Realer Irrsinn: Zwang zu großer Mülltonne in Köln | extra 3 | NDR

In Köln muss eine Familie eine teure 120 Liter-Restmülltonne benutzen, obwohl sie schon ihre bisherige 60-Liter-Tonne nicht voll bekommt.

Autor*in: Daniel Sprenger

extra 3 auf allen Kanälen:

[jurgenlink]

So erging es mir in unserer Gemeinde auch. Wir sind mit 4 Personen zusammen zu meinen Eltern gezogen und hatten lange Zeit eine 80 Liter Tonne die ausreichte. Dann kam irgendwann der Brief der Gemeinde, dass pro Person 20 Tonnen nötig seien. Beim Gespräch mit dem Sachbearbeiter der Gemeinde sagte dieser ganz offen, es geht eigentlich um die höheren Gebühren für die Gemeinde und nicht um Müllvermeidung. Auch rechtliche Schritte hätten keine Aussicht auf Erfolg, es gäbe schon entsprechende Urteile, dass das so richtig wäre. Nachdem dann mein Vater verstorben war, wartete ich auf den Brief der Gemeinde, dass jetzt mit 5 Personen wir wieder eine kleinere Tonne nehmen könnten. Der kam aber nicht. Bei einem weiteren Gespräch mit dem Sachbearbeiter der Gemeinde machte ich darauf aufmerksam und fragte warum ich seitens der Gemeinde darauf nicht hingewiesen wurde. Der Tod meines Vaters sei ja schließlich der Gemeinde gemeldet worden und dort bekannt. Mir wurde gesagt, dass es keinen Abgleich zwischen gemeldeten Todesfällen und der größe der benötigten Mülltonnen gebe. Ich entgegnete, dass es aber beim zusammenziehen diese Prüfung stattfindet und es dich nur logisch wäre, dass dies auch bei einer Verkleinerung des Haushalts geschehen müsste. Also geht es doch wie schon gesagt, nur ums Geld. Es ist nicht zu glauben.

[naddlrei]

Das könnte bei uns auch so sein. Hier hat man letztes Jahr die Biobeutel forciert, damit die Leute ordentlich trennen und entsprechend die Leerungen pro Haushalt und Jahr drastisch (von 22 auf 10) reduziert. Alles, was mehr benötigt wird, ist sehr teuer.
Natürlich haben die Leute sich nun entsprechend verhalten und fleißig getrennt.
Ergebnis: Die AWB plant zum kommenden Jahr die Gebühren nochmals um 30% zu erhöhen, da zu wenig Leerungen der Tonnen anfallen und die Fahrer quasi unrentable Leerfahrten machen, der Aufwand für die Biomüllbeutel habe sich aber "erstaunlicherweise" drastisch erhöht... 🤦
Aktuell läuft eine Petition der Bürger des Landkreises, da alle Leute Sturm laufen. 🙈

[srh]

Mal abgesehen von dem abstrusen "Mindestmüllmengenzwang": Boah, sind das Höllenpreise! In meinem Landkreis bezahlt man für 3 Personen und 60 Liter Tonne, die auch nicht jede zwei Wochen zur Abholung bereitsteht, ca. 100 Euro im Jahr! 340 Euro für einen 60 Liter Eimer ist einfach unverschämt. 😤

[MrMoccachinoo]

Diese Regelung soll verhindern, dass man zum Sparen eine kleinere Tonne nimmt und dann den Hausmüll in andere Container, an Haltestellen oder gar in der Natur entsorgt.

Ich finde das Konzept in unserer Stadt intelligenter: man zahlt eine Pauschale pro Person und darf dann so viele Mülltonnen hinstellen, wie man für richtig hält.

[andreaskamp]

Dieses tolle Gesetz gilt auch leider in anderen Städten !!! Das ist nur Abzockerei !!! Dies verführt nur dazu nicht / oder weniger zu trennen !!😂

[johannesb.]

Ich finde das System bei uns gut. Jeder Haushalt hat eine 120l Tonne. Alle zwei Wochen wird die Abholung angeboten. Man zahlt aber nur, wenn man die Tonne rausstellt.
Einfach stupide nach Volumen abzurechnen finde ich bescheiden.

[RolfGo]

Ich würde dann nicht mehr trennen, alles rein Glas, Plastik und Bauschutt, dann kann die Abfallentsorgungsfirma trennen, weiß doch eh keiner von wem es war 🤣

[wwhb]

Ist in Rheinland-Pfalz ja auch so. Für meinen Nebenjob als Webdesigner, ca. zwei Stunden pro Woche, hatte ich ein Gewerbe angemeldet (sollte ja alles stressfrei und legal laufen und die paar Kunden wollten natürlich auch diese Kosten von ihrem Gewerbeertrag absetzen können) und ich habe plötzlich eine 130-Liter-Tonne für Verpackungsmüll vor die Tür gestellt gekriegt, natürlich zu mehr Kosten, als die paar Stunden Arbeit für Bekannte im Monat, kalkuliert zum Putzfrauenlohn, einbrachten. Eine biedere Angestellte der Stadtverwaltung in Neuwied, befragt, ob diese gewaltige Tonne nötig sei, um all die gelöschten Bits und Bytes zu entsorgen, antwortete, dass ja auch beim Webdesign Kugelschreiberminen und Ähnliches anfielen, deren Verpackung entsorgt werden müsse.
Merke: wer Schwarzarbeit gegen "bar auf Kralle" nicht praktizieren will, ist ein Unternehmen mit grenzenlosem Gewinn und muss gefleddert werden.
Bei mir als Einzelperson stelle ich drei von vier Tonnen (Restmüll, Papier, Verpackung) alle 9 Wochen oder seltener zur Abholung heraus, zumal ich so viel recycle wie möglich und z.B. Plastiktüten bei mir eine lange Karriere mit vielen Stationen, erst als Verpackung, später als Tiefkühltüte, zum Schluß zum Frischhalten des Restes Käse durchmachen (drei Folienschweißgeräte im Haushalt). Die vierte ist Bio, die ich als Selbstversorger und Gartenbesitzer mehr brauche, z.B. für Obstbaumschnitt.

[muller]

Ich habe auch eine 120l Mülltonne. Aber als Einzelhaushalt! Dafür kommt dann die Tonne ungefähr 1x im Jahr raus und außer dass dann die Mülltonne ab dem 10. Monat bestialisch stinkt, habe ich kein Problem 😂

[davidgermuhl]

Da hängt ja nicht nur der Aufwand an Leerung und Entsorgung dran, sondern ebenso zum Beispiel die Unterhaltung der Wertstoffhöfe in dem Kreis (bestimmt noch andere Dinge). Daher fließen auch bestimmt die Kosten für die Abholung und Annahme von zum Beispiel Sperrmüll und andere nicht kostenpflichtige (und teilweise kostenpflichtige) Müllarten mit ein. Bei gewerblichen Müll zum Beispiel, werden Leerfahrten berechnet, wenn man seine Tonne nicht raus stellt. Dafür hat man keine Grundgebühr, nur kleine Miete für den Container.
Privat muss man hier auch mindestens 6 Tonnen pro Jahr bezahlen. Ob die nun draußen standen und geleert wurden oder nicht. Dafür kann jeder sein Sperrmüll abholen lassen oder zum Wertstoffhof bringen. Das kann Gewerbe nicht so einfach kostenlos machen.

[Strassenleuchten_Sammlung]

Bei uns bezahlt man für 240L Restabfall gerade mal eine Grundgebühr von 127, 47€. Die Grundgebühr bezieht sich auf Größe und Anzahl der Restabfalltonnen, unabhängig von der Anzahl der Personen. Dazu kommt dann nur noch die Leerung (26x im Jahr möglich) in Höhe von 5, 62€, davon werden so oder so 8 Leerungen berechnet. Das heißt die Tonne kostet bei uns mindestens 172, 43€ bzw. maximal 273, 59€. Das ist immer noch weit günstiger als die 120L Tonne in Köln und die umfasst ja nur die Hälfte. Frechheit

[grisu]

Wenn man sich die Rasplätze an der Autobahn mal genauer anschaut sieht man recht gut wie viele mitbürger die eigenen Müllgebühren kleinhalten, daher hat da Mindestvolumen schon eine Berechtigung um solch Entsorgunspraktiken zu vermeiden. Auch wenn es jetzt wie im Beitrag zu sehen augenscheinlich die falschen getroffen hatt.

[hutzelland]

Das ist in Dortmund genauso. Es gibt Mindestabfalllmengen pro Person und danach wird das Volumen der Restmülltonne ermittelt. Egal ob dies nun benötigt wird oder die Tonne nur zu 1/3 gefüllt ist.

[xpadakel]

Mann sollte doch belohnt werden wenn man den Müll gut trennt und darauf achtet, Lebensmittel mit möglichst wenig Verpackung zu kaufen. Frechheit das umweltfreundliche Haushalte mehr zahlen müssen!

[juliaclaire]

Wenn die Abfallsatzung so lautet, muss man sich eben an seinen Stadtverordneten wenden, dass diese geändert wird.
Bei uns wird zum Beispiel nach Haus und nicht nach Personen gerechnet. Das hat zur Folge, dass eine Person in einem Haus genausoviel Mindestgebühren und Tonnen bezahlen muss wie die Bewohner eines Mehrfamilienhauses...
(Unsere 120 Liter Tonne Restmüll wird mindestens viermal im Jahr geleert)

[stefanh.]

Beim Beitragsservice gibt es aber auch einen Beitragszwang, obwohl ich nicht möchte.

[AtzeDatze]

2:20 Man muss den Kindern eben schon frühzeitig beibringen, das Kommunen eben nicht nach Logik und Bedarf, sondern nach Vorschriften entscheiden, wenn da jemand in den Satzungen schreibt, das Wasser nach oben fliesst, dann wird das ohne Prüfung als gegeben hingenommen. 🤣🤣🤣
2:40 ...und schliesslich immer das vorgeschrieben, was teurer für den Bürger ist🤑

[TimoBrinkmann]

Naja ich denke das ist prevention damit nicht illegal der Müll entsorgt wird. So wenig Müll für 5 Personen ist schon ungewöhnlich. Ich verstehe beide Seiten

[martin.der.mit.dem.Ladekran]

Da wiehert der Amtsschimmel aber wieder ganz laut. 🐴

[SmaugAltair]

Ach du liebe Zeit. Da hat der Amtsschimmel ganz laut gewiehert. Der Familie hat doch die 60l Tonne genügt. Verpackungsmüll fällt in höheren Mengen an, da macht ne 120l Tonne Sinn.