filmov
tv
Kulturelles Erbe vermitteln. Was, warum, wie?

Показать описание
Die Rede „Kulturelles Erbe vermitteln. Was? Warum? Wie?“ hat Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, anlässlich der Eröffnung des 9. Kinder zum Olymp!-Kongresses am 6. Juni 2019 in Weimar gehalten. Darin geht es um die Themen Kulturerbevermittlung und kulturelle Bildung. In seiner Rede spricht er über die Frage, warum wir kulturelle Bildung brauchen, wie sie inhaltlich und methodisch gestaltet sein kann und welche gesellschaftpolitische Bedeutung kulturelle Bildung und die Vermittlung von Kulturerbe über die Sphäre der Kultur und Kulturpolitik hinaus haben.
Seine Rede ist ein Plädoyer für die Implementierung des sogenannten STEAM-Bildungsansatzes (STEAM: Science, Technology, Engineering, Arts, Mathematics), die Erweiterung der Wissenschaftsbereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, und Technologie (MINT) um Kunst und Kultur (englisch: Arts).
Es zeichne sich ab, dass STEAM-Bildung das Potential besitze, durch die Einübung transdisziplinären Denkens und transsektoraler Kooperation junge Menschen dazu zu befähigen, mit komplexen Fragestellungen kreativ umzugehen und Lösungsansätze zu erarbeiten, die alle jeweils erforderlichen Kompetenzen gerade auch über herkömmliche Disziplingrenzen hinweg berücksichtigen. STEAM könne somit eine wesentliche Voraussetzung dafür schaffen, dass gesamtgesellschaftliche Herausforderungen wie etwa eine nachhaltige Entwicklung, der Klimawandel und die digitale Transformation angemessen bewältigt werden.
Wie aber, fragt Hilgert, können die Wissens- und Kompetenzgrundlagen geschaffen werden, die Mitglieder der Zivilgesellschaft dazu ermächtigen, sich kompetent und konstruktiv in die Diskussion um kulturelles Erbe sowie Maßnahmen zu dessen Schutz und langfristigem Erhalt einzubringen?
Er sei davon überzeugt, dass die systematische und konsequente Integration von Kunst und Kultur in der schulischen und außerschulischen Bildung junger Menschen im Sinne des STEAM-Bildungsansatzes eine mögliche, wirksame Antwort auf diese Frage sein könne, so Hilgert.
„Mehr Kultur in schulischer und außerschulischer Bildung sei also, so kann man schlussfolgern, durchaus nicht nur eine Forderung, die dem Fachkräftemangel im MINT-Sektor entgegenwirken kann. Tatsächlich brauchen wir mehr Kultur und mehr kulturell informierte Strategien in allen gesellschaftlichen Handlungsfeldern, wenn wir unsere Gesellschaft widerstandsfähig und damit zukunftsfähig machen wollen. Denn es ist immer die Stärke der kulturellen Narrative und der damit vermittelten Werte, die über den Verlauf und den Ausgang von Prozessen gesellschaftlicher Aushandlung und damit auch über das Maß des gesellschaftlichen Zusammenhalts entscheiden: Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Toleranz und Solidarität sind nicht selbstverständlich, sondern müssen begründet und argumentativ verteidigt werden. Die entsprechenden Gründe und Argumente sind ihrem Wesen nach jedoch stets kulturell,“ so Markus Hilgert.
Sie finden uns auch hier:
• Auf Twitter: @LaenderKultur
• Auf Instagram: kulturstiftungderlaender
• Auf Facebook: Kulturstiftung der Länder
Kulturstiftung der Länder
Lützowplatz 9
10785 Berlin
Fon 030 893 63 5 0
Fax 030 891 42 51
Seine Rede ist ein Plädoyer für die Implementierung des sogenannten STEAM-Bildungsansatzes (STEAM: Science, Technology, Engineering, Arts, Mathematics), die Erweiterung der Wissenschaftsbereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, und Technologie (MINT) um Kunst und Kultur (englisch: Arts).
Es zeichne sich ab, dass STEAM-Bildung das Potential besitze, durch die Einübung transdisziplinären Denkens und transsektoraler Kooperation junge Menschen dazu zu befähigen, mit komplexen Fragestellungen kreativ umzugehen und Lösungsansätze zu erarbeiten, die alle jeweils erforderlichen Kompetenzen gerade auch über herkömmliche Disziplingrenzen hinweg berücksichtigen. STEAM könne somit eine wesentliche Voraussetzung dafür schaffen, dass gesamtgesellschaftliche Herausforderungen wie etwa eine nachhaltige Entwicklung, der Klimawandel und die digitale Transformation angemessen bewältigt werden.
Wie aber, fragt Hilgert, können die Wissens- und Kompetenzgrundlagen geschaffen werden, die Mitglieder der Zivilgesellschaft dazu ermächtigen, sich kompetent und konstruktiv in die Diskussion um kulturelles Erbe sowie Maßnahmen zu dessen Schutz und langfristigem Erhalt einzubringen?
Er sei davon überzeugt, dass die systematische und konsequente Integration von Kunst und Kultur in der schulischen und außerschulischen Bildung junger Menschen im Sinne des STEAM-Bildungsansatzes eine mögliche, wirksame Antwort auf diese Frage sein könne, so Hilgert.
„Mehr Kultur in schulischer und außerschulischer Bildung sei also, so kann man schlussfolgern, durchaus nicht nur eine Forderung, die dem Fachkräftemangel im MINT-Sektor entgegenwirken kann. Tatsächlich brauchen wir mehr Kultur und mehr kulturell informierte Strategien in allen gesellschaftlichen Handlungsfeldern, wenn wir unsere Gesellschaft widerstandsfähig und damit zukunftsfähig machen wollen. Denn es ist immer die Stärke der kulturellen Narrative und der damit vermittelten Werte, die über den Verlauf und den Ausgang von Prozessen gesellschaftlicher Aushandlung und damit auch über das Maß des gesellschaftlichen Zusammenhalts entscheiden: Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Toleranz und Solidarität sind nicht selbstverständlich, sondern müssen begründet und argumentativ verteidigt werden. Die entsprechenden Gründe und Argumente sind ihrem Wesen nach jedoch stets kulturell,“ so Markus Hilgert.
Sie finden uns auch hier:
• Auf Twitter: @LaenderKultur
• Auf Instagram: kulturstiftungderlaender
• Auf Facebook: Kulturstiftung der Länder
Kulturstiftung der Länder
Lützowplatz 9
10785 Berlin
Fon 030 893 63 5 0
Fax 030 891 42 51