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Affenpocken: Internationale Notlage – eine neue Pandemie? | Possoch klärt | BR24
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Affenpocken: Die Weltgesundheitsorganisation erklärt die Notlage von internationaler Tragweite. Das hat die WHO bisher nur sechs Mal überhaupt gemacht. Das letzte Mal im Januar 2020, weil sich da das noch neuartige Coronavirus rasant ausgebreitet hat. Sehen wir hier die Anfänge einer neuen Pandemie? Können, müssen, sollten wir impfen? Oder sind alle wegen Corona übervorsichtig? Die Wahrheit über die Affenpocken: Possoch klärt!
INHALT
00:00 May we introduce: Affenpocken
00:29 Notlage von internationaler Tragweite
01:39 Nur Männer betroffen, die mit Männern Sex haben?
03:04 Immer mehr Affenpocken-Fälle weltweit
03:57 Affenpocken: Erstmals 1958 nachgewiesen
06:23 Affenpocken-Hotspot Europa
08:03 Impfen ginge, wenn’s denn Impfstoff gäbe
10:05 Kein Grund zur Panik, aber Gedanken machen ist okay
Seit Anfang Mai wurden weltweit nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 16.000 Fälle von Affenpocken (auch: Monkeypox/MPX) in 75 Ländern gemeldet. In Deutschland wurden bis Freitag laut Robert Koch-Institut (RKI) 2.268 Erkrankungsfälle registriert. Die WHO rief nun wegen der Affenpocken eine "Notlage von internationaler Tragweite" aus. Aber was bedeutet das – und wie gefährlich sind die Affenpocken?
Affenpocken sind eine Infektionskrankheit, die ursprünglich in erster Linie durch Viren von Tieren auf den Menschen übertragen wurde. In Afrika wurden Affenpocken bei vielen verschiedenen Tieren nachgewiesen, vor allem bei Nagetieren und mehreren Affenarten. Auch von Mensch zu Mensch können die Viren weitergegeben werden.
1970 wurden Affenpocken in Zaire, der heutigen Demokratischen Republik Kongo, erstmals beim Menschen festgestellt – in einer Region, in der die Pocken zwei Jahre zuvor ausgerottet worden waren. Im Frühjahr 2003 wurden die ersten Fälle außerhalb Afrikas gemeldet, in den Vereinigten Staaten. Seit Mai breiten sie sich auch in weiteren Ländern aus; vor allem in Westeuropa.
Zum Artikel: "#Faktenfuchs: Der Ausbruch der Affenpocken war nicht geplant"
Warum spricht die WHO von einer internationalen Notlage?
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus begründet die Entscheidung mit der starken und schnellen Verbreitung der Affenpocken, die inzwischen Dutzende Länder betrifft. Dies ist ungewöhnlich. Ein Ausschuss von unabhängigen Fachleuten hatte sich allerdings nicht auf einen Rat einigen können. Dass Tedros dennoch die höchste Alarmstufe ausrief, soll die Dringlichkeit der Lage unterstreichen.
"Es ist eine sehr schwierige Entscheidung", sagt Jürgen Rockstroh vom Uniklinikum Bonn, Leiter der Ambulanz für Infektiologie und Immunologie. "Das drückt sich ja auch im geteilten Votum der Ausschuss-Mitglieder aus." Die Datenlage sei schwierig, die WHO sei jedoch oft kritisiert worden, sie reagiere zu langsam auf Krisen.
Golding: „Wir können es uns nicht leisten, darauf zu warten, dass Krankheiten eskalieren, bevor wir eingreifen.“
Die Einstufung der WHO hat keine direkten praktischen Auswirkungen. Sie soll vor allem die Regierungen der Mitgliedsländer dazu bewegen, Maßnahmen zu ergreifen, um den Ausbruch einzudämmen. Sie sollen etwa Ärzte sensibilisieren, bei Verdachtsfällen Schutzmaßnahmen treffen, die Bevölkerung aufklären und Test- und Impfkapazitäten bereitstellen.
"Ich glaube schon, dass es für das allgemeine Handling einen gewissen Nutzen gibt", sagt Rockstroh. Allerdings entscheiden die Staaten selbst, ob sie Maßnahmen ergreifen und falls ja, welche.
Weiterführende Links zum Thema Affenpocken:
Presenter: Dominic Possoch
Videoproduktion: Simon Bachhuber
Grafik: Multimedia Design
Recherche und Text: Dominic Possoch
Redaktion BR24: Gudrun Riedl, Hendrik Loven, Jeanne Turczynski
© BR24
#Affenpocken #Pandemie #Gesundheit #BR24 #Possochklaert #Corona #WHO #MPX
INHALT
00:00 May we introduce: Affenpocken
00:29 Notlage von internationaler Tragweite
01:39 Nur Männer betroffen, die mit Männern Sex haben?
03:04 Immer mehr Affenpocken-Fälle weltweit
03:57 Affenpocken: Erstmals 1958 nachgewiesen
06:23 Affenpocken-Hotspot Europa
08:03 Impfen ginge, wenn’s denn Impfstoff gäbe
10:05 Kein Grund zur Panik, aber Gedanken machen ist okay
Seit Anfang Mai wurden weltweit nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 16.000 Fälle von Affenpocken (auch: Monkeypox/MPX) in 75 Ländern gemeldet. In Deutschland wurden bis Freitag laut Robert Koch-Institut (RKI) 2.268 Erkrankungsfälle registriert. Die WHO rief nun wegen der Affenpocken eine "Notlage von internationaler Tragweite" aus. Aber was bedeutet das – und wie gefährlich sind die Affenpocken?
Affenpocken sind eine Infektionskrankheit, die ursprünglich in erster Linie durch Viren von Tieren auf den Menschen übertragen wurde. In Afrika wurden Affenpocken bei vielen verschiedenen Tieren nachgewiesen, vor allem bei Nagetieren und mehreren Affenarten. Auch von Mensch zu Mensch können die Viren weitergegeben werden.
1970 wurden Affenpocken in Zaire, der heutigen Demokratischen Republik Kongo, erstmals beim Menschen festgestellt – in einer Region, in der die Pocken zwei Jahre zuvor ausgerottet worden waren. Im Frühjahr 2003 wurden die ersten Fälle außerhalb Afrikas gemeldet, in den Vereinigten Staaten. Seit Mai breiten sie sich auch in weiteren Ländern aus; vor allem in Westeuropa.
Zum Artikel: "#Faktenfuchs: Der Ausbruch der Affenpocken war nicht geplant"
Warum spricht die WHO von einer internationalen Notlage?
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus begründet die Entscheidung mit der starken und schnellen Verbreitung der Affenpocken, die inzwischen Dutzende Länder betrifft. Dies ist ungewöhnlich. Ein Ausschuss von unabhängigen Fachleuten hatte sich allerdings nicht auf einen Rat einigen können. Dass Tedros dennoch die höchste Alarmstufe ausrief, soll die Dringlichkeit der Lage unterstreichen.
"Es ist eine sehr schwierige Entscheidung", sagt Jürgen Rockstroh vom Uniklinikum Bonn, Leiter der Ambulanz für Infektiologie und Immunologie. "Das drückt sich ja auch im geteilten Votum der Ausschuss-Mitglieder aus." Die Datenlage sei schwierig, die WHO sei jedoch oft kritisiert worden, sie reagiere zu langsam auf Krisen.
Golding: „Wir können es uns nicht leisten, darauf zu warten, dass Krankheiten eskalieren, bevor wir eingreifen.“
Die Einstufung der WHO hat keine direkten praktischen Auswirkungen. Sie soll vor allem die Regierungen der Mitgliedsländer dazu bewegen, Maßnahmen zu ergreifen, um den Ausbruch einzudämmen. Sie sollen etwa Ärzte sensibilisieren, bei Verdachtsfällen Schutzmaßnahmen treffen, die Bevölkerung aufklären und Test- und Impfkapazitäten bereitstellen.
"Ich glaube schon, dass es für das allgemeine Handling einen gewissen Nutzen gibt", sagt Rockstroh. Allerdings entscheiden die Staaten selbst, ob sie Maßnahmen ergreifen und falls ja, welche.
Weiterführende Links zum Thema Affenpocken:
Presenter: Dominic Possoch
Videoproduktion: Simon Bachhuber
Grafik: Multimedia Design
Recherche und Text: Dominic Possoch
Redaktion BR24: Gudrun Riedl, Hendrik Loven, Jeanne Turczynski
© BR24
#Affenpocken #Pandemie #Gesundheit #BR24 #Possochklaert #Corona #WHO #MPX
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