Die versunkene Marktkirche, digital rekonstruiert

Auf der Landesgartenschau in Höxter liegt das Mittelalter unter den Füßen der Besucher. Dort befindet sich die versunkene Stadt Corvey. Das Bodendenkmal wird mit modernen Methoden wie Augmented Reality ab April in einem Archäologiepark sichtbar gemacht. Auf dem Smartphone erstehen Gebäude, Straßen oder die Stadtbefestigung virtuell wieder auf. Die Besucher können die versunkene Marktkirche betreten, auf dem Hellweg einem Pferdefuhrwerk begegnen oder über die riesige Brücke staunen, die sich hier einst über die Weser spannte. Sie können um die Bauwerke wie die Stadtbefestigung herum- und sogar hineingehen, beispielsweise in das Haus des berühmten Weser-Medicus. Erstellt wurde das multimediale Angebot von der Beverunger Firma Nusec, gefördert wird das Projekt des Gartenschau-Fördervereins mit bis zu 190.000 Euro von der NRW-Stiftung. Mit Sandstein-Umrissen holt der Archäologiepark der Landesgartenschau Höxter Gebäude an die Oberfläche. In Holzkuben ertönen Hörspiele, in denen Menschen aus der Vergangenheit sprechen. In einer Mitmach-Grabung können Kinder im 3-D-Druck nachgebildete Originalfunde wie Steigbügel oder Schlüssel ausbuddeln, während die Erwachsenen einem „richtigen“ Archäologen bei der Arbeit zuschauen oder sogar dabei mithelfen. Ralf Mahytka wird bei einer Live-Grabung an bestimmten Terminen einen Keller freilegen, der bei Bauarbeiten für die Landesgartenschau entdeckt wurde.