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Otterndorf feiert Abschied von der Gloger-Orgel

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Bevor die Otterndorfer Gloger-Orgel abgebaut und zur Restaurierung in die Orgelwerkstatt Ahrend nach Leer transportiert wird, lädt die evangelische Kirchengemeinde zum Abschiedsgottesdienst am Sonntag, 16. Januar 10.30 Uhr und 15 Uhr in die St. Severi-Kirche ein.
Musikalisch prägt Kirchenkreiskantor Kai Rudl den Gottesdienst mit Orgelstücken zwischen Renaissance und Moderne, in denen verschiedene Orgelbauer in Otterndorf tätig waren.
Die Orgelgeschichte der Kirche St.Severi in Otterndorf, einer kleinen Stadt an der Elbmündung mit 7.500 Einwohnern, beginnt nachweislich 1553 mit einem Orgelneubau des bedeutenden Orgelbauers Matthias Mahn (Meister Matzen) aus Buxtehude. Bereits 33 Jahre später bekommt Antonius Wilde aus Otterndorf den Auftrag, eine neue Orgel zu errichten. Ein großer Umbau des alten Instruments durch Hans Riege aus Hamburg wird 1662 beendet und durch Heinrich Scheidemann geprüft und eingeweiht.
Nach einer bedeutenden Umgestaltung der Kirche baute der Stader Orgelbauer Dietrich Christoph Gloger 1741 / 42 eine große Orgel mit 3 Manualen und Pedal, 2676 Pfeifen und 46 Registern.
Im 19.Jahrhundert wurden mehrere alte Register gegen „moderne“ ausgetauscht.
1916 mussten die zinnernen Prospektpfeifen wie von vielen anderen Kirchen auch für Kriegszwecke abgegeben werden und wurden eingeschmolzen. Bei einem weiteren Eingriff in das Gefüge der barocken Orgel 1936 wurden Klaviaturumfänge unsachgemäß erweitert und Materialien verbaut, die nicht zur historischen Substanz passen. Auch die Reparaturarbeiten in den Jahren 1960/61 und 1978 brachten das Instrument in keinen technisch stabilen und klanglich befriedigenden Zustand.
Da es über Jahre an adäquater Pflege fehlt, befand sich die Orgel schließlich in einem katastrophalen Zustand. Daher wurden im Sommer 2013 eine Reinigung und Reparatur des Instruments durch Firma Jens Steinhoff aus Schwörstadt durchgeführt. Diese Arbeiten sichern die historische Substanz, verbessern den Klang und halten das Instrument bis zu einer nun bald beginnenden umfassenden Restaurierung spielbar.
Mit Unterstützung des Vereins zum Erhalt der Gloger-Orgel Otterndorf e.V. ist es gelungen, den notwendigen Betrag von 1,8 Millionen für die Restaurierung zu sammeln. Durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Auszeichnung „Orgel des Jahres 2020“ bekommt die Gloger-Orgel als größte Barockorgel im Elbe-Weser-Gebiet bundesweite Aufmerksamkeit. Der Beginn der Orgel-Restaurierung ist ein wichtiger Schritt, den die Otterndorfer Kirchengemeinde mit Orgelfreunden, Spendern, Sponsoren und Zuschussgebern feiern möchte.
Die Gloger-Orgel wird bis zum Herbst 2023 in Leer restauriert und dann nach und nach wieder in der St. Severi-Kirche aufgebaut. Die Wieder-Einweihung des Instruments ist für Ostern 2024 geplant.
Für die kommenden beiden Jahre werden eine kleine Truhenorgel und ein Keyboard die Orgel „vertreten“. In dieser Zeit wird auch die St. Severi-Kirche saniert, damit ihr Mauerwerk, die Heizung und das Raumklima der restaurierten Gloger-Orgel einen guten Schutz bieten.
Ablauf:
00:00 - Glockenläuten
01:50 - 1. Orgel-Vorspiel aus der Zeit von Matthias Mahn (um 1553):
Ricercar a tre voci von Adrian Willaert (1490 - 1562)
05:27 - Begrüßung duch Pastor Thorsten Niehus und Orgelbeauftragte Irmgard Kröncke
08:38 - 2. Zwischenspiel aus der Zeit von Antonius Wilde (um 1596):
11:36 - Ballo de granduca SwWV 319 von Jan Pieterszon Sweelinck (1562 - 1621)
16:00 - Psalm
17:11 - 3. Zwischenspiel aus der Zeit von Hans Riege 1662:
Choralbearbeitung "Komm, Heiliger Geist, Herr Gott" WV 80 von Heinrich Scheidemann (1595 - 1663)
20:50 - Lesung
23:02 - Gedanken zum Otterndorfer Orgelstreit
26:42 - 4. Zwischenspiel aus der Zeit von Dietrich Christoph Gloger 1741/42:
Choralbearbeitung "Wachet auf, ruft uns die Stimme" BWV 645 von Johann Sebastian Bach (1685 - 1750)
31:00 - Gedanken zur Entstehung der Gloger-Orgel
34:27 - 5. Zwischenspiel aus der Zeit von Emil Hammer (1936) :
"Gammal fäbodpsalm" (Alter Fürbittpsalm) von Oskar Frederik Lindberg (1887 - 1955)
38:34 - Gedanken zu romantischem Umbau, Kriegsschäden und Restaurierung durch Emil Hammer
41:20 - 6. Zwischenspiel 20.Jahrhundert:
Choralbearbeitung "Wunderbarer König" von Johannes Weyrauch (1897 - 1977)
43:04 - Gedanken zur Reparatur der 1970er Jahre (Führer/ Schild)
45:07 - 7. Zwischenspiel "Stairway to Heaven" (Led Zeppelin 1971), Bearbeitung von Kai Rudl
49:12 - Gedanken zur Restaurierung 2022/2023
54:06 - 8. Zwischenspiel Credo "Wir glauben all an einen Gott" BWV 680 von Johann Sebastian Bach
57:00 - Abkündigungen
Fürbittengebet mit Vater unser
01:03:14 - 9. Nachspiel
01:07:45 - 1. Satz aus dem Concerto A-Moll RV 522 von Antonio Vivaldi (1678 - 1741) in der Bearbeitung BWV 593 von Johann Sebastian Bach
01:07:50 - Entlassung und Segen
Musikalisch prägt Kirchenkreiskantor Kai Rudl den Gottesdienst mit Orgelstücken zwischen Renaissance und Moderne, in denen verschiedene Orgelbauer in Otterndorf tätig waren.
Die Orgelgeschichte der Kirche St.Severi in Otterndorf, einer kleinen Stadt an der Elbmündung mit 7.500 Einwohnern, beginnt nachweislich 1553 mit einem Orgelneubau des bedeutenden Orgelbauers Matthias Mahn (Meister Matzen) aus Buxtehude. Bereits 33 Jahre später bekommt Antonius Wilde aus Otterndorf den Auftrag, eine neue Orgel zu errichten. Ein großer Umbau des alten Instruments durch Hans Riege aus Hamburg wird 1662 beendet und durch Heinrich Scheidemann geprüft und eingeweiht.
Nach einer bedeutenden Umgestaltung der Kirche baute der Stader Orgelbauer Dietrich Christoph Gloger 1741 / 42 eine große Orgel mit 3 Manualen und Pedal, 2676 Pfeifen und 46 Registern.
Im 19.Jahrhundert wurden mehrere alte Register gegen „moderne“ ausgetauscht.
1916 mussten die zinnernen Prospektpfeifen wie von vielen anderen Kirchen auch für Kriegszwecke abgegeben werden und wurden eingeschmolzen. Bei einem weiteren Eingriff in das Gefüge der barocken Orgel 1936 wurden Klaviaturumfänge unsachgemäß erweitert und Materialien verbaut, die nicht zur historischen Substanz passen. Auch die Reparaturarbeiten in den Jahren 1960/61 und 1978 brachten das Instrument in keinen technisch stabilen und klanglich befriedigenden Zustand.
Da es über Jahre an adäquater Pflege fehlt, befand sich die Orgel schließlich in einem katastrophalen Zustand. Daher wurden im Sommer 2013 eine Reinigung und Reparatur des Instruments durch Firma Jens Steinhoff aus Schwörstadt durchgeführt. Diese Arbeiten sichern die historische Substanz, verbessern den Klang und halten das Instrument bis zu einer nun bald beginnenden umfassenden Restaurierung spielbar.
Mit Unterstützung des Vereins zum Erhalt der Gloger-Orgel Otterndorf e.V. ist es gelungen, den notwendigen Betrag von 1,8 Millionen für die Restaurierung zu sammeln. Durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Auszeichnung „Orgel des Jahres 2020“ bekommt die Gloger-Orgel als größte Barockorgel im Elbe-Weser-Gebiet bundesweite Aufmerksamkeit. Der Beginn der Orgel-Restaurierung ist ein wichtiger Schritt, den die Otterndorfer Kirchengemeinde mit Orgelfreunden, Spendern, Sponsoren und Zuschussgebern feiern möchte.
Die Gloger-Orgel wird bis zum Herbst 2023 in Leer restauriert und dann nach und nach wieder in der St. Severi-Kirche aufgebaut. Die Wieder-Einweihung des Instruments ist für Ostern 2024 geplant.
Für die kommenden beiden Jahre werden eine kleine Truhenorgel und ein Keyboard die Orgel „vertreten“. In dieser Zeit wird auch die St. Severi-Kirche saniert, damit ihr Mauerwerk, die Heizung und das Raumklima der restaurierten Gloger-Orgel einen guten Schutz bieten.
Ablauf:
00:00 - Glockenläuten
01:50 - 1. Orgel-Vorspiel aus der Zeit von Matthias Mahn (um 1553):
Ricercar a tre voci von Adrian Willaert (1490 - 1562)
05:27 - Begrüßung duch Pastor Thorsten Niehus und Orgelbeauftragte Irmgard Kröncke
08:38 - 2. Zwischenspiel aus der Zeit von Antonius Wilde (um 1596):
11:36 - Ballo de granduca SwWV 319 von Jan Pieterszon Sweelinck (1562 - 1621)
16:00 - Psalm
17:11 - 3. Zwischenspiel aus der Zeit von Hans Riege 1662:
Choralbearbeitung "Komm, Heiliger Geist, Herr Gott" WV 80 von Heinrich Scheidemann (1595 - 1663)
20:50 - Lesung
23:02 - Gedanken zum Otterndorfer Orgelstreit
26:42 - 4. Zwischenspiel aus der Zeit von Dietrich Christoph Gloger 1741/42:
Choralbearbeitung "Wachet auf, ruft uns die Stimme" BWV 645 von Johann Sebastian Bach (1685 - 1750)
31:00 - Gedanken zur Entstehung der Gloger-Orgel
34:27 - 5. Zwischenspiel aus der Zeit von Emil Hammer (1936) :
"Gammal fäbodpsalm" (Alter Fürbittpsalm) von Oskar Frederik Lindberg (1887 - 1955)
38:34 - Gedanken zu romantischem Umbau, Kriegsschäden und Restaurierung durch Emil Hammer
41:20 - 6. Zwischenspiel 20.Jahrhundert:
Choralbearbeitung "Wunderbarer König" von Johannes Weyrauch (1897 - 1977)
43:04 - Gedanken zur Reparatur der 1970er Jahre (Führer/ Schild)
45:07 - 7. Zwischenspiel "Stairway to Heaven" (Led Zeppelin 1971), Bearbeitung von Kai Rudl
49:12 - Gedanken zur Restaurierung 2022/2023
54:06 - 8. Zwischenspiel Credo "Wir glauben all an einen Gott" BWV 680 von Johann Sebastian Bach
57:00 - Abkündigungen
Fürbittengebet mit Vater unser
01:03:14 - 9. Nachspiel
01:07:45 - 1. Satz aus dem Concerto A-Moll RV 522 von Antonio Vivaldi (1678 - 1741) in der Bearbeitung BWV 593 von Johann Sebastian Bach
01:07:50 - Entlassung und Segen