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Krieg in der Ukraine - was kann der Westen gegen Putins Terror tun? | maybrit illner vom 27.10.2022
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Russland schickt weiter iranische Drohnen in Großstädte, schickt Raketen in Wohngebiete, zerstört Infrastruktur: Wie reagiert der Westen auf Russlands neue Terror-Strategie? Und wie kann ein Wiederaufbau der Ukraine aussehen? Sind wenigstens hier von Warschau bis Paris alle einig?
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Moskau hat seine Strategie verändert und bombardiert mit Raketen und Drohnen vor allem die ukrainische Infrastruktur. Der ukrainische Präsident warnt, dass die Russen den Staudamm südlich der Stadt Saporischschja vermint hätten, um die Stadt Cherson und 80 Ortschaften zu fluten. Gleichzeitig behauptet Moskau, die Ukraine bereite den Einsatz einer radioaktiv verseuchten "schmutzigen" Bombe vor, was viel eher der Plan Putins sein dürfte.
Der Militär- und Sicherheitsexperte Gustav Gressel deutet die neue Taktik Putins und das Angreifen der zivilen Infrastruktur vor allem als einen Angriff auf die Unterstützung des Westens. Putins Kalkül sei es, dass die steigenden Kosten, im Zusammenspiel mit Inflation und Energiekrise, ein Einlenken bei den Westmächten bewirken und diese die Ukraine dazu drängen, der Annexion der östlichen Gebiete zuzustimmen.
Die Vizepräsidentin des Europaparlaments, Katarina Barley (SPD) weist Vorwürfe zurück, dass Teile der SPD eher auf eine Verhandlungslösung als auf militärische Unterstützung der Ukraine setzen. "Es gibt niemanden in meiner Parteiführung, der möchte, dass man jetzt Friedensverhandlungen mit einem Wladimir Putin führt, für den ganz klar die Bedingung dann sein wird, dass die Ukraine Teile ihres Territoriums abgibt", so Barley. Auch die Bundesregierung spreche "da total mit einer Stimme".
Als Mitglied des Europäischen Parlaments kritisiert Sergey Lagodinsky (Bündnis 90/Die Grünen) Deutschlands widersprüchliche Signale in der Ukraine-Krise. Für ihn stellt die aktuelle Situation die schwerste geopolitische Krise des Kontinents dar, in der es Klarheit, Zusammenhalt und eine starke Krisenführung bedarf. "Und diese Krisenführung vermisse ich leider auch von der höchsten Stelle in unserem Land."
Für die Politikwissenschaftlerin Liana Fix würden Verhandlungen mit Putin zum aktuellen Zeitpunkt dazu führen, dass Russland das Ende der Kampfhandlungen nutzt, um seine Position zu stärken, um im nächsten Jahr einen neuen Angriff auf die Ukraine zu starten. Hinter den aktuell lauten Forderungen nach Verhandlungsgesprächen stecke in erster Linie die Angst des Westens vor einem nuklearen Angriff.
Die ZEIT-Journalistin Alice Bota befürchtet eine Spaltung der Europäischen Union, da es immer schwieriger werde Länder wie Ungarn zu überzeugen an einem Strang zu ziehen. Der Krieg in der Ukraine werde noch lange dauern und der innerpolitische Druck auf die Regierungen der EU-Länder angesichts der steigenden Preise noch weiter zunehmen, so Bota.
Die Gäste der Sendung:
Katarina Barley, SPD, Vize-Präsidentin EP, Europabeauftragte im Parteivorstand
Sergey Lagodinsky, Bündnis 90/Die Grünen, Mitglied des Europäischen Parlaments
Liana Fix, Historikerin und Politikwissenschaftlerin, Council on Foreign Relations
Gustav Gressel, Militärexperte, European Council on Foreign Relations
Alice Bota, ZEIT-Journalistin mit Schwerpunkt Osteuropa
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#MaybritIllner #Ukraine #Russland
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Moskau hat seine Strategie verändert und bombardiert mit Raketen und Drohnen vor allem die ukrainische Infrastruktur. Der ukrainische Präsident warnt, dass die Russen den Staudamm südlich der Stadt Saporischschja vermint hätten, um die Stadt Cherson und 80 Ortschaften zu fluten. Gleichzeitig behauptet Moskau, die Ukraine bereite den Einsatz einer radioaktiv verseuchten "schmutzigen" Bombe vor, was viel eher der Plan Putins sein dürfte.
Der Militär- und Sicherheitsexperte Gustav Gressel deutet die neue Taktik Putins und das Angreifen der zivilen Infrastruktur vor allem als einen Angriff auf die Unterstützung des Westens. Putins Kalkül sei es, dass die steigenden Kosten, im Zusammenspiel mit Inflation und Energiekrise, ein Einlenken bei den Westmächten bewirken und diese die Ukraine dazu drängen, der Annexion der östlichen Gebiete zuzustimmen.
Die Vizepräsidentin des Europaparlaments, Katarina Barley (SPD) weist Vorwürfe zurück, dass Teile der SPD eher auf eine Verhandlungslösung als auf militärische Unterstützung der Ukraine setzen. "Es gibt niemanden in meiner Parteiführung, der möchte, dass man jetzt Friedensverhandlungen mit einem Wladimir Putin führt, für den ganz klar die Bedingung dann sein wird, dass die Ukraine Teile ihres Territoriums abgibt", so Barley. Auch die Bundesregierung spreche "da total mit einer Stimme".
Als Mitglied des Europäischen Parlaments kritisiert Sergey Lagodinsky (Bündnis 90/Die Grünen) Deutschlands widersprüchliche Signale in der Ukraine-Krise. Für ihn stellt die aktuelle Situation die schwerste geopolitische Krise des Kontinents dar, in der es Klarheit, Zusammenhalt und eine starke Krisenführung bedarf. "Und diese Krisenführung vermisse ich leider auch von der höchsten Stelle in unserem Land."
Für die Politikwissenschaftlerin Liana Fix würden Verhandlungen mit Putin zum aktuellen Zeitpunkt dazu führen, dass Russland das Ende der Kampfhandlungen nutzt, um seine Position zu stärken, um im nächsten Jahr einen neuen Angriff auf die Ukraine zu starten. Hinter den aktuell lauten Forderungen nach Verhandlungsgesprächen stecke in erster Linie die Angst des Westens vor einem nuklearen Angriff.
Die ZEIT-Journalistin Alice Bota befürchtet eine Spaltung der Europäischen Union, da es immer schwieriger werde Länder wie Ungarn zu überzeugen an einem Strang zu ziehen. Der Krieg in der Ukraine werde noch lange dauern und der innerpolitische Druck auf die Regierungen der EU-Länder angesichts der steigenden Preise noch weiter zunehmen, so Bota.
Die Gäste der Sendung:
Katarina Barley, SPD, Vize-Präsidentin EP, Europabeauftragte im Parteivorstand
Sergey Lagodinsky, Bündnis 90/Die Grünen, Mitglied des Europäischen Parlaments
Liana Fix, Historikerin und Politikwissenschaftlerin, Council on Foreign Relations
Gustav Gressel, Militärexperte, European Council on Foreign Relations
Alice Bota, ZEIT-Journalistin mit Schwerpunkt Osteuropa
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