David Hume's Kompatibilismus einfach erklärt! - Der kausal bestimmte Wille

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David Hume und sein kausal bestimmter Wille sind häufig Gegenstand des Ethik bzw. Philosophie Unterrichts. In diesem Video erkläre ich David Hume's Kompatibilismus, der auf der Annahme des kausal bestimmten Willens beruht. David Hume definiert den Begriff "Willensfreiheit" zu einer Art von Freiheit um, die in der modernen Debatte um den Determinismus "Handlungsfreiheit" genannt wird. Fraglich ist, ob Hume mit seinem Verständnis von Willensfreiheit eine befriedigende Lösung für die Determinismus-Debatte geschaffen hat.

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▬▬ ⏱️ Inhalt ▬▬
00:00 | Einleitung
00:17 | Erklärung des Kompatibilismus
01:05 | David Hume's Ansatz
02:39 | Kritik an Hume?

▬▬ 🎓 Mein Hintergrund ▬▬
✅ Ich habe einen Bachelor in Soziologie und Philosophie abgeschlossen. Zum Zeitpunkt dieses Videos befinde ich mich im Masterstudiengang Soziologie.

▬▬ 📖 Quellen ▬▬
✅ Steinbach, A. (2020) Abitur Skript. Ethik Gymnasium Bayern, Stark Verlag.

🔴 Wichtig: Ich gebe mir beste Mühe für jedes Video gründlich zu recherchieren. Dennoch kann ich für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Inhalte keine Haftung übernehmen. Lest für das Ethik Abitur/sonstige Prüfungen auf alle Fälle noch einmal selbst in euren Unterlagen nach.
Рекомендации по теме
Комментарии
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Sehr strukturierte klare Videos! Macht richtig Spaß sich in die Themen einzuarbeiten :) Vielen Dank fürs Erstellen

janac
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Ich liebe deinen Kanal perfekt fürs Ethik Abi 🥳!!

hallodu
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Oh voll interessant! Darüber habe ich mich schon vor 20 Jahren den Kopf in der Schule zerbröselt hatte aber eine fast klare Haltung. Hume kannte ich bisher aber noch nicht. Ich schreibe hier mal rein was ich vor dem Video denke ;)

Viele verwechseln Determinismus mit Gewissheit und leiten daraus Müßiggang ab. "Ich brauch ja nichts machen, wenn eh schon alles klar ist."
Der Freie Wille definiert sich aber darüber wie ich auf eine Aktion aus der Umwelt mit einer Reaktion antworte. Meine Reaktion ist dabei durch die Vergangenheit vordeterminiert. Genau wie die Aktion zuvor auch schon. Aktion und Reaktion sind also im Determinismus eingebettet.

"Wo ist dann der freie Wille?"
Obwohl meine Reaktion auf Grund der Vergangenheit vorbestimmt ist, habe ich die Option auf verschiedene Reaktionen. Ich kann im Moment vor der Reaktion eine Entscheidung fällen und darin liegt die Definition eines freien Willens. Auch wenn die Entscheidung längst feststeht. In sofern könnte man behaupten, diese Freiheit ist durch das Vorbestimmtsein eine Illusion.

"Negiert diese Illusion aber die Freiheit?"
Ja. Da wir uns in der Illusion befinden, spielt das für uns keine Rolle, da wir mit unserer Entscheidung (in dem Moment!) zufrieden sind.

Mal sehen was Hume sagt...

RKYT
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Schönes Einführungsvideo zum Thema 👍 Zur Frage: Humes Position ist auf jeden Fall schlüssig (Hume ist, als Regel, immer schlüssig :) ) - allerdings nur, wenn man seiner Definition der Begriffe folgt. Hier verbirgt sich nämlich, nicht nur, aber auch, aus meiner Sicht, die Krux des Kompatibilismus und warum er scheitert.

BiasedSkeptic
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Ich muss sagen hier ist humes position sehr schlüssig dargestellt. Aber wie auch schon in anderen Kommentaren erwähnt finde ich es als Begründung für einen freien Willen sehr schwach diesen einfach als Handlungsfreiheit zu definieren.
Nur inhaltliche Kritik an Hume nicht an dem video in dem es dir gut gelingt die Position auf's wesentliche runter zu brechen und gut zu erklären. Danke

linuslallathin
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Ich glaube, Hume wird in deinem Beispiel (1:54) missverstanden.

Du meintest: Eine Person möchte in Ethik Abitur machen. Wenn sie das auch tatsächlich tun kann, dann wäre ihre Handlung frei. Falls etwas sie daran hindert (Psyche, Prüfungsordnung), wäre sie nicht frei.

Wie ich Hume verstehe, würde er zu einem anderen Schluss kommen.
An deinem Beispiel: Eine Person möchte in Ethik Abitur machen. Ob etwas sie daran hindert (Psyche, Prüfungsordnung) oder nicht, ist für Hume egal. In beiden Fällen sind dafür verschiedene Grundbedingungen verantwortlich. Es läuft darauf hinaus, dass die Person aus deinem Beispiel aus diversen folgelogischen Gründen entweder davon überzeugt sein kann, dass es in ihrer Position das Richtige ist, die Prüfung abzulegen oder dass es falsch ist oder schlicht nicht möglich. Das sind ihre Überzeugungen (im Übrigen keine Tatsachen), die ihren Willen bestimmen. Und das alles ist laut Hume (m. M. n. verständlicher Weise) gewachsen und damit von einer Art weichem, individuellem Determinismus bestimmt.
Aber jetzt kommt der Knackpunkt: Wenn die Person nun z. B. bereits überzeugt ist, dass sie die Prüfung ablegen sollte, gibt es dennoch einen Moment der Willensfreiheit. Nämlich auf Basis eines anderen Entscheidungssystems kurzfristig umzudisponieren. Letztlich in dem Moment, wo eine Dilemma-Situation auftritt und eine Person sich entgegen ihrer deterministischen, gewachsenen Überzeugung entscheidet. Deswegen sind freie Personen zugleich unberechenbare Personen, weil sie immer anders Handeln könnten, als ihre Determination es vorsieht. Das geht jetzt vielleicht etwas weit, aber im Prinzip sind gewisse "verrückte" Personen oder Psychopathen extrem frei in ihrem Willen. Determinismus bei Hume ist, wie ich ihn verstehe, Folgelogik individuellen Handelns. Freiheit ist aber immer eine Möglichkeit.

silverbean
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Was ich in dem Kontext noch erwähnenswert finde ist die Frage bzw. die Kritik Bieries, ob es überhaut Sinn macht den freien Willen an seine unbedinngtheit (indeterminiertheit) zu knüpfen. Ein unbedinngt freier Wille der von nichts beeinflusst wird macht in einem Handlungskontext keinen Sinn da er sich auf nichts bezieht weil er "absolut frei" ist. Spricht man also von einem freien Willen muss die Bedingtheit, also die Eingebundenheit in einen Kontext immer gegeben sein damit man überhaupt sinnvoll von einer Entscheidung Sprechen kann. Die Verknüpfung des "freien Willens" mit der Notwenigkeit zur Unbedingtheit (zur indeterminiertheit) ist schlicht Absurd.

iamhere
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Hallo Samuel, danke für das Video. Kannst du mir eine Quelle nennen? Also in welchem Werk genau David Hume seinen Kompatibilismus formuliert hat. Das wäre mega!
LG

bodysnatcher
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Das ist doch Unfug. Der Mensch kann zwar tun was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.

stebarg
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Kannst du mein abi für mich schreiben😔🥹

tatjanaheidel
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Die Frage ist wie definiert man freien Willen für sich, abseits der Definition Hume´s. Darauf kommt es an, ob der Kompatibilismus nach Hume´s genauso funktioniert, oder man es Handlungsfreiheit statt Willensfreiheit betiteln müsse. Würde es Willensfreiheit geben, dann könne man ja aus dem Willen heraus schnell die internen Faktoren eines selbst ändern. Da wir alle wissen, dass man das nicht kann, würde ich es eher Handlungsfreiheit nennen. Ich glaube, dass hier Grauzonen die Lösung sind und schwarz-weiss denke nicht mehr zeitgemäß ist.

rickymeier-zm
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Handlungsfrei ist man, wenn man etwas tun oder eben lassen kann! Wenn ich nun ein Eis will! Kann ich trotzdem keines nehmen!
Ich nehme keines, weil es das letzte Eis ist und ich schon eines gegessen habe und noch eines für den Gast übrig lassen sollte! (Eigentlich will ich aber doch ein Eis!)
Ich oder aber ich nehme es trotzdem.
Man könnte jetzt von einem über- und untergeordneten Willen sprechen. Ich habe Lust etwas zu tun, aber die Moral lässt es nicht zu. Wenn man die Moral nun auch als persönlicher Wille interpretiert (und nicht als metaphysische, allgemeingültige Richtlinie (gegen die ich mich natürlich auch entscheiden kann)), dann müsste man daraus schliessen, dass jeder Wille in unserem Gehirn gesetzt wird und wir auch keine Handlungsfreiheit hätten. Denn wir müssten immer dem Willen entsprechen (nämlich dem obersten, übergeordneten).
Denkt man den ganzen Kosmos als Maschine, dann würde der Wille und damit die Handlung durch die Maschine gesetzt. Wer nun aber organisiert diese Maschine und wer hat sie gebaut? M. E. ist der Determinismus und auch der Materialismus schlicht nicht möglich.
Wiener Kreis haben die Metaphysik ausradiert. Seither schreiben wir geistlose Liebesbriefe. Das nennen wir neue Freiheit?

simorre
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Es ist schon sinnvoll, sich erst mal über Definitionen klar zu werden. Denn freier Wille ist paradox. Ein nicht ausgeführter Wille wäre sinnlos. Der Wille soll schon etwas bewirken. Sein Ziel zu erreichen erfordert aber Selbstbeherrschung auf dem Weg dahin. Freiheit widerspricht dem Zwang zur Selbstbeherrschung. Daher kann es freien Willen schon logischerweise nicht geben, wenn er so profan definiert ist. Dann wäre das nur eine freiwillige Selbstbeherrschung zur Zielerreichung. Das würde wohl niemand als freien Willen betrachten.
Handlungsfreiheit ohne äußere und innere Zwänge ist schon ein guter Anfang, um zu wissen, worüber man redet.
Dass man sich anders hätte entscheiden können ist problematisch, weil mit der Definition die Kausalität leidet. Wenn das Andere erst hinterher feststeht, könnte das eine Tautologie sein.
So bin ich eher bei Dennett. Die Entscheidungsoptionen werden weiter gedacht und das günstigste Zukunftszenario ausgewählt. Dieses durch die anstehende Entscheidung wahrscheinlicher zu machen ist der Wille. Es auszuwählen ist die Freiheit. Wenn man noch mehr Freiheit will, kann man sich noch mehr mögliche Zukunftszenarien ausdenken und hat noch mehr freie Auswahl, die weit über die aktuelle Entscheidung hinausgehen kann. Zum Beispiel hat man sich erträumt, wie gut es wäre, wenn man etwas mehr verdient. Entscheidet man sich, den Chef um mehr Geld zu bitten, oder könnte das eher schaden, wenn man dann in Zukunft noch mehr arbeiten muss dafür. So ist die Freiheit der Wahl sehr begrenzt. Es braucht mehr Zukunftszenarien, um mehr Freiheit zu haben. Man erkundigt sich erst, wo es bessere Verdienstmöglichkeiten gibt und redet dann mit dem Chef. Oder man macht eine Fortbildung und kann dann mehr verlangen. Oder ist einem Geld wirklich so wichtig, oder wäre man glücklicher als Aussteiger. Wobei die Ursache der Entscheidung jeweils in der Zukunftsprojektion liegt. Das ist dann ein völlig kausaler Vorgang im Gehirn, der durch Vorausschau den Willen zur präferierten Option erst erzeugt. Und die Freiheit lässt, sich noch mehr Optionen zu überlegen, die dann ebenso kausal vom Gehirn abgewägt werden können.
Unfreiheit ist damit ein Mangel an Zukunftsoptionen und Freiheit besteht in der Vielfalt der denkbaren Zukunftsoptionen.
Aber wegen ungenauer Kenntnis und grundsätzlicher Unberechenbarkeit der Zukunft (aufgrund echtem quantenmechanischem Zufall) ist das von aussen betrachtet doch keine determinierte Entscheidung wegen der Fehler in den Zukunftsprognosen und wegen mehr oder weniger überlegter Entscheidungen. So ist es möglich, dass völlig kausal dieselbe Entscheidung anders ausfällt, wenn man länger darüber nachdenkt.

FerdinandLoibl
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