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Wie mächtig sind Landkarten? | 42 - Die Antwort auf fast alles | ARTE
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Karten scheinen neutral zu sein. Sie beschreiben die Welt. Sie bilden sie ab. Oder etwa nicht? Wer entscheidet, ob auf einer Karte ein Einkaufszentrum zu sehen ist – oder eine öffentliche Toilette? Wie kommt es, dass auf Weltkarten oft Europa im Zentrum steht – und nicht Australien? Und warum ist auf Karten Norden oben – und nicht Süden, Westen oder Osten ..?
Denn wo auf der Karte eine Kirche ist, ist auch in Wirklichkeit eine Kirche. Aber ob es eine Kirche auf der Karte gibt, ist eine Entscheidung. Genauso wie die Frage, ob Google Maps Läden und Cafés mit einem Symbol versieht – oder öffentliche Wasserspender und Skaterplätze. Nicht nur offensichtliche Propagandakarten haben eine Agenda. Auch ganz einfache Stadtpläne oder vermeintlich neutrale Weltkarten.
Karten sind Ausdruck der Macht derer, die sie in Auftrag geben. Und hinter den meisten Karten standen lange Zeit große Auftraggeber wie Kirchen oder staatliche Institutionen. Dass diese Karten spezifische Interessen widerspiegeln, wird in der Kartographie seit den 1960er Jahren hinterfragt. Kritische Kartographie weist immer wieder darauf hin, wie eng Karten mit spezifischen Interessen, mit der Entstehung der europäischen Nationalstaaten und mit dem Kolonialismus verbunden sind.
Aufschlussreich ist auch die Frage, wer eine Region kartographieren darf. Die Bewohner selbst, wie bei einem Kartierungsprojekt in einer informellen Siedlung in Kenia? Oder ein privatwirtschaftliches Unternehmen wie im Fall von Google Maps, das mit einem Marktanteil von mehr als 90 Prozent unseren Raum weltweit erfasst und interpretiert?
Neben der Wissenschaft weisen vor allem die Kunst und die indigenen Völker immer wieder auf die Macht von Karten hin. Denn um Karten zu erstellen, braucht es Geld, Zugang zu Bildung und Autorität. Es ist gut zu wissen, welche Geschichte hinter den Karten steckt, welches Interesse – und welches Potenzial.
Quellen & Links:
1. Inspiration:
macht selbst gern kritische Karten, sammelt kritische Karten und ist viel in Peru unterwegs
Geograph aus Halle, beschäftigt sich viel mit Open Street Maps, immer wieder auf den Philippinen unterwegs
nimmt schon mal Briefmarken mit Karten drauf aus dem Urlaub mit und ist unter anderem Expertin für Gerhard Mercator
2. Wie Regierungen, Kartenunternehmen und Hollywood Grenzen verschieben
Wie Google Maps die nationalen Grenzen je nach Standort des Users anpasst
Wie der Film “Barbie” eine von China bevorzugte Grenzziehung in einer Karte einbaut
Wie China mit seiner neuen Nationalen Karte andere Länder provoziert
Ein guter Überblick, wie Karten die Realität verzerren
3. Karten, die Deine Sicht verändern
Nachdem der Australier Stuart McArthur auf Weltreisen veräppelt wurde, dass er “vom Rande der Welt” kommt, machte er diese Weltkarte
Auch die Kunst hat immer wieder Karten und ihre Macht kritisiert:
Ein Buch mit kritischen Karten, hier bestellbar oder als Open Access downloadbar
Eine stimmungsvolle Dokumentation zur Macht von Karten
Politische Grenzen sind nur soziale Vereinbarungen, hier ist eine Karte, die nur Sprachräume zeigt
Musik in dieser Folge
Aus “In Bruges”: “Medieval Waters” von Carter Burwell
Aus “The Bourne Supremacy”: “Moscow Wind Up” von John Powell
Aus “Moonlight”: “The Middle of the World” von Nicholas Britell
Regie: Julia Fritzsche (D 2024, 30 Min)
#landkarten #googlemaps #kartografie
Verfügbar bis zum 15/09/2027
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Denn wo auf der Karte eine Kirche ist, ist auch in Wirklichkeit eine Kirche. Aber ob es eine Kirche auf der Karte gibt, ist eine Entscheidung. Genauso wie die Frage, ob Google Maps Läden und Cafés mit einem Symbol versieht – oder öffentliche Wasserspender und Skaterplätze. Nicht nur offensichtliche Propagandakarten haben eine Agenda. Auch ganz einfache Stadtpläne oder vermeintlich neutrale Weltkarten.
Karten sind Ausdruck der Macht derer, die sie in Auftrag geben. Und hinter den meisten Karten standen lange Zeit große Auftraggeber wie Kirchen oder staatliche Institutionen. Dass diese Karten spezifische Interessen widerspiegeln, wird in der Kartographie seit den 1960er Jahren hinterfragt. Kritische Kartographie weist immer wieder darauf hin, wie eng Karten mit spezifischen Interessen, mit der Entstehung der europäischen Nationalstaaten und mit dem Kolonialismus verbunden sind.
Aufschlussreich ist auch die Frage, wer eine Region kartographieren darf. Die Bewohner selbst, wie bei einem Kartierungsprojekt in einer informellen Siedlung in Kenia? Oder ein privatwirtschaftliches Unternehmen wie im Fall von Google Maps, das mit einem Marktanteil von mehr als 90 Prozent unseren Raum weltweit erfasst und interpretiert?
Neben der Wissenschaft weisen vor allem die Kunst und die indigenen Völker immer wieder auf die Macht von Karten hin. Denn um Karten zu erstellen, braucht es Geld, Zugang zu Bildung und Autorität. Es ist gut zu wissen, welche Geschichte hinter den Karten steckt, welches Interesse – und welches Potenzial.
Quellen & Links:
1. Inspiration:
macht selbst gern kritische Karten, sammelt kritische Karten und ist viel in Peru unterwegs
Geograph aus Halle, beschäftigt sich viel mit Open Street Maps, immer wieder auf den Philippinen unterwegs
nimmt schon mal Briefmarken mit Karten drauf aus dem Urlaub mit und ist unter anderem Expertin für Gerhard Mercator
2. Wie Regierungen, Kartenunternehmen und Hollywood Grenzen verschieben
Wie Google Maps die nationalen Grenzen je nach Standort des Users anpasst
Wie der Film “Barbie” eine von China bevorzugte Grenzziehung in einer Karte einbaut
Wie China mit seiner neuen Nationalen Karte andere Länder provoziert
Ein guter Überblick, wie Karten die Realität verzerren
3. Karten, die Deine Sicht verändern
Nachdem der Australier Stuart McArthur auf Weltreisen veräppelt wurde, dass er “vom Rande der Welt” kommt, machte er diese Weltkarte
Auch die Kunst hat immer wieder Karten und ihre Macht kritisiert:
Ein Buch mit kritischen Karten, hier bestellbar oder als Open Access downloadbar
Eine stimmungsvolle Dokumentation zur Macht von Karten
Politische Grenzen sind nur soziale Vereinbarungen, hier ist eine Karte, die nur Sprachräume zeigt
Musik in dieser Folge
Aus “In Bruges”: “Medieval Waters” von Carter Burwell
Aus “The Bourne Supremacy”: “Moscow Wind Up” von John Powell
Aus “Moonlight”: “The Middle of the World” von Nicholas Britell
Regie: Julia Fritzsche (D 2024, 30 Min)
#landkarten #googlemaps #kartografie
Verfügbar bis zum 15/09/2027
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