Berlin: Räumung des größten Obdachlosencamps Deutschlands

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Ein Slum, mitten in Berlin? In Deutschlands größtem Obdachlosencamp an der Rummelsburger Bucht lebten bis zum vergangenen Wochenende um die hundert Menschen. Eine Fläche, so groß wie ein halbes Fußballfeld, vollgestellt mit Einkaufswagen und selbstgebauten Hütten. Nun wurde das Camp vergangenes Wochenende geräumt – angeblich wegen der eisigen Temperaturen. Jedoch wird schon länger etwas anderes mit der Fläche geplant: Es soll ein Aquarium als Touristenattraktion gebaut werden.
Vor der Räumung verbringt Reporter Samuel Häde mehrere Tage mit den Bewohner:innen des Camps. Zum einen ist da Vladko, der seit der Jugend alkoholabhängig ist und in dem Camp eine Gemeinschaft gefunden hat, die ihn akzeptiert. Er zeigt Samuel seine Unterkunft, gebaut aus Planen, in der er seit drei Jahren lebt. Und dann ist da auch noch der Familienvater Donje, der mit Frau und Kindern seit einer Woche im Camp wohnt und auf einen Job auf dem Bau wartet.
Wer ist für diese Menschen verantwortlich? Samuel trifft den Bezirksbürgermeister Kevin Hönicke (SPD). Er sagt, im Bezirk gäbe es einfach keine anderen Orte, wo die Campbewohner:innen unterkommen könnten. Zwei Tage später kommt überraschend die Räumung, viel früher als erwartet. Mithilfe der Senatsverwaltung wurde eine Unterkunft für die Bewohner:innen gefunden – eine Vorwarnung gab es jedoch nicht. Am Tag darauf beginnen sie unter Polizeischutz mit Baggern die leeren Hütten abzureißen. Werden die Menschen die neue Situation akzeptieren?
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Reporter: Samuel Häde
Schnitt: Steven Breden
Kamera: Samuel Häde
CvD: Lea Semen
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Musik aus dem Film:
Nosaj Thing - EclipseBlue // Asaf Avidan - Different Pulses // Gotta make a living - Chocolate Bam Boo // AnnenMayKantereit - Warte auf mich [Padaschdi] // Milliarden – Himmelblick // Lorn - Acid Rain // Frittenbude - Wings
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► Du willst helfen?

► Weiterführende Infos:
Der Tagesspiegel: Obdachlosencamp an der Rummelsburger Bucht geräumt
Deutschlandfunk Kultur: Slum in Berlin-Lichtenberg: Leben zwischen Ratten, Müll und Kot
BR24: Corona: Obdachlose in Berlin - Zuhause bleiben auf der Straße
Deutschlandfunk: Obdachlos im Pandemie-Winter
Tagesspiegel: So könnte Berlin Obdachlosigkeit bis 2030 beenden
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Комментарии
Автор

7:50 Donje ist ein solider Handwerker. Wenn er aus Resten so eine Hütte in wenigen Tagen zusammenbaut, dann möchte ich gerne mal sehen wozu er in der Lage ist mit dem richtigen Material.

Larrypint
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Bin beeindruckt von der rumänischen Familie! Sehr ordentlich, freundlich und ehrgeizig!

fidelia
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"Dafür bin ich nicht zuständig"
Deutsche Bürokratie in einem Satz 🤝

fuffzinn
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Ich finde es sehr eigenartig, wie sich der Politiker verhält. Man merkt einfach das es ihm völlig egal ist und dann noch dieses Argument "Das ist nicht mein Bezirk" rechtfertigt gar nichts.

mcelyos
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Ich hätte gerne gesehen, wie diese Notunterkünfte(diese Dach überm Kopf, diese Warmen Plätze) aussehen.

lesklat
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"Spontane" Räumung 21 Uhr Abends, vor dem Wochenende...

mrpheusArts
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Ich wohne dort in der Nähe und habe mir genau diese Doku gewünscht - Danke!

trsch
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Es tut mir unglaublich Leid den Gesichtsausdruck von Donje zu sehen, als das Camp geräumt wird. :( Wer sowas noch nicht erlebt hat, kann sich gar nicht vorstellen wie es ist, wenn Menschen kommen um deinen Boden sozusagen unter den Füßen wegziehen...

iLike
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Haben angeblich Angst, dass sie erfrieren und reissen ihre Hütten samt improvisierter Heizung ab - wieviele von diesen Menschen schlafen jetzt ohne Schutz und Wärme...? Hätte man das wenn schon nicht im Sommer machen können?!

anonymos
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Danke, dass ihr auch über solch bedrückende Themen berichtet. Auch solchen Menschen muss eine Stimme gegeben werden.

KenanAdhari
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Selbst hier in Deutschland und trotz Improvisiertem Haus sind Rumänier so gastferundlich wie sonst auch.
Beeindruckend das sie trotz solchen Verhältnissen ihren "Vorsätzen" treu bleiben.
Sehr sympathische Leute die dort wohnen, also eigentlich alle mit denen du geredet hast wirkten vernünfig und lieb.

freivonkritik
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Menschen die Freiheit nehmen, um dort Tiere gefangen zu halten. Kannst du dir nicht ausdenken.

napoleonsolo
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Danke an die Macher des Films, es kostet durchaus Überwindung als „normale“ Person ein solches Camp zu betreten. Ihr habt gezeigt, dass es auch nur Menschen sind, die versuchen zu überleben und sich versuchen ein Leben aufzubauen. Wirklich schade finde ich es, dass Menschen, welche sich dazu entscheiden die Gesellschaft zu verlassen wieder in das System gezwungen oder vertrieben werden.
Auch wenn ihr das mit eurem Film nicht beabsichtigt habt, vermute ich stark, der Lackaffe hat diesen Moment genutzt um die Räumung so schnell durch zu boxen. Vielleicht aus Furcht er könnte ins Kreuzfeuer geraten wenn die Situation dort genauer unter die Lupe genommen wird, vielleicht um medienwirksam zu zeigen, dass er durchaus in der Lage ist kurzen Prozess zu machen.
Dabei wäre es so einfach gewesen dort Hilfen anzubieten, Tinyhouse Projekte zu starten oder den Menschen dort sonst wie zu helfen, wo ein Wille da ein Weg.

Berens
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Diese Räumung ohne Vorwarnung durchzuführen ist wirklich unter aller Sau

neinmann
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10:45 wie sehr man einfach die Liebe und Freude in seinen Augen sieht als er über seine Familie redet. Wünsche ihm und seiner Familie sowie allen anderen nur das beste! <3

selimtopbas
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Gabs da keine Übersetzer während der Räumung, die mal hätten vermitteln können? Das wirkt alles sehr unkoordiniert... Weiß nicht ob ich da in ein Bus gestiegen wäre wenn ich nicht verstehe wohin es geht

Henner
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Ist ein sehr wichtiges Thema, benötigt absolut viel mehr Aufmerksamkeit. DAnke für die Doku! ☺

johannerli
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Dass Supermärkte und jegliche Restaurants, Geschäfte etc. immernoch täglich nicht verkauftes Essen wegschmeißen anstatt dieses an obdachlose und arme Menschen zu verschenken macht mich echt sprachlos...

Wir sind in 2021 und müssen etwas ändern.

mandalow
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Dieses verdammte Verantwortungs-Geschachere ist wirklich eine Katestrophe!

wasabibrawlstars
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An alle die hier so verständnisvoll Kommentieren: Die armen Menschen, sie tun mir so Leid, die sind so Werdet aktiv, und vergesst diesen wichtigen Beitrag nicht nach 2 Tagen schon wieder! Danke an Y-Kollektiv für diese

kantona