:34 Roter Salon
07:58 Grüner Salon
09:22 Blauer Salon
11:48 Trausaal
12:30 Napoleon-Suite
12:56 Rosengarten
Auf dem YouTube-Kanal von ARD Room Tour öffnen Menschen die Tür zu ihrem ungewöhnlichen Zuhause. Bei einem ganz persönlichen Rundgang erzählen sie Details zu Ausbau, Einrichtung und Architektur und sprechen über ihre Lebensphilosophie.
ARD Room Tour ist eine Produktion von NDR, MDR, WDR, SR und SWR für die ARD.
Room Tour gibt es auch in der ARD Mediathek:
Impressum:
Kommentare sind gern gesehen – aber bitte unter Beachtung unserer Netiquette:
Datenschutz:
#Schloss #Renovierung #RoomTour
Die ehemalige Zahnärztin und der pensionierte Kriminalbeamte hatten lange nach dem richtigen Schloss gesucht. Als sie 2013 nach Oberschwaben kamen, um das Barockschloss zu besichtigten, war ihnen schnell klar, dass Schloss Hürbel genau das ist, was sie gesucht hatten, um ihren Traum vom Leben im Schloss zu verwirklichen: Ein Schloss mit vielen erhaltenswerten historischen Elementen und großem Potential.
Dabei war Schloss Hürbel damals in einem sehr schlechten Zustand. Ein Schornstein drohte in sich zusammenzufallen und große Schäden anzurichten. Einer der Gründe, warum die beiden sich sehr schnell entschlossen, all ihre Ersparnisse in das Barockschloss zu investieren. 860.000 Euro haben sie für das Schloss und die Nebengebäude bezahlt.
Egon denkt mittlerweile, dass der Preis, gemessen am Zustand des Gebäudes, viel zu hoch war. Schließlich war Schloss Hürbel damals nicht bewohnbar, viele Renovierungsarbeiten mussten in Angriff genommen werden: Geborstene Wasserleitung, Stromleitungen von 1930, kaputte Fußböden. Der Vorbesitzer hatte sich nicht mehr adäquat um den Erhalt von Schloss Hürbel kümmern können.
Einiges musste auch zurückgebaut werden. Denn Anfang des 20. Jahrhunderts war das Schloss in den Besitz der barmherzigen Schwestern des nahegelegenen Klosters Bonlanden übergangen. Sie ließen das Schloss umbauen, um dort ihre Wohnräume, Küche, einen Kindergarten und die Verwaltung ihres Waisenhauses unterzubringen. Aus dieser Zeit stammen die Jugendstil Kachelöfen, die die Nonnen einbauen ließen.
Aus der Zeit, in der das Schloss ein Waisenhaus war, stammt auch der riesige Herd in der Schlossküche – für Heidi und Egon der Raum, in dem sie sich am liebsten aufhalten. In den sogenannten Tapeten-Salons haben sie ihre Arbeitszimmer und das Wohnzimmer untergebracht.
Die größte Attraktion im Schloss sind die gut erhaltenen Tapeten von Jean-Baptiste Réveillon. Er gilt als der berühmteste französische Tapetenmacher, der 1756 in Paris mit großem Erfolg begann, Tapeten herzustellen. Zwei Jahre lang wurden im blauen und im grünen Salon die wertvollen Tapeten restauriert, die unter anderem durch einen Wasserschaden sehr in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Trotz eines Zuschusses von 80 Prozent mussten die Schlossbesitzer noch etwa 60.000 Euro dazu zahlen. Heute sind sie stolz, dieses kulturelle Erbe erhalten zu können. Auf Schloss Hürbel gibt es die größten zusammenhängenden Tapetenstücke des einstigen Hoflieferanten von Ludwig XVI. Kleinere Stücke werden unter anderem im MoMa in New York ausgestellt.
Heidi und Egon bewohnen nur einen Teil von Schloss Hürbel selbst. Um die aufwendigen Renovierungen zu finanzieren, planten sie von Anfang an, im Schloss auch Wohnungen auszubauen. Mittlerweile haben sie drei Ferienwohnungen eingerichtet und zwei Wohnungen fest vermietet. Wichtige Einnahmequellen für sie sind auch das Trauzimmer, in dem man standesamtlich heiraten kann, und der Saal im Nebengebäude, den sie für Feste und Yoga-Kurse vermieten.
Insgesamt haben die beiden 64 Zimmer, Türme, den Außenbereich und die Nebengebäude restauriert. Mit ihrem Mix aus alter Bausubstanz und modernen Möbeln haben sie es geschafft, Schloss Hürbel in ein gemütliches Zuhause zu verwandeln. Das Raumklima ist nicht zuletzt durch den Sumpfkalk, mit dem die Räume gestrichen wurden, sehr angenehm. Die Farbe wirkt antibakteriell und feuchtigkeitsbindend. Bis etwa zur Mitte des 20. Jahrhunderts war Kalk als Baustoff die erste Wahl.
Heidrun und Egon haben viel in ihr Schloss investiert. Sie sind auch heute noch froh, dass sie Schloss Hürbel 2013 gekauft haben und ihr Konzept von halb privat und halb öffentlich genutztem Schloss aufgegangen ist.
Ein Film von Sabine Keller (Redaktion), Andreas Schäfauer (Kamera), Stephen Breitling (Ton) und Marco Büttner (Schnitt).
00:00 Wohnen im Schloss Hürbel
01:33 Mietwohnung und Lourdesgrotte
03:24 Schlossküche
05:47 Foyer
06:34 Roter Salon
07:58 Grüner Salon
09:22 Blauer Salon
11:48 Trausaal
12:30 Napoleon-Suite
12:56 Rosengarten
Auf dem YouTube-Kanal von ARD Room Tour öffnen Menschen die Tür zu ihrem ungewöhnlichen Zuhause. Bei einem ganz persönlichen Rundgang erzählen sie Details zu Ausbau, Einrichtung und Architektur und sprechen über ihre Lebensphilosophie.
ARD Room Tour ist eine Produktion von NDR, MDR, WDR, SR und SWR für die ARD.
Room Tour gibt es auch in der ARD Mediathek:
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#Schloss #Renovierung #RoomTour
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