Ein Meisterwerk: OECONOMIA | Kritik und Analyse #45

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Wie stehen Wirtschaftswachstum, Vermögenskonzentration und Verschuldung im Zusammenhang? Diese (vermeintlich) hochkomplexen Fragen versucht #CarmenLosmann in ihrem herausragenden Dokumentarfilm OECONOMIA zu beantworten. Darin unterscheidet sich ihr dokumentarischer Modus von ihrem Vorgängerfilm #WorkHardPlayHard. Sie nämlich tritt selbst in Aktion, nicht aber ins Bild. In diesem wiederum entlarven sich die sogenannten Wirtschaftsweisen als letzte Platoniker einer auf Naturalisierung setzender Ideologie, die lediglich die Machtzusammenhänge der Wirtschaft verschleiern soll. Warum dieser Film unbedingt angesehen werden sollte, was das mit #HansWernerSinn zutun haben könnte und welche Rolle Pflastersteine darin spielen, erfahren Sie im Video...

Literatur:
Wolfgang Streeck (2015): Gekaufte Zeit. Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus. Suhrkamp Verlag.

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00:00 Einleitung
02:24 Wie kommt das Geld in die Welt?
04:30 Digitalität, Kapitalismus und Postdemokratie
10:15 Das sokratische Handwerk der Hebammenkunst
15:22 Was erschafft den Mehrwert? Die Arbeit!
18:11 Abspann & Credits

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Комментарии
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Ich sah das Bild von H.W.Sinn und war iritiert, bis es seine goldene Erwähnung fand. Großartig gesprochen und außergewöhnlich niveauvoll formuliert. Made my day. 👍

diethardmichaelmeyer
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Nachdem ich jetzt halb durch den Film durch bin. Man hätte hierzu mehr die VWL-Profs reden müssen. Mitarbeiter von Unternehmen sind mit solchen Fragestellungen eben eher überfordert, da sie sich nicht so sehr damit beschäftigen. Daher werden auf volkswirtschaftliche Fragen häufig betriebswirtschaftliche Antworten gegeben. Leider werden relevante Themen wie Mindestreserven und Eigenkapitalanforderungen nicht erwähnt (die Geldschöpfung wird dadurch begrenzt).
An sich sollte man sich vor so einer Doku stärker mit monetärer Ökonomik beschäftigen und Lehrstuhlinhaber dazu befragen. Die Fragen sind nämlich wirklich interessant und die Antworten auch.(Gerade die Frage nach der Wertsteigerung die Kreditfinanziert sein muss und dadurch so Paradox ist). Dass hier so getan wird, als würde etwas unbekanntes aufgedeckt kann ich nur bedingt nachvollziehen. Viele hier behandelte Inhalte werden in den ersten Terminen einer monetären Ökonomik Vorlesung behandelt.

blablabla
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Wie oeconomica ein Meisterwerk ist so ist diese Besprechung auch ein Meisterwerk. Danke

johannmaierhofer
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Ich mag Ihren Redestil. Ich will mir unbedingt den Film anschauen, leider gibt es ihn, soweit ich bisher weis, noch nicht als Stream. Die Qualität der Analyse gefällt mir außerdem, weiter so!

maxu.
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9:00 Das ist falsch. Die Staaten können auch die alten Schulden mit neuen überrollen.

moritznicolai
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Eine tolle Doku, Filmerisch super gemacht. Leider inhaltlich mehr als irreführend und grenzwertig nah an der Unwahrheit. Man bekommt das Gefühl die Fragestellungen sind nicht dazu da, um beantwortet zu werden, sondern eher Thesen die es mit stümperhaften Interviewantworten zu belegen gilt (Ich meine, soll ein Interviewpartner mittels Frage/Antwort mal eben den Kapitalismus nur mit Worten erklären).
Die Kernthesen: Wirtschaftswachstum nur durch Schulden, primär Staatsschulden und Gewinne nur durch Kredite. Am Ende kommt noch ein bisschen Sozialkritik dazu, die Privatvermögen insbes. der Reichen steigen ja nur, da die Staatsschulden steigen. Die gesamte Wirtschaft so wird suggeriert sei damit nur ein Nullsummenspiel und Wachstum gibt es nur weil ständig jemand Geld ins System kippt. Nach der Logik müssten wir nur so lange und soviel Schulden machen, bis alle Reich sind und ganz viele Gewinne und Vermögen haben (Es scheint ja kein Korrektiv zu geben, so der Film).
Gut jeder der VWL Grundstudium hatte, wird spätestens hier stutzig. Es sei denn, das Talent hat nur zum Bulimielernen gereicht, das erscheint der Film durchaus schlüssig. Wie gesagt ist er ja gut gemacht.

Das ganze ist natürlich großer Schwachsinn, der auch recht einfach zu widerlegen ist, ohne das gesamte System dahinter verstehen zu müssen.
Vielleicht nur ein paar Denkanstöße:
Geld an sich hat keinen Wert, egal wieviel wir davon durch Drucken/durch Schulden produzieren und daher ist auch das Geldmengenwachstum in diesem Kontext unwichtig. Es könnte auch einfach nur die allg. Geldentwertung zum Ausdruck bringen.
Wachstum ist kein keine Prämisse oder ein Ziel, sondern ein Ergebnis (Das man es umgangssprachlich so formuliert, liegt daran, dass man gerne den Marathon gewinnen möchte, siehe spöter). Menschliches agieren drängt durch Neugier immer auf Verbesserung und damit implizit auf Mehrwert und Produktivitätssteigerung. Damit ist Nullwachstum als "Ziel" unmöglich. Man kann auch keinen Marathon laufen und genau auf 5h zielen, man wird immer mal zu schnell, mal zu langsam sein bis kurz vor dem Ziel wo man merkt ob man zu schnell oder langsam ist und entweder abbremsen oder beschleunigen. Das menschliche und damit auch wirtschaftliche Handeln, läuft einfach immer so schnell es kann und das Ergebnis ist dann eben, besser oder schlechter als der Einsatz (5h). Wenn es zu häufig schlechter läuft, geht das Unternehmen insolvent und Ressourcen/Kapital, auch Kredite, wandern zu dem Unternehmen, welches den Marathon schneller schaft.
Kredite alleine machen kein Wachstum, sie beschleunigen es nur (zumindest auf Dauer).
Wirtschaft im kleinen, bedeutet die Erfindung des Feuer machens. Jetzt kann man sesshaft werden und in der Höhle hausen und überleben. Das ist Mehrwertstiftend für die Gruppe und setzt Ressourcen frei, bei denen jetzt Überleben und Jagt einfacher möglich sind. Vielleicht können nun einige Menschen der Gruppe Werkzeuge herstellen, welche zum Tausch mit anderen Menschen dienen. Ohne Kredit ist Innovation und Produktivitätssteigerung hier möglich und im kleinen gesehen (Tausch)Wirtschaftswachstum. Wenn wir den Tauschhandel jetzt durch Geld ersetzen und zusätzlich noch Kredite einführen, die z.B. das Feuer machen für viele ermöglichen (z.B. die Erfindung/Entwicklung v. Streichhölzern) erzeugen wir zusätzliches Wachstum. Wir gießen quasi Öl (Kredite) ins Feuer und es wirkt wie ein Brandbeschleuniger. Das Feuer wäre aber auch ohne die Kredite erfunden worden, genau wie die Streichhölzer. Nur halt viel später, da die Ressourcen ja knapp sind. Kredite finanzieren also die Innovation (Investitionen) von Morgen. Wir haben einen Zeitversatz. Es ist eben kein Nullsummenspiel. Schulden heute, sorgen für mehr Wachstum/Innovation in der Zukunft. Wer bereits Geld hat (Vermögen), möchte dem nächsten Erfinder gerne Kredit geben für seine Innovation in der Zukunft und daran eine Rendite verdienen. Leider denken Staaten und auch viele Banken und andere Institute, dass sie gute Investoren sind (Leider). Dafür kann der Kapitalismus aber nix.
Wenn wir Wirtschaftswachstum abstellen wollen, müssten wir den menschlichen Genius unterbinden. Wer sollte das wollen und warum?
Alles drumherum sind Randerscheinungen, die für sich genommen extrem und auch fraglich sein können (Umweltverschmutzung, Menschenrechte etc. ) ändern aber nichts am Wesen der Verbesserung des Ist-Zustandes in form messbarem Wachstum.

luckylurg
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6:46 Ich dachte Schneeballsysteme sind verboten?

NECRstube
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du kommst in einem nebensatz kurz auf fredric jamesons kritik an der architektur zu sprechen, auf welchen text konkret beziehst du dich da?

pettermalkow
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Ich habe den besprochenen Film nicht gesehen und deshalb war diese Einführung interessant. Danke dafür. Was aber genau soll das Bild mit dem ökonomischen Scharlatan Prof. Dr. Hans-Werner Sinn?

Vohanji
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Ich habe den Film nicht gesehen, aber einige Interviews von Frau Losmann gehört und mir das Unterrichtsmaterial durchgelesen, welches sich auf der zum Film gehörenden Website befindet.
Wenn der Film inhaltlich das enthält, was man laut Unterrichtsmaterial aus dem Film mitnehmen soll, dann ist der Film weniger dumm als das was bei ARTE und Co. sonst so zum Finanzsystem gesagt wird, aber eher kein Meisterwerk.
Eine Linke, soweit es sie denn überhaupt noch gibt, kann und muss diesen Film kritisieren.

Frankyyy-erhc
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