Kunst auf Instagram: Selbstdarstellung oder echte Kunst? | Y-Kollektiv

Lars Eidinger, Alexander Höller, Johanna Dumet, Joséphine Sagna: Durch Instagram erfahren viele Künstler:innen einen neuen Hype auf ihre Kunst. Kunst steckt im Nike-Schuh, auf dem Plattencover, hängt in der WG-Küche. Alles auch dank Social Media. Die Künstler:innen von heute brauchen theoretisch keine Galerien mehr, um erfolgreich zu sein – sie haben Instagram. Die Reporter:innen Anne Thiele und Johannes Musial begleiten in dieser Reportage Alexander Höller. Der 24-Jährige ist ihnen auf Instagram aufgefallen mit sei-nem volltätowierten Körper, den knalligen Bildern und jeder Menge Follower. Prominente wie Dieter Bohlen, Arnold Schwarzenegger und Barbara Meier kaufen seine Bilder. Preis: 20.000 Euro und mehr. Aber wie viel Kunst steckt wirklich dahinter oder geht es Künstler:innen wie Alexander nur um Geld und Fa-me? Antworten suchen die Reporter auch bei einer Ausstellungseröffnung mit Lars Eidinger. Der Schauspieler zeigt seine Fotokunst. Viele Besucher kommen, weil sie ihm auf Instagram folgen. Dort wie auch sonst steht Eidinger gern im Mittelpunkt. Wird man heute nur so erfolgreich? Das weiß Galerist Nils Müller, der hinter der Ausstellung steckt. Früher war er Sprayer, mittlerweile ist er Inhaber der renommierten Galerie Ruttkowski;68. Er kennt auch die Schattenseiten des Kunstmarkts: Hype und Kommerz und Spekulanten, die Kunstpreise in extreme Höhen treiben. Sie verdienen Millionen damit. Öffnet sich der Kunstmarkt für junge Menschen und wer kann sich Kunst überhaupt leisten?
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Reporter:innen: Johannes Musial, Anne Thiele
Schnitt: Johannes Musial, Anne Thiele, Steven Breden
Kamera: Anne Thiele
CvD: Lea Semen
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Musik aus dem Film:
Lewis Of Man – Flash // Weval – Who’s Running Who // Weval – You Made It Part 2 // Fuck Art Lets Dance – Atlas // Gayngs – The Gaudy Side of Town
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► Weiterführende Infos:
Der Standard: Kunstverkauf via Instagram:
DW: Kunst in Sozialen Netzwerken: 
Weltkunst (Das Kunstmagazin der ZEIT): Wie verlässlich ist Instagram für die Kunst?:
Deutschlandfunk: Kunstausstellung von Lars Eidinger - Fotografien aus dem Insta-Feed:
DIE ZEIT: Mach doch mehr Party. Ein Vater-Sohn-Gespräch mit Jürgen und Alexander Höller
Westdeutsche Zeitung: Die nächste Generation geht bei der Kunst an den Start:
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Wir sind das Y-Kollektiv – ein Netzwerk von jungen JournalistInnen. In unseren Web-Reportagen zeigen wir die Welt, wie wir sie erleben. Recherche machen wir transparent.
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► #ykollektiv​ gehört zu #funk​:

[ykollektiv]

Liebe Community, auf Social Media gibt es natürlich viel mehr Künstler:innen, wem folgt Ihr denn so und wen feiert Ihr?

[couch_philosoph]

Ich hätte der Transparenz wegen erwähnt, dass Alex aus sehr reichem Haus kommt. Das stellt Aussagen wie "ich arbeite halt einfach mehr als andere" wieder in ein neues licht. Ich kenne auch zwei zwillinge, die kunst machen und aus reichem Hause kommen. Es hat auch seine Schwierigkeiten, aber sie wachsen halt einfach unbehüteter und werden mehr gefördert. Sie müssen sich keine Fragen stellen wie "oh wie finanziere ich mir mein Kunststudium?" "Oh wie viele Jahre muss ich arbeiten bis ich mir einen Raum mieten kann, in dem ich meine Kunst erstelle/ausstelle?"

[DB-ghnj]

Also uns werden 2 erfolgreiche Künstler vorgestellt. Der eine war vorher schon bekannter Schauspieler, der andere hat einen Vater der bestens vernetzt ist und das ganze finanziert. Irgendwie schade, dass kein wirklicher self Made Künstler gezeigt wurde

[thunfischmitabbelschorle]

Beide versuchen unbedingt so anders als der "bürgerliche Mainstream" zu sein, aber letzendlich folgen sie dann doch brav den elitären, oberflächlichen, kapitalistischen Regeln des Kunstmarktes und der sozialen Netzwerke. Da finde ich einen Banksy, der mit diesen Regeln spielt, ohne "anders" sein zu wollen, deutlich spannender.

[miarose]

Spannendes Thema. Aber eigentlich ging es in dem Film ja nicht um Kunst auf Insta, sondern es war ein Film über Alexander Höller mit Gastauftritt von Lars Eidinger und seinem Galeristen.

[dowhatiwant]

Dieser Lars Eidinger ist unnormal corny... Vor Obdachlosen Schlafplätzen zu posen ist wirklich die oberflächlichste kunst die man machen kann darauf kommen im ersten semester 9/10 kunststudenten die denken es wär artsy sozialkritik

[trickcompany]

Der Teppich von Alexander sieht tausend mal interessanter aus, als alle seine bilder.

[cezmicezmi]

Total enttäuscht von euch, ich bin ein riesen Fan von eurer Arbeit, aber das diesma, war ja totale Irreführung aller "Made my Day". Dachte bis ich die Kommentare gelesen habe, nice dieser Alexander hat sich von ganz unten nach oben gekämpft, Respekt dass er soviele Risiken eingegangen ist, indem er seine Schule abbricht, keine Ausbildung macht und seinen Träumen hinterher Jagd, in meinem Kopf hatte ich ein Bild, wie er Zeitung verteilt, ein neben Job macht und sein ganzes Geld dann in sein Traum investiert, ich war fast zu Tränen gerührt und dann lese ich, er ist ein rich Kid und hat ganz andere Startbedingungen gehabt als jemand der sich fragen muss, ob er riskieren soll schwarz zu fahren, um sich sein Equipment leisten zu können oder doch lieber eine Fahrkarte kaufen soll.
Jetzt hinterfrage ich all eure Dokus.

Trotzdem Respekt an den Jungen und weiter hin viel Erfolg.

[madameamsel]

Den Traum, irgendwann einmal als Künstlerin in einem eigenen Atelier zu stehen, hatte ich auch mal.
Un dann kam die Realität: Keine Eltern mit überschüssigem Geld, um das Kind zu unterstützen -> Keine Chance, das Risiko einzugehen, mal einen Monat nichts an der Kunst zu verdienen. Und zudem: Kein Geld, keine Zeit und keine 'Sorglosigkeit', um Kunst studieren zu können -> Keine vorzeigbaren Namen, wen man als großartigen Mentor/großartige Mentorin hatte -> keine Kontakte, keine offenen Türen, kein Verdienst.
Natürlich gibt es Ausnahmen, die darf man nicht vergessen, nur...es ist eben die goldene Ausnahme.

[Johmatri]

Beschwert sich über hohe preise und verkauft seinen gipsarm für 90.000€😂

[yara]

Ich fände einen Film über die Frage “was ist eigentlich Kunst?” sehr interessant. Diese Frage beschäftigt mich sehr. Und warum man Kunst konsumieren sollte etc..

[Pfatschke]

Ich finde so eine Aussage wie "ich arbeite halt härter als alle anderen" einfach Käse.

[fart_a_lotti]

"Posiert mit Alditüte vor Obdachlosen Schlafplatz" könnt kotzen 🤢

Rich artschool kids die sich an armut edgy bereichern.

[Daniel]

Obwohl ich viel auf Insta aktiv bin, sind mir diese „Künstler“ noch nie aufgefallen.

[Errox]

Wirklich schade, dass der Plot Twist zu Alexander Höller und seinem Papa es nicht in den Film geschafft hat.

[lms]

Mhh, der Vater von Alexander ist der Motivationstrainer und extrem reiche Jürgen Höller, auf dessen Veranstaltungen auch Arnold Schwarzenegger zu sehen ist (vor etwa zwei Jahren z. B. - müsste in München gewesen sein). Und dieser Herr Schwarzenegger kauft also auch seine Kunstwerke. Ist bestimmt der einzige freund des Vaters, der sine Werke kauft (kappa). Also ich unterstelle Alexander mal, dass er in seinem Leben noch nie wirklich hustlen musste, er es aber gerne so aussehen lässt und den Erfolg, den er hat ohne den Vater nicht hätte. Das ist nicht schlimm. Aber es ist schlimm, dass er es so hinstellt und Ihr von Y-Kollektiv diese wichtige(n) Information(en) einfach nicht erwähnt. Trotzdem respektiere ich die Arbeit von Alexander.

[MsMcsexy]

"Ich arbeite halt einfach mehr als alle andern" ?! Okay Alex, wenn dein Daddy dir deine Wohnung, deine Werkstatt und deinen Lebensstil finanziert dann hast du echt hart gearbeitet und es absolut alleine geschafft :D Ich würde deine Arroganz mal ein bisschen zurück schrauben, du bist definitiv kein self-made-Mensch

[SakuraDragonx]

Ich gehöre selbst nicht zu dieser Art von Künstlern. Bin aber selbst als Illustratorin auf Instagram unterwegs. Es ist einfach mega gut, wie viele Menschen man nicht nur national sondern auch international erreichen kann! Und man kann mit anderen Artists einfacher in Kontakt treten.

[Julischkakartoffel]

Ich musste gerade feststellen das Jürgen Höller der Vater von Alexander ist. Ich finde es aber noch seltsamer das es nicht einmal erwähnt wurde 🤨

Das Alexander hat arbeitet, gar keine Frage, das tut er ganz bestimmt. Es ist trotzdem etwas anderes, wenn du in deinem Umfeld Menschen kennst die Prominent sind und dein Vater sein Geld damit verdient, um Menschen dahin zu pushen. Das er so schnell so berühmt wurde, hat offenbar auch damit zu tun. Deshalb finde ich es schon sehr seltsam das dies überhaupt nicht erwähnt wurde, weil es Künstler gibt die genauso hart wie er arbeiten und eventuell etwas länger brauchen um dahin zu kommen wo er jetzt steht. Fazit von mir, finde ich absolut irreführend und zeigt von null Respekt für Künstler die sich ernsthaft nach oben arbeiten müssen.

[tommarkus]

Sehr schade, dass ihr so gar nicht auf den Background von Alexander Höller eingeht - er kommt jetzt ja nicht von nirgendwo, sondern hat einen ziemlich erfolgreicheren Vater. So hört sich die Geschichte doch ein wenig zu „Märchen-Haft“ an…fast schon ein wenig wie ein Werbefilm für seine Kunst.