Warum wir mehr Frauen in der Technik brauchen

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#Frauen und #Technik – passt das einfach nicht zusammen? MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, sind bei Frauen immer noch deutlich weniger beliebt als bei Männern. Aber warum? Liegt das tatsächlich an unterschiedlichen Fähigkeiten? Oder hat das eher was mit Stereotypen und veralteten Rollenbildern zu tun? Gemeinsam mit Moderatorin, Schauspielerin und Autorin Collien Ulmen-Fernandes geht Jasmina in dieser Folge #TerraXplore auf Spurensuche und macht ein spannendes #Experiment.

Mit einer Schulklasse testen Jasmina und Collien die sogenannte „Stereotypenbedrohung”. Dabei geht es darum, dass Mädchen und Frauen schlechter in technischen oder mathematischen Tests abschneiden, wenn vorher genau dieses Klischee bestärkt wird. Liegen die Unterschiede also im Endeffekt vielleicht gar nicht in den Interessen und Fähigkeiten der Geschlechter, sondern haben viel mehr sozio-kulturelle Gründe?

Und Jasmina möchte von Prof. Elke Wolf von der Hochschule München und wissen: Wieso ergreifen Frauen weniger oft technische Jobs und Studiengänge? Was tun Hochschulen dagegen? Und wie könnten technische Bereiche in Zukunft auch für Frauen attraktiver werden?

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KAPITEL:

00.00 Intro: Frauen und Technik – passt das wirklich nicht zusammen?
01:03 Was haben Rollenbilder und Stereotype damit zu tun?
02:20 Stereotype: So werden sie reproduziert
04:25 Berufe-Klischees: Wer übt welchen Beruf aus – das denken Kinder
06:05 Welche Rolle spielen weibliche Vorbilder?
07:50 Sind Frauen wirklich schlechter in Naturwissenschaften als Männer?
09:10 Experiment: Welche Rolle spielen soziokulturelle Faktoren und Stereotype?
15:45 Geschlechtergerechtigkeit in Studium und Beruf – was muss sich ändern?
19:50 Fazit: Brauchen wir in Zukunft mehr Frauen in Naturwissenschaften und Technik?

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UNSERE QUELLEN: 

👉 Meta -Studie, die zeigt, wie Unterschiede in der Mathe – Performance weltweit von soziokulturellen Faktoren abhängen:

👉 Das Gehirn von Jungen und Mädchen funktioniert gleich beim Lösen mathematischer Aufgaben:

👉 Review zur Forschung über Geschlechtsunterschiede in Mathe & Co.:

👉 Steven Spencers Studie zum “Stereotype Threat“, die zeigt, wie Klischees zu Mädchen und Mathe ihre Performance verschlechtern: Spencer, S., et al. (1999): Stereotype Threat and Women's Math Performance, in: Journal of Experimental Social Psychology, Jan. 1999, 35 (1): 4-28.

👉 diese Meta-Analyse zeigt, inwieweit sich Mädchen in Mathe schlechter einschätzen und dadurch weniger motiviert sind:
Rodríguez, S. et al. (2020): Gender Differences in Mathematics Motivation: Differential Effects on Performance in Primary Education, in: Frontiers in Psychology, 10:3050.

👉 hier die von Microsoft unterstützte MINT - Studie „The When & Why STEM Gender Gap“, die sich auch mit dem Mangel von weiblichen Vorbildern in MINT – Berufen beschäftigt hat:

Weitere Infos:

👉 Statistik zu Frauenanteil in Studienfächern, Quelle: Statistisches Bundesamt

IM VIDEO:

Collien Ulmen-Fernandes
Prof. Elke Wolf, Hochschule München

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CREDITS: 

Buch und Regie: Elin Carlsson, Kristina Graß
Kamera: Jürgen Schmidt, Björn Schneider, Dirk Schweitzer, Aleks Fuchs, Marie Knapp
Ton: Roland Röhrig, Jost Knoche, Simon Tüllmann
Schnitt: Nina Chmielewski
Grafik: Gideon Becker
Redaktion: Eva Nowack, Veronica Pieper, Harald Platz
Produktion: Freda Adilovic, Moritz Bömicke, Eva Hirschmann, Josefine Beitel, Julia Ulrich
Рекомендации по теме
Комментарии
Автор

Wieso hast Du Dich für oder gegen ein naturwissenschaftliches Studium bzw. Ausbildung entschieden?

TerraXplore
Автор

Mädchen/ Frauen beeinflussen einander gegenseitig sehr stark.
Bei meiner Nichte war es nämlich umgekehrt. Sie hat sich als Kleinkind für Baumaschinen und Traktoren und ihres Vaters alte Star Wars Spielsachen interessiert. Aber sobald sie in den Kindergarten kam und mehr Kontakt mit anderen Mädchen hatte, war ihre Lieblingsfarbe plötzlich pink und alles drehte sich nur noch um Prinzessinnen, Feen und Meerjungfrauen. Niemand in der Familie hat sie dahingehend beeinflusst und trotzdem wurde sie zu einem typischen Mädchen.

youtubevoice
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Ich hab während der Schulzeit total gern Sport, Physik und Mathe gemacht. Nach der Schule begann ich eine Ausbildung zur Mediengestalterin und studierte danach Medieninformatik. Heute arbeite ich als Software Developer und erlebe es regelmäßig, dass ich in Tickets an Support mit "Herr Nachname" angesprochen werde, obwohl ich in der E-Mail zuvor, mit der codeseitigen Problemstellung, meine Namen schrieb, der eindeutig weiblich zuzuordnen ist. An meinem Standort sind deutlich mehr Frauen im Develoment, als Männer. unternehmensweit eher 50:50 wobei tendenziell weniger Frauen.

heffafuzzel
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Ich, 45 Jahre alt und männlich, habe als Kind sowohl mit Technik als auch Puppen gespielt. Bin in der MINT Branche tätig. Finde in Museen sowohl Technik als auch Puppenhäuser schön zum anschauen.
Der Beitrag hat mit jetzt klar gezeigt, warum das so ist. Das hatte ich bisher so nicht bemerkt.
Danke dafür ❤😊

thoko
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Danke für das tolle Video!

Ich persönlich hab schon als Kind immer lieber mit dem Elektrobaukasten und Fischertechnik gespielt, weil mir das mein Papa einfach immer geschenkt hat und ich es viel spannender fand, wie Puppen rumzutragen. Natürlich kamen da auch oft genung ziemlich unnötige Kommentare....
Ich bin nun angehende Ingenieurin für Energietechnik und beschäftige mich mit der Installation von Wärmepumpen.
Zumindest aus meiner persönlichen Erfahrung und Wahrnehmung ist es schon doppelt schwer, als Frau ernst genommen zu werden.
Beispielsweise hab ich mein Vorpraktikum vor sieben Jahren in einem Zementwerk gemacht. Ich war da die erste Frau JEMALS und es gab keine Frauentoiletten in der Lehrwerkstatt. Und mein Betreuer hat mir erklärt: "Für ein Praktikum darfst du als Frau ausnahmsweise kommen. Aber für eine Lehre würde ich nie eine Frau einstellen. Die sind mir zu hysterisch, aber keine Sorge du wirst auch bald noch einen Mann kennenlernen der dich dann schwängern kann." Zitat meines damaligen Praktikumsleiters. Ich damals 18. Unangenehmer Mensch.

An alle Mädels: Ab in die Technik! Hört nicht drauf was euch irgendwelche Leute sagen, die haben keine Ahnung.

chiquinquira
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Kommt da auch eine Folge mit den Sozial Berufen und dem Männer Anteil?

TheName
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Ich bin Industriemechanikerin. Fand Technik immer super aber hab mir das lange nicht zugetraut, auch wegen Mathe. Hab später die Umschulung zum IM gemacht und hab dann den männlichen Kollegen Nachhilfe in Mathe gegeben. Am Ende hatte ich im Berufsschulzeugnis ne 1, 0 im Schnitt, trotzdem bin ich froh erst mit mitte 20 in den Beruf gegangen zu sein. Man muss sich teilweise schon echt durchbeißen, jedenfalls bei uns im Stahlwerk braucht es nen gewisses Selbstbewusstsein und dickes Fell. Auf der einen Seite wird man ausgebremst und nicht für voll genommen. Auf der anderen gibt es Kollegen, die eifersüchtig sind, weil man angeblich bevorzugt werden würde, nur weil man mal von jemandem unterstützt wird, selbst wenn diese Unterstützung vlt gar nicht in meinem Interesse ist.

Eigentlich möchte ich nur ganz normal behandelt werden, mit den selben Chancen und Ansprüchen, wie sie für männliche Kollegen gelten aber ich glaube das ist noch ein weiter Weg. Wenn die älteren Kollegen mir erklären wollen, Frauen gehören hinter den Herd, nervt das sehr und am Anfang wurde ich ständig gefragt, warum ich dort die Ausbildung mache und wo ich denn nach der Ausbildung arbeiten will: "Die Ausbildung kannst du ja machen, aber Frauenjobs haben wir hier nicht."
Jetzt bin ich ausgerechnet in dem Bereich gelandet, wo noch nie ne Frau war und am wenigsten eine erwartet wurde. Für viele ist es jetzt ok, weil sie sehen es funktioniert aber manche haben damit auch immer noch ein Problem. Selbst die Kollegen, die mich echt mögen haben vor nem halben Jahr noch gesagt: "Es ist ja schön das du hier bist aber Du als Schichtschlosser, also nimms mir nicht übel aber das geht nun wirklich nicht." Klar traut man sich das dann nicht mehr zu, es ist schwer an sich zu glauben, wenn es sonst keiner tut. Als ich jetzt aber meinen Chef doch mal danach gefragt habe, fand der die Idee richtig gut, im Oktober werde ich angelehrnt. Das wird dem ein oder anderen nochmal ganz schön das Weltbild durchschütteln aber vlt haben sie es danach dann endlich begriffen.

H-DA
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Generell sehe ich auch das Problem in den Vorbildern: Augusta Ada King-Noel, Countess of Lovelace (Ada Lovelace) könnte als Vorbild gelten, würde mehr darüber berichtet. Ihr Werk wird als das erste Computer-Programm angesehen.

Nichtsdestotrotz zeigen neueste Studien weitere Erklärungsmuster für Unterschiede und zwar geschlechtsneutral. Mal unter dem Video "Severely Deficient Autobiographical Memory (SDAM)" in Aphantasia Network zu Minute 45:00 scrollen. Quintessenz ist, dass die Schwäche des episodisches Gedächtnisses korreliert mit dem Interesse an MINT/STEM. Das heißt, man muss insbesondere die Frauen mit den stärkerem episodischen Gedächtnis eher in die praktischen MINT/STEM-Berufe bekommen und die Frauen mit geringerem episodischen Gedächtnis eignen sich dann auch für die theoretischen MINT/STEM-Ausrichtungen. In der Informatik sehe ich die erstere Gruppe dann in der Wirtschaftsinformatik und im Berufsleben dann bei Product Managern / Product Ownern / Scrum Mastern und insbesondere in den Planungsprozessen (Design Thinking). Die Eignung für die theoretischen Fächern dürfte vermutlich auch korrelieren mit der Stärke bei den inneren Bildern vgl. VVIQ (das ist aber noch ein sehr gering erforschtes Feld).

Werden solche kognitiven Unterschiede innerhalb der Frauen wenig berücksichtigt und nicht hervorgehoben, besteht eben die Gefahr, dass sie ihre Leistung schlechter einschätzen und sich weniger trauen, weil sie sich mit Vorbildern / Referenzen der anderen Gruppen vergleichen. Ich glaube persönlich, dass wir weniger Gleichmacherei brauchen sondern genau das Ziel mit stärkerer Betonung der kognitiven / neuronalen Diversität erreichen.

r..k..
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Ich hab vor Kurzem eine Ausbildung zur Fachinformatikerin gemacht. Hatte laaange den Beruf nicht auf dem Schirm trotz Interesse an Computern etc. In der Berufsschule liefs gut, aber im Betrieb war ich in der IT-Abteilung natürlich die einzige Frau. Da hab ich mich neben meinen männlichen Kollegen einfach minderwertig gefühlt... (nicht deren Schuld)

laniluna
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Oh jee.. was eine Doku. Ich bin mit 20 Männern in einer Abteilung, ich bin Ingenieurin, und es ist super entspannt. Es gibt nun mal biologische Unterschiede & hormonelle und Frauen haben öfter sozialere Interessen 🙆‍♀️
Aber ja, manche Punkte treffen auch durchaus zu, aber a bissl überdramatisiert wurde hier schon :D

Yuzala
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ich habe vor 50 Jahren schon gegen den Schwachsinn, dass Mädchen das nicht können, kämpfen müssen und bin entsetzt, dass es immer noch so gesehen wird von vielen...

pukehina
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Ich kann das sehr nachvollziehen. Ich Heilerziehungspfleger fühlte mich auch immer als Exot besonders damals in Kitas. Egal was ich sagte kam fast immer der Satz "weil du ein Mann bist". Das hatte teilweise mich so stark in der Ausbildung belastet. Ich hätte fast die Ausbildung abgebrochen, weil ich nicht immer auf mein Geschlecht runter reduziert werden wollte. Bin froh es nicht getan zu haben. Mich erfüllt der Beruf sehr( Pflegestation). Und mittlerweile Hinterfrage ich jeden der so redet und versuche aufzuzeigen. Nein das stimmt so nicht das liegt nur teilweise oder gar nicht am Geschlecht.

yokisamano
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Also ich bin seit 15 Jahren in der IT tätig und habe mich aus relativ simplen Gründen für dieses Studium entschieden. Nämlich nach Jobchancen, nach Verdienst und vor allem nach vielen, unterschiedlichen Möglichkeiten in diesem Bereich zu arbeiten. Bin immer noch sehr glücklich mit dieser Entscheidung. Es werden schon langsam mehr Frauen, aber man hat schon Hindernisse zu überwinden, die Männer eher nicht kennen. Vor allem wird man oft nicht ernst genommen oder ganz oft passiert Mansplaining. Mühsam. Ich habe aber mittlerweile Taktiken entwickelt, wie ich damit umgehe.

TgrbNbf
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ich bin vom Studium her Wirtschaftsingenieurin (Prof. Elke Wolf war eine Dozentin von mir), arbeite jetzt aber in der Personalabteilung. Ich war in meinen Praktika / Werkstudententätigkeiten oft die einzige Frau und wurde meistens auf mein Geschlecht reduziert, auch im Studium von Kommilitonen. Das hat mir zwar nicht den Spaß an der Technik genommen, ich möchte aber nicht mehr als einzige Frau in einem Team arbeiten, was es jedoch leider schwierig macht, im Bereich meiner Interessen einen Job zu finden. In der Personalabteilung mit vielen Frauen finde ich die Tätigkeiten zwar nicht so spannend, fühle mich aber im Team total wohl. Die Männer im Team sind es gewohnt, dass die Frauen das gleiche leisten wie sie, wodurch ich das Gefühl habe, mehr geschätzt zu werden und nicht Neid oder Voreingenommfnheiten begegnen muss.

caty
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Der Job des Coders / Programmierers war mal eine Frauendomäne. Ada Lovelace schrieb den ersten Computeralgorithmen. Oder Margaret Hamilton schrieb den Algorithmus zur Mondlandung. 42 % der Absolventen von Informatikstudiengängen in den USA waren bis in die 80er weiblich. Leider war Coding eine Profession, die dadurch nicht besonders gut bezahlt wurde. Durch das Aufkommen des Homecomputers der 80er fanden viele Männer gefallen an der Arbeit des Coders und so wurde die Anzahl der Anfängerinnen des Informatikstudiums immer geringer, so wurde die Arbeit des Coders / Softwareentwicklers erst besser bezahlter. Es ist eine false balance zu denken, dass Programmierung und MINT schon immer eine Männerdomäne war. Ich denke, dass Frauen sehr gut in der Technik sind, aber oft einfach verdrängt werden. Nur da muss ein Umdenken stattfinden, eben Mädchen und Frauen auch diese Welt zu zeigen. Es ist oft NICHT Biologie, sondern oft wie die Gesellschaft mit Mädchen umgeht.

Canleaf
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19:13 hat die Frau Professorin „einzigste“ gesagt?

atzimtzum
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hab vor meiner ausbildung physik, medizinische informatik und nanoengineering angefangen, meine neugierde wurde von meinen eltern immer so gut es ging gefördert und tatsächlich einfach mega schade, dass so vielen frauen der zugang zu so coolen fächern und berufen immer noch versperrt ist

niemandem
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ich mache gerade eine Zweitausbildung als Automatikmonteurin EFZ (Schweiz) und es macht mir sehr Freude🙂

michellepoisson
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Im Technik Museum Sinsheim hab ich gelesen, dass 1999 das Space Shuttle von einer Frau geflogen wurde, Eileen Collins. Eine männliche Person meiner Familie: Die muss da oben ja nicht einparken... 😳

betula-pendula
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Das ist so ein wichtiges Thema! Ich, weiblich, habe Mathe und Physik studiert und ich war da viel besser als in anderen Fächern. Wenn ich schlechte Noten bekam, hat man mir häufig gesagt, dass das schon okay sei, weil ich ein Mädchen bin. Irgendwann glaubt man das dann.
Und auch heute ist es noch total schwer mit dem Thema. Ich bin schwanger und möchte diese klassischen Rollenbilder fern halten von meinem Kind, was aber nicht einfach wird bei meinen Schwiegereltern, die da total klassisch sind. Drückt mir die Daumen^^

dalenia
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