Droht uns wirklich ein Blackout? | Quarks

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Droht uns diesen Winter ein Blackout – also ein unkontrollierter, langer, großflächiger Stromausfall?

Medien und Politik warnen davor immer wieder, vor allem seit Russland die Gasversorgung für Europa eingeschränkt hat. Doch in der aktuellen Situation werden die Begriffe „Stromausfall“ und „Blackout“ viel zu oft durcheinander geworfen.

Wir wollten wissen: Wie schätzen Leute die Wahrscheinlichkeit für einen Blackout diesen Winter ein, die sich wirklich mit dem Stromnetz auskennen? Für die Recherche haben wir uns verschiedene Szenarien angeschaut und waren bei dem wichtigsten Netzbetreiber Nordeuropas – wo entschieden wird, wie man im Ernstfall „Blackout“ richtig reagiert.

// Unsere Kapitel:
0:00 – Intro
0:50 – Was ist diesen Winter anders?
2:27 – Die Sonderanalyse
3:10 – Stromausfall vs. Blackout
4:57 – Wie stabil ist das Stromnetz?
7:06 – Die Nord-Süd-Problematik
8:46 – Wie wahrscheinlich ist ein Blackout?
10:36 – Was tun gegen Blackout?
12:16 – Kontrolliertes Abschalten
14:32 – Soll ich mich vorbereiten?

Autor: Mathias Tertilt
Kamera: Lukas Anhalt
Schnitt: Annalena Schumacher
Grafik: Fank Mai
Redaktion: Lara Schwenner

// Hinweis:
Im Video hat sich bei der Heizlüfter-Rechnung leider ein Fehler eingeschlichen:
Es wurden ~650 Tsd. Heizlüfter diesen Winter verkauft. Die Rechnung des VDE zum zusätzlichen Verbrauch dieser Geräte basiert aber auf einer viel höheren Zahl. Der VDE hat hochgerechnet: Etwa 50% der ca. 40 Mio. Haushalte in Deutschland heizen derzeit mit Gas. Bei der einfachen Annahme, dass an einem sehr kalten Wintertag im Mittel in der Hälfte dieser Haushalte ein elektrisches Heizgerät mit einer typischen Leistung von 2.000 Watt in Betrieb wäre, kommt man überschlägig zu einem zusätzlichen elektrischen Verbrauch von rund 20 Gigawatt (40 Mio. * 0,5 * 0,5 = 10 Mio. * 2000 W = 20 GW). Für die 650 Tsd. Geräte ergäbe sich also ein zusätzlicher elektrischer Verbrauch von "nur" 1,3 Gigawatt (650 Tsd. * 2000 W = 1,3 GW). So ähnlich hat es auch die Sonderanalyse in einem ihrer Szenarien gerechnet. Das entspricht rund 1,6 % des elektrischen Verbrauchs, den wir an einem normalen Wintertag ohnehin benötigen – oder der Leistung des KKW Emsland im Oktober 2022 oder beinah der übrigbleibenden Leistung vom KKW Emsland und KKW Neckarwestheim zusammen gegen Ende des Streckbetriebs im März 2023.

// Unsere Quellen:

[2] Hintergrundgespräch Amprion

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#quarks #blackout #stromausfall #strom #atomkraft #gas
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Комментарии
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Als Elektrotechniker freu ich mich das es Mal ein vernünftiges Video gibt was zwar stark vereinfacht aber trotzdem richtig erklärt.
Habt ihr gut gemacht.

cometor
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2005 war echt heftig. Da stand man Abends um 6 von einer Sekunde zur anderen in einem geöffneten Supermarkt, stockdunkel und die Türen gingen nicht mehr auf, um nach draussen zu gelangen. Tankstellen stockduster, der Kühlschrank zuhause taut ab. Fast schon surreale Apokalypsestimmung mit Schneechaos. In Südniedersachsen waren nach 6-8 Sunden die Lampen wieder an, aber im Münsterland soll es bis zu 2 Wochen gedauert haben, bis alles wieder beim alten war.

SafezoneExpert
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Auch ich bin mehr oder weniger vom Fach und finde den Bericht tatsächlich auch sehr gut, schade dass solch ein Beitrag zu wenig Menschen erreichen wird. Zudem finde ich vor allem die letzt 5min besonders wichtig. Ein bisschen (und meine bewusst ein bisschen) Vorbereitung ist immer hilfreich, haben ist besser als brauchen ;)

juliantue
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Über die Nord-Süd-Trassen Problematik haben wir schon 2012! In der Schule in Geographie drüber reden müssen. Wie kann es sein, dass 2022 immernoch keine Lösung gefunden wurde

Nadinoe
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Hab mal einige Wochen in Togo gelebt, da war es normal das jeden Abend ein anderes Viertel vom Netz genommen wurde. Das war eben so. Wir waren mit Kerzen, Taschenlampen drauf eingestellt.

Klar war es nervig, aber besser mal nen Abend ohne Strom als ein Totalausfall…

Vielen würde ab und zu mehr Schlaf durch fehlendes Internet und TV wahrscheinlich guttun😂🫣

In dem Sinne, gute Nacht 🌙

tiarora
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Das Netz bricht nicht zusammen, es ist einfach nicht mehr da, weil die Lastabwürfe der Netzsteuerer reichen nicht aus, um über 47, 5 Hz zu kommen, und die Stromerzeuger trennen sich aus Selbstschutz vom Netz, in Sekundenschnelle, alle, weil die Überlast im Netz mit jedem Ausfall eines Stromerzeugers größer wird. Da ist mit repatchen nichts zu machen. Das klingt doch etwas anders als das Netz bricht zusammen. Verharmlosend wird der Wiederaufbau unter 50Hz Bedingung, und unter der Bedingung Gleichgewicht von Last und Einspeisung, geschildert. Da ist mit 3 Tagen nichts getan. Das heißt in dieser Zeit, sagen wir 3Tage: wichtig ist : keine Notkommunikation, keine Feuerwehr, Glasproduktion friert ein, Porzellanproduktio, geregelte Gasheizung setzt aus, kein Handy, keine Tankstelle, keine Benzin/Dieselversorgung, keine Bahn, keine Ampel, keine Weichen, keine Schranken, kein Geldautomat, kein Bankbetrieb, kein Supermarkt, Notoperationen wie im Feldlazarett, Abbruch von Dialysen, Die Notstromaggregate laufen auch nur solange Diesel angeliefert werden kann. Die Aufzüge stehen mit einem Ruck und bleiben dort. München ist stolz auf seine regenerative Stromversorgung, das ist der größte Schmarren bezogen auf einen Blackout, denn die Energie die jeder Verbraucher entnimmt hat keine Farbe
Ihr behandelt den Blackout wie eine rotierendes Lastabwurfproblem mit Ab- und Zuschaltung. Wie alle anderen ÖR-Medien und die Moderatoren bei YouTube-Bild und Welt und und es wird von vielen als Stromabschaltung und Wiedereinschaltung gesehen, als ob das Netz noch da wäre und noch darin bestärkt. Anstatt die Regierung zu schütteln, keine Gasmangelage, keine Strommangellage, keine Ölmangellage entstehen zu lassen und wenn abzusehen, Schaden vom deutschen Volke abzuwenden.
Jeder Bürger ist verpflichtet nachzufragen, ob die Notfallpläne der Kommunen auf Blackout reagieren sollen oder nur auf "simple kurzzeitige" Strombschaltung/zuschaltung reagieren sollen.

diamat
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Wenn die Leute sich einfach nur ein bisschen zu Herzen nehmen würden, was in der Broschüre des BBK steht, dann wäre, in welchem Notfall auch immer, erst einmal für alle gesorgt. Und die Notdienste könnten sich damit befassen, diese Krise zu bewältigen, anstatt all jene Pampern zu müssen, die es nicht einmal auf die Reihe gebracht haben, Essen und Trinken für ein paar Tage mehr und einen Campingkocher plus Taschenlampe für ein paar Euros zu beschaffen.

robertsf
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Mega, dass ihr so gut verständlich mal aufgezeigt habt, wie die Lage denn ist - und zwar ungeschönt und ehrlich. Das hilft glaube ich vielen, die Lage etwas einzuschätzen. Man erlebt ja gerade zwei Extreme: die Vollblut-Prepper und diejenigen, die es zur Seite schieben und nichts davon hören wollen.
Mein Partner und ich haben uns für einen Mittelweg entschieden: Wir haben unsere ganzen Lebensmittel kategorisiert und geschaut, was davon denn für einen Stromausfall auch etwas bringt; wir haben uns überlegt, wo wir Wasser herbekommen (Kanister, Wanne, Filter), wir haben einen Campingkocher + Gas griffbereit und vor allem Medikamente (ich brauche regelmäßig welche; das vergessen immer viele) bevorratet. Wir haben eine Kommunikationsstrategie entwickelt, falls wir uns nicht mehr erreichen und wir sehen zu, dass unsere Autos immer so weit vollgetankt sind, dass man den anderen noch erreichen kann. Wir haben ein Batterie-Radio, damit wir mitbekommen, ob es nur regional oder großflächig ist und wir haben Decken und Schlafsäcke da, falls es nachts richtig kalt wird.
Natürlich hoffen wir, dass wir das für den Ernstfall nie brauchen, aber wir haben im Hinterkopf, dass wir vorbereitet sind - egal, ob nur für einen Tag oder gleich für 3 Wochen der Strom weg ist. Lieber Vorsicht als Nachsicht war unser Motto. Dann kann man wenigstens beruhigter in den Winter schauen und man kriegt nicht gleich Panik, wenn wieder von Blackout-Risiken in den Medien berichtet wird.

LauraMcFly
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2005 war schon ordentlich. (Komme ausm Münsterland) aber auch nicht so krass wie manche das schon fast apokalyptisch prophezeien. Es ist immer sinnvoll ein paar Tage für sich selbst sorgen zu können. Aber Panik schieben ist einfach unnötig und in jedem Fall eher schädlich als hilfreich für sich selbst und alle anderen.

e.b.
Автор

Was völlig außer Acht gelassen wird ist das Thema menschliches Verhalten. Ihr braucht doch nicht meinen, dass dann alles friedlich ab läuft. Da werden Läden geplündert, weil eh keiner Zeit/Mittel für Strafverfolgung hat... Jeder denkt nur an sich selbst.

dreibeinigerkanalreiniger
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Sind wir nicht generell bei ca. 25 Prozent an Gas was verstromt wird ? 🧐
Die Gefahr ist ja eher das nach einem Brownout also kontrollierter Abschaltung (Lastabwurf) ein Blackout eintritt, beim wieder anfahren ganzer Regionen. Ich bin auf Februar bzw März gespannt wenn's Gas zur Neige geht.
Momentan haben wir auf Grund der Temperaturen ja noch echt Glück.

purzelbaum
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Wer zu Hause auf eine Sauerstoff Versorgung zum Atmen angewiesen ist könnten selbst 90 Minuten eng werden. Abschaltungen könnten dann tödlich enden. Da würde ich eine Power Bank empfehlen. Nur wenn es länger dauert hilft nur noch ein Generator und Benzin oder Diesel Vorrat.

torstenlemmermann
Автор

Danke für das unaufgeregt & faktenbasierte Video!
Sehr gut auch, dass ihr die zunehmende politische Wahrnehmung des Themas und die entsprechend ins Blickfeld Rücken de behördliche Vorsorge aufgegriffen habt. Es ist eben immer ein schmaler Grat, die notwendige Aufmerksamkeit zu generieren, um in der Politik den Willen zu Vorsorge und Bereitstellung nötiger Mittel zu erreichen, ohne dabei Angst & Panik auszulösen.
Als kleine Feuerwehr im ländlichen Raum haben wir in uns in den letzten Jahren mit Material, Einsatzvorbereitung & Ausbildung zunehmend auf entsprechende Szenarien vorbereitet und das vor einem knappen Jahr in Form einer 24h-Übung auch mal durchgespielt. Auch wenn wir all das hoffentlich nie benötigen werden, ist es doch ein gutes Gefühl, den aktuellen Entwicklungen nicht völlig unvorbereitet gegenüber zu stehen.

peterm.
Автор

Beim brownout müssen ganze Stadtteile wieder angeschlossen werden, durch den hohen Anlaufstrom vieler Geräte kann es leicht passieren dass ein Blackout passiert, schwer den Strom genau einzustellen auf 50 hz.... Dieser Punkt fehlt total...

esposesposa
Автор

Abschaltungen bitte zuerst in Grün regierten Bundesländern! Dort ist die Akzeptanz für solche Maßnahmen deutlich höher.

frankoldenburg
Автор

Ein sehr guter Beitrag, schon strukturiert dargestellt und auch genial gelöst mit den Quellen. Sehr gut nachvollziehbar

Marc
Автор

Ich würde mich nicht so sehr auf die Aussagen von "Experten " verlassen, sondern mehr auf gelernte Fachleute. Unsere sogenannten Experten haben schon genug Unheil angerichtet, siehe Lauterbach und Co.

rolfkramer
Автор

Ganz lieben Dank für die neutrale Erklärung. Ich finde es sehr gut und wichtig ohne auf Emotionen zu drücken information weiter zu geben.
Wenn man Panik hat, kann man auch nicht mehr rational reagieren.

christina.
Автор

Was würde ich bei einem längeren Stromausfall machen?
- Wohnung aufräumen und ggf. ausmisten
- Wieder einmal ein Buch lesen
- Ins Bett gehen und schlafen (Das habe ich das letzte Mal gemacht. Als ich wach wurde, war der Strom wieder da.)
- Akten sortieren

Meine aktuelle Vorsorge
- Taschenlampe an einem festen Platz im Wohnzimmer und neben dem Bett (Funktionsprüfung 1-2x pro Jahr)
- PowerBank immer geladen (für Reisen oder Stromausfall)
- Ich weiß, wo Feuerzeuge und Kerzen sind und die sind ink. versch. tieferer Teelichthalter leicht zugänglich
- geplant: nicht immer die Essens- und Trinkensreserven wegfuttern, weil zu faul zum Einkaufen

DualerHeld
Автор

@Quarks
Dunkelflauten können zudem vermehrt im Winter auftreten.
Und es gibt nicht genügend Speicherkapazitäten um diese auszugleichen.
Und die redepatch Maßnahmen wurden in den letzten Jahren durch u. a. dieses Problem und die Energiewende signifikant höher.
So musste amprion etc. bereits im juli 2022 so oft ins Stromnetz eingreifen um es bei 50hz zu halten, wie sonst im ganzen letzten Jahr insgesamt eingegriffen wurde.
Diese 3 Faktoren sollten ebenfalls zu einer Blackoutwahrscheinlichkeit mit berücksichtigt werden

firebird