Günter Gaus im Gespräch mit Sahra Wagenknecht (2004)

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Sendung "Zur Person" vom 11. Februar 2004

Das Feedback auf die hochgeladenen Gaus-Interviews ist überwältigend. Das ist für mich wenig überraschend, da ich selbst davon ebenso begeistert war und bin. Ich möchte an dieser Stelle auf Verschiedenes aufmerksam machen und einige oft gestellte Fragen beantworten:

1. Inspiriert durch die vielen Gaus-Gespräche habe ich mit Kommilitonen 2016 begonnen, Zeitzeugen in Video- und Audiointerviews zu befragen. Damit lässt sich weder Geld verdienen noch können Millionen von Klicks generiert werden, aber wir hielten und halten es für jetzige und spätere Generationen für bedeutend, auf diesem Wege etwas "von früher" zu erfahren und zu konservieren. Daher freuen wir uns, wenn diese (zumindest anfänglich) studentische Initiative, das Projekt: MEMORIA, mit ein wenig Aufmerksamkeit bedacht wird.
Projekt: MEMORIA: / @projektmemoria7796

2. Ich lese häufig Kommentare verschwörungstheoretischen und/oder rassistischen Inhalts. Diese werden, sofern sie mir auffallen, umgehend gelöscht. Ich selbst bin allerdings nicht täglich online, weshalb ich an dieser Stelle an die (Online-)Zivilgesellschaft appellieren möchte, Kommentare zu melden, die Kriterien der Youtube-Richtlinien verletzen. Kurzer Trigger für alle, die sich angesprochen fühlen möchten: Weder Illuminaten noch Freimaurer beherrschen die Welt. Auch nicht Rockefeller und Rothschild. Die Erde ist nicht flach, Merkel keine geheime Stasi-Agentin (IM Erika), Ken Jebsen alias Kayvan Soufi-Siavash kein Investigativjournalist und Corona ist keine Erfindung von Bill Gates. Für letztere Aussage habe ich auch keine Bratwurst bekommen.

3. Über die Günter Gaus-Interviews:
"Zur Person" war eine deutsche Fernseh-Sendereihe, in der Günter Gaus Prominente, insbesondere Politiker, interviewte. 1963 wurde die erste Sendung ausgestrahlt. Ab 1965 wurde die Reihe unter der Bezeichnung "Zu Protokoll" im SWR, ab 1980 im WDR unter "Deutsche" weitergeführt. 1990 erhielt sie beim DFF wieder den Titel "Zur Person". Von 1992 bis 2003 wurde sie unter demselben Titel im ORB ausgestrahlt, der 2003 im RBB aufging. In 40 Jahren wurden über 200 Interviews geführt. Viele Folgen von "Zur Person" und "Zu Protokoll" lassen sich inzwischen etwa auf Amazon erwerben.

Günter Gaus zählte zu den bedeutendsten Journalisten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Geboren 1929 in Braunschweig als Sohn eines Obsthändlers, wuchs er ebenda heran. Nach einem abgebrochenen Studium der Germanistik und Geschichte in München, widmete er sich für viele Jahre gänzlich der journalistischen Tätigkeit. Zunächst blieb diese ausschließlich auf das Zeitungswesen beschränkt, so arbeitete er als Redakteur u.a. für Spiegel und SZ, später gestaltete er die (anfangs) ZDF-Sendereihe "Zur Person" nach Angebot Hans Herbert Westermanns, des Hauptabteilungsleiters für Politik und Zeitgeschehen beim ZDF, der verschiedene von Gaus verfasste Portraits in der SZ gelesen hatte und so zur Idee einer eigenen Sendung gekommen war. Von 1974 bis 1981 war Gaus Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR. Gaus, der durch Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs geprägt war, begegnete nach eigener Aussage jeglichen Ideologien mit Ablehnung, so auch dem Verhalten der US-amerikanischen Regierung und ihrer Verbündeten nach dem 11. September 2001. Nachdem Gerhard Schröder den Amerikanern die "uneingeschränkte Solidarität" Deutschlands zusicherte, trat Gaus aus der SPD aus. Er starb nach langer Krankheit im Jahre 2004 in Hamburg.

Buchempfehlung: Günter Gaus: Widersprüche - Erinnerungen eines linken Konservativen (2004)
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Das Feedback auf die hochgeladenen Gaus-Interviews ist überwältigend. Das ist für mich wenig überraschend, da ich selbst davon ebenso begeistert war und bin. Ich möchte an dieser Stelle auf Verschiedenes aufmerksam machen und einige oft gestellte Fragen beantworten:

1. Inspiriert durch die vielen Gaus-Gespräche habe ich mit Kommilitonen 2016 begonnen, Zeitzeugen in Video- und Audiointerviews zu befragen. Damit lässt sich weder Geld verdienen noch können Millionen von Klicks generiert werden, aber wir hielten und halten es für jetzige und spätere Generationen für bedeutend, auf diesem Wege etwas "von früher" zu erfahren und zu konservieren. Daher freuen wir uns, wenn diese (zumindest anfänglich) studentische Initiative, das Projekt: MEMORIA, mit ein wenig Aufmerksamkeit bedacht wird.
Projekt: MEMORIA: / @projektmemoria7796

2. Ich lese häufig Kommentare verschwörungstheoretischen und/oder rassistischen Inhalts. Diese werden, sofern sie mir auffallen, umgehend gelöscht. Ich selbst bin allerdings nicht täglich online, weshalb ich an dieser Stelle an die (Online-)Zivilgesellschaft appellieren möchte, Kommentare zu melden, die Kriterien der Youtube-Richtlinien verletzen. Kurzer Trigger für alle, die sich angesprochen fühlen möchten: Weder Illuminaten noch Freimaurer beherrschen die Welt. Auch nicht Rockefeller und Rothschild. Die Erde ist nicht flach, Merkel keine geheime Stasi-Agentin (IM Erika), Ken Jebsen alias Kayvan Soufi-Siavash kein Investigativjournalist und Corona ist keine Erfindung von Bill Gates. Für letztere Aussage habe ich auch keine Bratwurst bekommen.

3. Über die Günter Gaus-Interviews:
"Zur Person" war eine deutsche Fernseh-Sendereihe, in der Günter Gaus Prominente, insbesondere Politiker, interviewte. 1963 wurde die erste Sendung ausgestrahlt. Ab 1965 wurde die Reihe unter der Bezeichnung "Zu Protokoll" im SWR, ab 1980 im WDR unter "Deutsche" weitergeführt. 1990 erhielt sie beim DFF wieder den Titel "Zur Person". Von 1992 bis 2003 wurde sie unter demselben Titel im ORB ausgestrahlt, der 2003 im RBB aufging. In 40 Jahren wurden über 200 Interviews geführt. Viele Folgen von "Zur Person" und "Zu Protokoll" lassen sich inzwischen etwa auf Amazon erwerben.

Günter Gaus zählte zu den bedeutendsten Journalisten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Geboren 1929 in Braunschweig als Sohn eines Obsthändlers, wuchs er ebenda heran. Nach einem abgebrochenen Studium der Germanistik und Geschichte in München, widmete er sich für viele Jahre gänzlich der journalistischen Tätigkeit. Zunächst blieb diese ausschließlich auf das Zeitungswesen beschränkt, so arbeitete er als Redakteur u.a. für Spiegel und SZ, später gestaltete er die (anfangs) ZDF-Sendereihe "Zur Person" nach Angebot Hans Herbert Westermanns, des Hauptabteilungsleiters für Politik und Zeitgeschehen beim ZDF, der verschiedene von Gaus verfasste Portraits in der SZ gelesen hatte und so zur Idee einer eigenen Sendung gekommen war. Von 1974 bis 1981 war Gaus Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR. Gaus, der durch Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs geprägt war, begegnete nach eigener Aussage jeglichen Ideologien mit Ablehnung, so auch dem Verhalten der US-amerikanischen Regierung und ihrer Verbündeten nach dem 11. September 2001. Nachdem Gerhard Schröder den Amerikanern die "uneingeschränkte Solidarität" Deutschlands zusicherte, trat Gaus aus der SPD aus. Er starb nach langer Krankheit im Jahre 2004 in Hamburg.

Buchempfehlung: Günter Gaus: Widersprüche - Erinnerungen eines linken Konservativen (2004)

LeoDietrich
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Ich dachte im ersten Moment an ein KI- Interview.
Nein, es muss eins der letzten berühmten Gunter Gaus Interviews gewesen sein. Gunter Gaus verstarb im Jahre 2004. RIP😢

TopSpion
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DANKE DANKE DANKE
für dieses immer noch aktuelle respektvolle Gespräch zwischen zwei sachlichen, klugen, mutigen Menschen - und für das nach nun 20 Jahren nochmals online Anbieten - ich denke, es ist heute wichtiger denn je !!!

giselaknoop-ulrich
Автор

WIe unglaublich groß die Fernsehbubbles damals noch waren. Wie im positiven Sinne noch die Mitdenkbereitschaft für all die hier entstehenden unausgesprochenen Hintergründe vom Zuschauer gefordert wurden... toll.

derwahreraab
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Ein sehr schönes und informatives Interview, vielen Dank.

ingridhildebrandt
Автор

Was für eine Qualität des Interviewers

oliverpriess
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Faszinierend, Frau Wagenknecht hat sich im Gegensatz zu vielen anderen Politikern in den letzten 20 Jahren in ihrer Haltung nicht verändert. Sie dreht sich nicht wie ein Fähnchen im Wind, sondern bleibt konstant bei ihrer Position. Respekt, Frau Wagenknecht. 👍👍

willy-evwx
Автор

Tolles Interview... Und so lange her... Krass, wie lange man durchhalten kann. Starke Frau. Edle Gedanken!

kalleausmosten
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30:00 Bei der Beantwortung der Frage nach einem "Deutschland in 10 Jahren" fühlt man sich ob ihrer seherischen Fähigkeiten schon fast etwas unwohl.

schwarzseher
Автор

Wow, was für ein Unterschied die damalige Medienkultur.
Sahra immer noch eine tolle Frau

truckihuzztr
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Vielen lieben dank.^^



PS: Man muss sie nicht mögen.
Aber sachlich sollte man dennoch bleiben.

LG

rika
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Sehr spannendes Interview von damals.
Sahara Wagenknecht ist für mich die beste Politikerin Deutschlands, intelligent, vorausschauend, mit Herz und Verstand ☮️⚓🕊️♥️👍

sim
Автор

Sehr interessant das im Jahr 2024 zu hören, wo Frau Wagenknecht die aufstrebende BSW anführt. Ich teile nicht unbedingt Ihren politischen Standpunkt, aber meinen Respekt hat Sie. Das Beispiel mit Hugo Chávez und Venezuela ist natürlich rückblickend ein großer Griff ins Klo 😂. Die Frage nach der Kontrolle der Macht bleibt also weiterhin unbeantwortet…oder hat Sie vielleicht eine neue Idee? 😃

markuspletz
Автор

Ich habe zuerst gelesen - Günter GRASS im Gespräch mit Sahra Wagenknecht😊

НаОбъекте-дэ
Автор

Ich bin auf das Interview sehr gespannt.

Achtermeyer
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Leider ist Venezuela heute nicht so, wie sie es sich vorgestellt hat.

julisethlinarez
Автор

Sie hat zwanzig Jahre gezögert und damit verloren. Diese verlorene Zeit bringt ihr niemand zurück.

marcelbork
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GAUS: Sie haben mich 20 Euro gekostet, da Sie den Film gesehen haben.
WAGENKNECHT: Wie kamen Sie denn darauf, dass ich ihn nicht gesehen habe?
Sehr intelligente und durchdachte Frau, die schon damals wusste, wie man starke Fragen völlig entwaffnet formuliert. Es war eine üble Notwendigkeit, um von selbstgefälligen und inkompetenten Männern anerkannt zu werden. Sie hätte sich sicherlich gewünscht, nicht so sein zu müssen...

octagon
Автор

Ich habe auch sein Buch gelesen. Gaus hat Selfton Delmer interviewt. Grossartig. Wagenknechts Vater war Iraner: Kluge Leute.😂

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Frau Wagenknecht, ich hoffe es auch, dass der Vernunft sich durch setzt🙏🙏✌️✌️☮️☮️☮️✌️💖

afsanehsafaei