Die Geschichte der Sudetendeutschen

preview_player
Показать описание
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs werden die allermeisten Deutschen aus den östlichen Gebieten des ehemaligen Reiches – wie Ostpreußen, Pommern oder Schlesien – gen Westen vertrieben. Vertrieben werden aber auch die Deutschstämmigen aus dem Sudetenland. Das Sudetenland gehörte bis zu Annektierung durch die Nationalsozialisten 1938 größtenteils zur einstigen Tschechoslowakei. Das Thema Vertreibung ist ein schwieriges Thema. Die Vertreibung ist eine Folge der Gewaltherrschaft der Nazis und des Holocaust. Natürlich trifft der Zorn der Geknechteten die Täter in den Regionen, die von den Vertreibungen betroffen sind. Aber er trifft eben auch viele Unschuldige, Kinder und Gegner des Hitlerregimes, die schon während und unter der Nazidiktatur leiden mussten. Was ist Recht und was ist Unrecht? Das sind Fragen, die bis heute schwer oder zumindest nicht allumfassend beantwortet werden können. Mirko betrachtet in diesem Video die Problematik der Sudetendeutschen und deren Vertreibung aus verschiedenen Perspektiven und erklärt, wie sich die deutsch-tschechischen Beziehungen bis heute entwickelt haben.

Wir gehören auch zu #funk
 
Schau da unbedingt rein:
Youtube: 

Quellen und Literatur:
Markus Mauritz, Tschechien, Regensburg 2002.

Joachim Bahlke, Geschichte Tschechiens, München 2014.

Fritz Peter Habel, Die Sudeten-Deutschen, München 1998.

Eckart Thurich, Schwierige Nachbarschaften, Stuttgart, Berlin, Köln 1990.

Stefan Aust/Stefan Burgdorff (Hg.), Die Flucht, Bonn 2005.

Eine Produktion der objektiv media GmbH für funk:
 
Moderation: Mirko Drotschmann
Autor: Matthias Schöberl
Producerin: Andrea Lorenz
Postproduktion: Rainer Düring
Schnitt: Markus Maiwald 
Kamera: Markus Maiwald
Regieassistenz: Laura Bernert

Redaktion (ZDF): Volker Erbert, Nicole Valenzuela
Рекомендации по теме
Комментарии
Автор

Vielen Dank für die sachliche Zusammenfassung der Geschehnisse. Meine Mutter stammt aus Böhmen, mein Vater aus Mähren. Erst seit 2016 habe ich mich intensiver mit meinen Wurzeln beschäftigt. Die Geschichten der Vertreibung, die meine Oma und Mutter oft erzählten, wollte ich als Kind nicht mehr hören. Aber jetzt, nachdem mein Vater 2016 verstorben ist, habe ich mich intensiver damit auseinandergesetzt, um zu verstehen, was da war. Ich habe begonnen Tschechisch zu lernen und das Grab meiner Vorfamilie mütterlicherseits restaurieren lassen, habe einen Tschechischkurs in Brünn besucht, dem Geburtsort meiner Großmutter mütterlicherseits, habe Dokumente meiner väterlichen Vorfamilie an das Sudetendeutsche Archiv nach München geschickt. Und wir fahren seit 2017 regelmäßig nach Tschechien zwecks Urlaub. Ein wunderschönes Land. Ich habe dort ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht - von Ablehnung bis hin zu Freundschaften. Reiseberichte und Bilder habe ich in der Dropbox eingestellt.

claudialudwigdr.
Автор

Meine Großeltern mütterlicherseits sind Sudetendeutsche und haben mir schon öfter mal von ihrem Leben und der Vertreibung erzählt. Mein Opa ist leider vor einem Jahr gestorben, aber du hast mich auf die Idee gebracht, mit meiner Oma mal ganz detailliert darüber zu reden und es entweder aufzuschreiben oder sie zu filmen. Denn ihre Geschichte wurde bislang noch nicht festgehalten, würde also verloren gehen und ich bin mir sicher, dass soche Zeitzeugenberichte wichtig sind für Heute und die Zukunft.

wahrtraum
Автор

Meine Mutter und Großeltern wurden als Familie aus dem Sudetenland, aus Mähren vertrieben. Ich habe mir von meiner Mutter die Vertreibung, die Reise über Hof nach Bayern und weiter nach Hessen in verschiedene Auffanglager, das tagelange Eingepferchtsein in Viehwagen oft erzählen lassen. Für mich war es wichtig zu erfahren, und andererseits ist auch das Erzählen ein Stück heilend, hoffe ich. Wir waren mit der ganzen Familie, Großvater, Eltern, Cousinen und Cousins 1974 dort und wurden in das nun von Tschechen bewohnte Haus gelassen. Da war ein sehr sehr emotionaler Moment. Danke an diese Familie.

TheHeide
Автор

Meine gesamte Großelterngeneration stammte aus Böhmen und wurde nach 1945 vertrieben. Sie siedelten sich im heutigen Sachsen-Anhalt neu an, wo ich auch geboren wurde.
Mit meinem Opa war ich vor etwa 30 Jahren an seinem Elternhaus und wir trafen uns noch mit einem ehemaligen tschechischen Schulkameraden meines Opas. Das war für mich als 10jähriger ein recht prägendes Erlebnis.
Im letzten Jahr besuchte ich gemeinsam mit meinem Sohn die Heimat meiner Großeltern. Von den Tschechen wurde ich freundlich behandelt, da ich auch etwas Tschechisch spreche.
Ich habe vor, in den kommenden Jahren immer mal wieder nach Tschechien zu fahren, weil ich dort meine kulturelle Heimat sehe. Der letzte Urlaub hatte das nur noch bestätigt.
Meine Großeltern hatten ihre Heimat sehr vermisst, hegten aber keinen Hass gegen die Tschechen. Sie waren traurig und auch sehr emotional, wenn sie von "daheem" erzählten. Meine Oma mütterlicherseits hatte bis ins hohe Alter ihren heimischen Dialekt beibehalten. sprach eigentlich nie hochdeutsch. Mein Opa väterlicherseits sprach meinst hochdeutsch, konnte aber auch den alten Dialekt und auch noch Tschechisch sprechen. Von ihm lernte ich viel, auch die Verbundenheit zu Heimat und Kultur ohne faden Beigeschmack. Dass die Heimat im Herzen sein kann kann und keinen festen geografischen Punkt benötigt.
Beides halte ich für richtig und wichtig:
1. Die gemeinsame deutsch-tschechische Geschichte muss aufgearbeitet werden. Teilweise geschieht das bereits seit einigen Jahren durch kulturellen und wissenschaftlichen Austausch. Politisch fehlt dieser Schritt meines Erachtens aber noch.
2. Da beide Länder zur EU gehören und auch Nachbarländer sind, müssen wir mit Blick nach vorn in die Zukunft schauen. Das klappt bereits recht gut.

darilsteelbone
Автор

Hello, I am Czech come from Prague and I dont have any roots in Sudetenland, but I would really like to thank you for this video, because I think its so important to talk about this problematics to reach full reconciliation in Czech-German relationship, eventhough Czech-German political relationships are very good these days. I feel sad about all the people who had to leave Sudetenland and I personally wish some of their descendants maybe come back again 🙂. Czech Germans were our fellow citizens for centuries. That is my opinion and I believe many Czechs think the same 🙂.

katerinaburesova
Автор

Mein Opa war ein sehr stiller Mann. Er hat jedes Mal geweint wenn wir ihm "Es war im Böhmerwald, wo meine Wiege stand" vorgespielt haben.

bennib
Автор

Meine Oma war Sudetendeutsche, sie hat mir oft davon erzählt wie sie vertrieben wurden. Das ihnen Haus und Hof von einem Tag auf den anderen enteignet wurde. Damals war ich noch klein und konnte mir nicht viel dabei vorstellen, heute finde ich das Thema sehr interessant und bin dankbar für das aufschlussreiche Video. Ich erinnere mich noch als wir mal nach Tschechien in den Urlaub gefahren sind, da haben wir uns das Haus und das Gelände das damals meinen Großeltern gehörte angesehen. Ich kann mich noch gut daran erinnern das ich nicht verstanden habe wie einem so etwas einfach weggenommen werden kann. Danke für das tolle Video!

imbarod
Автор

Wirklich gut und neutral dargestellt. Meine Mutter war Sudetendeutsche, und zur Zeit der Vertreibung 14 Jahre alt. Sie konnte den Tschechen bis zu ihrem Tod nicht verzeihen, weil sie sich nicht von den Beneš-Dekreten distanziert haben. Ihr ging es nicht um irgendwelche Entschädigungen, sondern nur um das Eingestehen des Unrechts.
Meine Generation kommt dann hoffentlich darüber hinweg, wobei eine Auseinandersetzung mit Geschehnissen sicher hilfreich wäre.

HomoBavaricus
Автор

Hallo, ein Tscheche hier, der in dem ehemaligen Sudetenland lebt und dieses Video hat mir sehr geholfen, diese Problematik aus anderer Seite zu begreifen. Tut mir Leid, was passieren musste.

jakubkejik
Автор

Omg endlich. Habe mir das so oft gewünscht. Endlich die Geschichte meiner Urgroßeltern. ❤️

seraphinofhearts
Автор

Habe auch Sudetendeutsche Wurzeln, wie viele im Ruhrgebiet. Schöne Region und super Video! Viel zu wenig beachtet sind die Vertriebenen Deutschen nach 1945. Vielleicht kommt auch ein Video zu der deutschen Minderheit in Polen?

wannerknappe
Автор

Meine Uroma wurde auch aus dem Sudetenland vertrieben. Noch heute trauert sie ihrer Heimat hinterher. Ja, auch das ist ein Teil der Geschichte, der meiner Meinung aber immer mehr in Vergessenheit gerät... Auch diese Menschen wurden um ihre Identität gebracht. Danke für dieses Video! 👍

cakeinator
Автор

I am moravian from the Czech republic and I'm actually stunned by a quality of this video. Unbiased, acurate, simple and having a lot of information at the same time.
This is the first time ever I watched a video in german (with subtitles of course) and I don't regret it. Keep up the fanstastic work. 👌🏾

randomname
Автор

Meine Oma musste damals mit ihrer Familie aus der Nähe von Karlsbad fliehen. Ihre älteste Schwester (meine Großtante) hat Ende der 90er Jahre die damaligen Erlebnisse und Erfahrungen in den Jahren 1945 bis zu ihrer Ankunft in ihrer neuen Heimat aufgeschrieben. Habe die Geschichte heute das erste Mal lesen und hatte durchgehend Gänsehaut und Tränenn in den Augen. Das war alles sehr detailiert beschrieben....Es ist so wichtig, dass auch die folgenden Generationen erfahren, was während dieser Zeit passiert ist und welche Grausamkeiten, egal von welcher Seite/von welchem Land, verübt wurden.
Da bin ich froh, dass ich als Geschichtslehrerin meinen Teil dazu beitragen kann.

anikawei
Автор

Ich bin selbst Als Kind einer aus dem Sudetenland vertriebenen Familie später mir bewusst geworden, welche Traumata dies auch bei uns Kindern hinterlassen hat.Auch im Familiären hatte dies nach 1946 dramatische Folgen.
Heute kann es nur darum gehen, zusammen mit Tschechien die Aufarbeitung und die freundschaftliche Zusammenarbeit weiter fortzuführen.
Das Video fasst die Ursachen hervorragend zusammen.
Gruß
Jo

joachimhanys
Автор

Könntest du auch einmal die Ostpreußen, Schlesischen und Königsberger machen

Meine Großeltern waren aus Königsberg

hanshansi
Автор

Interresant davon wusste ich ehrlich gesagt gar nichts. Ich finde jedoch dass solche Schicksal von der Politik nicht unter den Teppichgekehrt werden sollten.

EowynvRDA
Автор

Wie gut er einfach die Geschichten erzählt. Wäre schön wenn die Lehrer es so präsentieren würden 😍

mr.redditger
Автор

A great and balanced video, the best I've seen on Youtube so far. :)

As for my personal (Czech) perspective, many thoughts, so at least briefly.. For 40 years under communism you couldn't really talk about it. In the 90's people were still scared. Now we are in the EU and it's better, but also distant after all this time and sometimes hard to find out what happened. But I think most educated Czech people know about this very well. I mean, it is impossible not to see! Just go there, in some places, there are still ruins of old factories and beautiful villas, but the regions are very neglected and poor. Whole villages disappeared. It has a strange, haunting atmosphere.

And people have stories. My grandma was a little girl in a Czech town in '45, but she remembers well: The worst types jumped at the first opportunity and drove to Sudetenland to steal as soon as the expulsion was announced. Her neighbour came back with a whole piano on his cart. Horrible times, but great for horrible people. She also had a Sudeten German friend, a girl from Rumburk who came on an exchange to learn Czech. Her father was antifascist but they still had to go, at least with connections they managed to go to the West. She remained friends with my grandma until her death, and often helped her when they got the permission to travel in Western Europe.

My gf's family recently bought and renovated a house in Sudeten near Šumperk (Mährisch Schönberg), beautiful hills. They were interested in the history, but the locals didn't tell them almost anything, or said they didn't know. It felt like everyone had a secret they wanted to die with. It feels like many people know very well that bad things happened and don't want outsiders to poke too much. It's a tiny village, but they read in a 1920 census that a guy called Winter lived in that house with his mother, but that's all they found. Some old debt documents in the wooden floor. There is a small church nearby, closed now, and in the cemetery there are old graves until 1945, all German. Now it's just a few houses, a tiny hotel/pension and some bee research institute. It used to be about 2x bigger.

But I'm optimistic, things are getting better, young people are interested in the history and want to talk about it, hopefully the relations with neighbouring German and Austrian regions will improve further and I hope there is some collaboration in the future, maybe for festivals, tourism, history projects or joint development :) Czech politicians need to stop being scared and do something about it!

danreznicek
Автор

Hallo,
meine Mutter hat als Kind in Komotau im Sudetenland gelebt und die Vertreibung als 5-Jährige miterlebt. Viele Eindrücke sind noch ganz präsent und so erzählte sie mir vorhin von der Flucht aus ihrer kindlichen Sicht. Zum Glück wurde ihre Familie in Bayern von einer sehr netten bayrischen Familie aufgenommen. Dort verbrachte sie eine glückliche Zeit, mit viel Spielzeit in der Natur. Da uns die geschichtlichen Hintergründe teilweise fehlten, hat uns das Video gut geholfen. Vielen Dank dafür. Liebe Grüße

MaxMustermann-bl