Björn Höcke bricht ZDF-Interview ab und droht

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Im Verlauf des ZDF-Interviews für "Berlin direkt" kritisiert der thüringischen AfD-Vorsitzende Höcke ein permanentes "Rekurrieren auf den NS". Verteidigt Begriffe wie "Lebensraum" oder "Entartung", die er ebenfalls verwendet. Und sagt: "Ich glaube nicht, dass es eine allgemein gültige Definition dessen gibt, was eine NS-Diktion, was NS-Sprache ist." Höcke nennt seine Kritiker, die ihm eine sprachliche Nähe zum Nationalsozialismus vorwerfen "Stellenmarkierer, die nur unterwegs sind, um etwas zu kontaminieren, was angeblich nicht mehr sagbar ist."

Dass auch AfD-Abgeordnete sprachlich nicht mehr zwischen Höcke und Hitler unterscheiden können, lässt Höcke nicht gelten - ebensowenig, wie ein gut zwei Jahre altes AfD-Gutachten. In diesem Gutachten hat der damalige Bundesvorstand, zu dem neben Frauke Petry auch die heutige AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel gehörte, Höcke eine "Wesensverwandtschaft mit den Reden im Nationalsozialismus" attestiert.

Darauf angesprochen sagt Höcke: "Sie kennen ja den Begriff des Feindzeugen und eine Partei ist leider kein Kindergarten, sondern eben auch ein System, in dem Machtpolitik betrieben wird." Die damalige Vorsitzende Petry habe ihn zu ihrem Lieblingsfeind erklärt. Darüber hinaus habe sich auch der eine oder andere Parteifreund zum Feindzeugen gemacht, indem er die Argumente des politischen Gegners im innerparteilichen Kampf missbraucht habe. "Das beklage ich sehr und das bedauere ich sehr, weil ich das selbst noch nie gemacht habe."

Nach etwa zehn Minuten - vereinbart war ein etwa zehn- bis fünfzehnminütiges Interview - geht Höckes Sprecher dazwischen. "Das geht so nicht. Sie haben jetzt Herrn Höcke mit Fragen konfrontiert, die ihn stark emotionalisiert haben", sagt er und schlägt vor, das Interview "noch mal von vorne" zu machen. "Er weiß dann ungefähr, zu welchen Fragen er sich äußern muss." Höcke kritisiert den Einspieler zu Beginn des Interviews. "Das fand ich nicht wirklich redlich." An anderer Stelle sagt er: "Wir hätten doch eigentlich mit schönen Sachfragen zur Landespolitik einsteigen können und Sie hätten die Fragen dann am Ende, wenn wir am Laufen waren, nochmal vielleicht stellen dürfen."

Eine Wiederholung des Interviews lehnt der ZDF-Redakteur jedoch ab. Er verweist darauf, dass es in dem Interview laut Absprache nicht um Thüringen, sondern die bundespolitische Bedeutung von Björn Höcke gehen sollte. "Ich habe noch nie ein Interview fürs Fernsehen wiederholt, weil irgendwann es hieß, es läuft nicht entsprechend, wie wir uns das vorstellen", sagt er. Wenig später antwortet Höcke: "Passen Sie auf, dann haben wir ein manifestes Problem. Ich kann Ihnen sagen, dass das massive Konsequenzen hat." Höcke beklagt, dass Politiker und Journalisten nicht mehr vertrauensvoll miteinander reden könnten.

Nach einigen Minuten sagt Höcke: "Wir beenden das Interview. Nur dann ist klar... Wir wissen nicht, was kommt. Dann ist klar, dass es mit mir kein Interview mehr für Sie geben wird." Eine Drohung sei das allerdings nicht. "Das ist nur eine Aussage, weil ich auch nur ein Mensch bin", sagt Höcke. "Und was könnte kommen? Wenn Sie sagen, wir wissen nicht, was kommt", fragt der ZDF-Redakteur. "Vielleicht werde ich auch mal eine interessante persönliche, politische Person in diesem Land. Könnte doch sein", sagt Höcke.

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#Höcke #AfD #berlindirekt
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ZDFheute
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Wir stimmen alle dafür das ungeschnittenes Material authentischer und spannender sind als geschnittenes.

muhamedkrasniqi
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Dafür liebe ich als Ausländer Deutschland.
In anderen Ländern würde der Journalist schon als vermisst gelten

BS-lcef
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Ich finde alle Interviews sollten so ungeschnitten ablaufen.

JonnyDante
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Er droht nicht, er spricht davon, dass deise Form des Interviews "massive Konsequenzen negativer Art auf das Vertrauen zwischen ihm und den Medien hat". Das ist etwas anderes als zu drohen! Ich bin jetzt kein Freund von Höcke oder der AfD, aber dieses Interview war offensichtlich nicht als neutrales Interview geplant, sondern als eine Art öffentlicher Hinrichtung.

andreasplienegger
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"Das Interview wird nicht verwendet oder?"
"Natürlich wird das Interview verwendet!"

haha nice

Palay
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„Das Interview wird nicht verwendet oder?“
„Natürlich wird das Interview verwendet!“
😂

shmit
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so gut waren meine GEZ Gebühren noch nie angelegt, Don´t cry Bernd.

lalu
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Der Zweck dieser albernen Fragen und Unterstellungen des Reporters ist so durchsichtig, dass sich das ZDF eher lächerlich macht als sein Ziel zu erreichen.

gini
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"Ich heisse Björn Höcke!"
-Bernd Höcke

tarkan
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Also Ich finde gut, dass ich mir hier selbst eine Meinung zum gesamten Interview bilden kann. Mehr will ich nicht.

cliffhanger
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Danke an die noch vorhande Pressefreiheit. Haut immer raus damit. Danke

tech_dave
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Ich bin kein Freund der AfD, ABER guter Journalismus ist das wirklich nicht. Die kommen hier mit Sprachvergleichen zur NS-Zeit, anstatt mal über wirkliche Probleme des Landes zu reden. Hier kann ich Herrn Höcke voll verstehen und hätte das Interview auch abgebrochen.

michaelbeckel
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"Das Interview wird nicht verwendet, oder?"
"Natürlich wird das verwendet."

Ich bepiss mich 😂😂🤣🤣

alexdautfest
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Das Interview wird nicht verwendet oder? Natürlich wird das Interview verwendet! - geiler Abgang.

sinocam
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AfD = Pressefreiheit ist wichtig
Auch AfD = das Interview muss neu gemacht werden

FHannoi
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Ich bin zwar kein Fan von der AfD, jedoch hätte ich an der Stelle von Herrn Höcke dieses Interview auch nicht weitergeführt. Es ist kein Journalismus Menschen für Quoten vorzuführen und erst recht ist es sehr fragwürdig das ein staatlicher Sender so arbeitet.

jpbehrens
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Das interview wird doch nicht verwendet oder ?

Der Mann mit Eiern aus Metall: natürlich wird das verwendet

oskar
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Ich habe Angst um die Zukunft dieses Landes.... Deutschland ist gespalten, schon wieder

haschsbschteckzschpatbscht
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Nicht mal seine Boys in der AfD haben sein Buch gelesen :(

buddyravage