RAINER MARIA RILKE - DER TRÄUMER

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Dichtung von Rainer Maria Rilke 1895 /
Rezitation: Jürgen Goslar /
Anmerkung: Ich denke, wir müssen viel und aufmerksam zuhören, dann werden wir allmählich immer vorsichtiger antworten und immer besser. (R.M.Rilke)

Es war ein Traum in meiner Seele tief.
Ich horchte auf den holden Traum:
ich schlief.
Just ging ein Glück vorüber, als ich schlief,
und wie ich träumte, hört ich nicht:
es rief.

Träume scheinen mir wie Orchideen. –
So wie jene sind sie bunt und reich.
Aus dem Riesenstamm der Lebenssäfte
ziehn sie just wie jene ihre Kräfte,
brüsten sich mit dem ersaugten Blute,
freuen in der flüchtigen Minute,
in der nächsten sind sie tot und bleich. –
Und wenn Welten oben leise gehen,
fühlst du's dann nicht wie von Düften wehen?
Träume scheinen mir wie Orchideen. –

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Комментарии
Автор

Schön ! Wunderschön. Der gute, kluge Rilke... wie immer unentschlossen, ob er Träume als Segen empfinden sollte :) Die Bilder und die Stimme von Goslar sind wie eine wundervolle Seelenlandschaft...   merci ! Passt wundervoll in diesen Tag !

corneliamueller
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Träume sind Botschaften der Seelen. Zufaellig habe gerade meine Orchideen gegossen Lieben Dank fuer das wunderbare Gedicht !!, :-)))

gittameier
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Träumen kann jung und alt.Träume sind immer wieder schön.

hildebuto
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Wer wird mich trösten, wenn ich aufwachen muss ? 🐦

irisschmidt