filmov
tv
Wuppertaler Bühnen: HIOB - Trailer Spielzeit 2015/16

Показать описание
℗ Filmproduktion Siegersbusch, Wuppertal, 2015
Hiob
NACH DEM ROMAN VON JOSEPH ROTH
Fassung von Koen Tachelet
Regie und Bühnenbild Patrick Schlösser
Video-Mapping Stefan Pfeifer, Peter Thoma
Kostüme Susanne Leitner
Dramaturgie Susanne Abbrederis
Regieassistenz Mona vom Dahl
Inspizienz Luisa Rubel
Musik Wolfgang Siuda
Mendel Singer Miko Greza
Deborah, Mendels Frau Julia Reznik
Jonas, Mendels Sohn Thomas Braus
Schemarjah, Mendels Sohn Alexander Peiler
Mirjam, Mendels Tochter Philippine Pachl
Menuchim, Mendels Sohn Uwe Dreysel
Der Doktor | Der Rabbi | Kapturak, ein Schlepper | Der Kosake | Mac, ein Amerikaner | Sameschkin, ein Bauer | Der Psychiater | Skowronnek, ein Musikalienhändler
Der gläubige Jude Mendel Singer fristet mit seiner Frau Deborah und den vier Kindern ein bescheidenes Dasein als Lehrer in einem kleinen wolhynischen Schtetl. Zwar ist man umgeben von der fremden und feindlichen Welt des zaristischen und antisemitischen Russland. Zwar lebt man in einer weitgehend entrechteten Situation, in ständiger Pogrom-Angst und wachsender Armut. Dochscheint all das die Existenz der Familie nicht zu gefährden. Erst als sich die alten Bindungen auflösen, kommt Leid über die Familie: Der älteste Sohn Jonas drängt zum Militär, der zweite, Schemarjah, desertiert und geht nach Amerika, die Tochter Mirjam lässt sich mit Kosaken ein und Menuchim, der Jüngste, scheint unheilbar krank. Ausgerechnet ihn, den Schwächsten, müssen die Singers in Russland zurücklassen, als die Welt des Schtetls sich als nicht mehr tragfähig erweist: Sie planen, ihrem Sohn Shemarjah, jetzt Sam, nach Amerika zu folgen.
Doch die Schicksalsschläge, die dort auf sie treffen, stellen Mendels Glauben auf eine harte Probe. Hiob erzählt eine zeitlose Geschichte von der Auflösung familiärer Bindungen. Von den Fesseln der Tradition und den Verlockungen neuer Welten. Von Emigration und Assimilation. Und von Glaube und Verzweiflung. Bereits im Titel klingt die alttestamentarische Geschichte von Hiob, dem von Gott geprüften Dulder, an. Ein solcher Hiob ist Mendel Singer: Ein „ganz gewöhnlicher Jude“, passiv in seiner Gottergebenheit, der schließlich, vom Schicksal hart geschlagen, Gott durch Frömmigkeitsverweigerung zwingen will, ihn zu erretten.
JOSEPH ROTH Roths Roman wurde sofort ein großer Erfolg, nur übertroffen vom nächsten, den er schrieb, der den Titel Radetzkymarsch trägt und 1932 erschien. Hiob wurde bald in etliche Sprachen übersetzt, von Künstlern illustriert, in einer englischen Zeitung 1936 von Marlene Dietrich als ihr Lieblingsbuch gelobt. Roth, der selbst kein Bühnenautor war, ließ eine erste Dramatisierung von Hiob zu und war bei der Vorbereitung dabei; die Aufführung fand wenige Wochen nach Roths frühen Tod im Juli 1939 in Paris statt, von SchauspielerInnen des Max Reinhardt Ensembles und mit Musik
von Erich Zeisl gespielt. Seine berühmte Leserin saß im Publikum.
Koen Tachelet hat den Roman zu einem Theaterstück geformt, dabei Roths Dialoge, seine einfache und so eindrückliche Sprache, seine bildhaften Beschreibungen belassen, um das berührende Schicksal der Familie Mendel und ihrer Kinder auf der Bühne erlebbar zu machen.
Hiob
NACH DEM ROMAN VON JOSEPH ROTH
Fassung von Koen Tachelet
Regie und Bühnenbild Patrick Schlösser
Video-Mapping Stefan Pfeifer, Peter Thoma
Kostüme Susanne Leitner
Dramaturgie Susanne Abbrederis
Regieassistenz Mona vom Dahl
Inspizienz Luisa Rubel
Musik Wolfgang Siuda
Mendel Singer Miko Greza
Deborah, Mendels Frau Julia Reznik
Jonas, Mendels Sohn Thomas Braus
Schemarjah, Mendels Sohn Alexander Peiler
Mirjam, Mendels Tochter Philippine Pachl
Menuchim, Mendels Sohn Uwe Dreysel
Der Doktor | Der Rabbi | Kapturak, ein Schlepper | Der Kosake | Mac, ein Amerikaner | Sameschkin, ein Bauer | Der Psychiater | Skowronnek, ein Musikalienhändler
Der gläubige Jude Mendel Singer fristet mit seiner Frau Deborah und den vier Kindern ein bescheidenes Dasein als Lehrer in einem kleinen wolhynischen Schtetl. Zwar ist man umgeben von der fremden und feindlichen Welt des zaristischen und antisemitischen Russland. Zwar lebt man in einer weitgehend entrechteten Situation, in ständiger Pogrom-Angst und wachsender Armut. Dochscheint all das die Existenz der Familie nicht zu gefährden. Erst als sich die alten Bindungen auflösen, kommt Leid über die Familie: Der älteste Sohn Jonas drängt zum Militär, der zweite, Schemarjah, desertiert und geht nach Amerika, die Tochter Mirjam lässt sich mit Kosaken ein und Menuchim, der Jüngste, scheint unheilbar krank. Ausgerechnet ihn, den Schwächsten, müssen die Singers in Russland zurücklassen, als die Welt des Schtetls sich als nicht mehr tragfähig erweist: Sie planen, ihrem Sohn Shemarjah, jetzt Sam, nach Amerika zu folgen.
Doch die Schicksalsschläge, die dort auf sie treffen, stellen Mendels Glauben auf eine harte Probe. Hiob erzählt eine zeitlose Geschichte von der Auflösung familiärer Bindungen. Von den Fesseln der Tradition und den Verlockungen neuer Welten. Von Emigration und Assimilation. Und von Glaube und Verzweiflung. Bereits im Titel klingt die alttestamentarische Geschichte von Hiob, dem von Gott geprüften Dulder, an. Ein solcher Hiob ist Mendel Singer: Ein „ganz gewöhnlicher Jude“, passiv in seiner Gottergebenheit, der schließlich, vom Schicksal hart geschlagen, Gott durch Frömmigkeitsverweigerung zwingen will, ihn zu erretten.
JOSEPH ROTH Roths Roman wurde sofort ein großer Erfolg, nur übertroffen vom nächsten, den er schrieb, der den Titel Radetzkymarsch trägt und 1932 erschien. Hiob wurde bald in etliche Sprachen übersetzt, von Künstlern illustriert, in einer englischen Zeitung 1936 von Marlene Dietrich als ihr Lieblingsbuch gelobt. Roth, der selbst kein Bühnenautor war, ließ eine erste Dramatisierung von Hiob zu und war bei der Vorbereitung dabei; die Aufführung fand wenige Wochen nach Roths frühen Tod im Juli 1939 in Paris statt, von SchauspielerInnen des Max Reinhardt Ensembles und mit Musik
von Erich Zeisl gespielt. Seine berühmte Leserin saß im Publikum.
Koen Tachelet hat den Roman zu einem Theaterstück geformt, dabei Roths Dialoge, seine einfache und so eindrückliche Sprache, seine bildhaften Beschreibungen belassen, um das berührende Schicksal der Familie Mendel und ihrer Kinder auf der Bühne erlebbar zu machen.