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Nebenan. Die Nachbarschaften der Lager Auschwitz I-III - Die arge lola | Ausstellungsinterview
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Anlässlich der Ausstellung "Nebenan. Die Nachbarschaften der Lager Auschwitz I-III" sprachen die beiden Fotografen der die arge lola, Kai Loges und Andreas Langen, mit Gisela Diringer und Matthias Bullinger von der Galerie bildkultur über die Konzeption und die Umsetzung der Fotoserie.
Informationen zur Ausstellung:
Auschwitz ist ein vielfach ausgeleuchteter Ort, der seit Jahrzehnten erforscht und von Millionen Besucherinnen und Besuchern besichtigt wird. Trotzdem existiert direkt neben den Lagern eine fast unbekannte Sphäre: Die Heimat von Menschen, die aus historischer und biografischer Fügung zu Nachbarn der Schreckensorte geworden sind und die dort ihren Alltag leben.
Die Stuttgarter Fotografen Kai Loges und Andreas Langen (die arge lola) haben über viele Jahre hinweg diese Zonen an der Bruchlinie von Geschichte und Gegenwart mit der Fotokamera untersucht. Dabei ist ein großer Fundus aus dokumentarischen Aufnahmen von Schauplätzen und Personen entstanden. Die Präzision, mit der die Fotografen Gebäude fokussieren, mit der sie spannende und bisweilen irritierende Blickachsen erschließen oder Menschen aus ihrer Umgebung herausschälen, lockt die Betrachter an.
So blicken wir etwa in einen frühlingshaften Garten, entlang an einem roten Backsteingebäude, über Wäschestücke, die im Wind flattern, gleiten mit den Augen weiter über Felder und bleiben am Eingangstor zum Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau haften. Eine Zäsur entsteht. Denn rasch schieben sich Bruchstücke historischen Wissens und emotionale Versatzstücke über die Sachlichkeit der Aufnahme. Ähnlich ist der Blick auf die Menschen. Wir suchen in ihren Gesichtern nach etwas, das so schwer zu benennen ist. Suchen wir nach Spuren des Grauens, das sich der Physiognomie eingeprägt haben soll?
Die Arbeiten von die arge lola regen konstant zum Nachdenken über den historischen Ort Auschwitz an, denn sie richten unweigerlich und direkt Fragen an uns. Wie lebt ein Gemeinwesen im Schatten historischer Traumata? Wie verhalten sich individuelles und kollektives Gedächtnis zueinander? Welche konkreten Biografien erwachsen aus dem Zufall, in eine extreme Gewaltgeschichte verwickelt zu werden? Und nicht zuletzt: Was ist der Geist des Ortes? Und gibt es ihn überhaupt?
die arge lola
Wortspiel, Kürzel und Name für die Zusammenarbeit von Kai Loges und Andreas Langen.
Diese Zusammenarbeit besteht seit 1989 – zunächst für einzelne Projekte – seit 1994 fest.
Loges + Langen haben an der FH Bielefeld Foto-, Filmdesign studiert und treten heute als gemeinsame Bild- und Konzeptautoren auf, Andreas Langen zusätzlich auch als Textautor.
Daneben haben und hatten beide verschiedene Lehraufträge an diversen Hochschulen.
____Stiftung Demokratie Saarland (SDS) - Damit unsere Demokratie lebendig bleibt!____
Politische Akademie
Europaallee 18
66113 Saarbrücken
#Ausstellung #Fotografie #Kunst
Informationen zur Ausstellung:
Auschwitz ist ein vielfach ausgeleuchteter Ort, der seit Jahrzehnten erforscht und von Millionen Besucherinnen und Besuchern besichtigt wird. Trotzdem existiert direkt neben den Lagern eine fast unbekannte Sphäre: Die Heimat von Menschen, die aus historischer und biografischer Fügung zu Nachbarn der Schreckensorte geworden sind und die dort ihren Alltag leben.
Die Stuttgarter Fotografen Kai Loges und Andreas Langen (die arge lola) haben über viele Jahre hinweg diese Zonen an der Bruchlinie von Geschichte und Gegenwart mit der Fotokamera untersucht. Dabei ist ein großer Fundus aus dokumentarischen Aufnahmen von Schauplätzen und Personen entstanden. Die Präzision, mit der die Fotografen Gebäude fokussieren, mit der sie spannende und bisweilen irritierende Blickachsen erschließen oder Menschen aus ihrer Umgebung herausschälen, lockt die Betrachter an.
So blicken wir etwa in einen frühlingshaften Garten, entlang an einem roten Backsteingebäude, über Wäschestücke, die im Wind flattern, gleiten mit den Augen weiter über Felder und bleiben am Eingangstor zum Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau haften. Eine Zäsur entsteht. Denn rasch schieben sich Bruchstücke historischen Wissens und emotionale Versatzstücke über die Sachlichkeit der Aufnahme. Ähnlich ist der Blick auf die Menschen. Wir suchen in ihren Gesichtern nach etwas, das so schwer zu benennen ist. Suchen wir nach Spuren des Grauens, das sich der Physiognomie eingeprägt haben soll?
Die Arbeiten von die arge lola regen konstant zum Nachdenken über den historischen Ort Auschwitz an, denn sie richten unweigerlich und direkt Fragen an uns. Wie lebt ein Gemeinwesen im Schatten historischer Traumata? Wie verhalten sich individuelles und kollektives Gedächtnis zueinander? Welche konkreten Biografien erwachsen aus dem Zufall, in eine extreme Gewaltgeschichte verwickelt zu werden? Und nicht zuletzt: Was ist der Geist des Ortes? Und gibt es ihn überhaupt?
die arge lola
Wortspiel, Kürzel und Name für die Zusammenarbeit von Kai Loges und Andreas Langen.
Diese Zusammenarbeit besteht seit 1989 – zunächst für einzelne Projekte – seit 1994 fest.
Loges + Langen haben an der FH Bielefeld Foto-, Filmdesign studiert und treten heute als gemeinsame Bild- und Konzeptautoren auf, Andreas Langen zusätzlich auch als Textautor.
Daneben haben und hatten beide verschiedene Lehraufträge an diversen Hochschulen.
____Stiftung Demokratie Saarland (SDS) - Damit unsere Demokratie lebendig bleibt!____
Politische Akademie
Europaallee 18
66113 Saarbrücken
#Ausstellung #Fotografie #Kunst