Russen in Lettland unerwünscht | ARTE Re:

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Ein Drittel der lettischen Bevölkerung ist russischer Abstammung. Wenn diese Menschen in Lettland bleiben wollen, müssen sie künftig die lettische Sprache beherrschen.

Nach der Unabhängigkeit Lettlands im Jahr 1991 blieben viele Russen im Land, noch heute ist ein Drittel der lettischen Bevölkerung russischer Abstammung. Doch von einem wirklichen Miteinander kann keine Rede sein. Dieses ohnehin fragile Gleichgewicht zerstörte der Krieg in der Ukraine vollends. 
Die Letten haben die Besatzungszeit und die damals verübten Verbrechen nicht vergessen und wollen mit der sowjetischen Vergangenheit Tabula rasa machen. Doch wie nimmt die russischsprachige Bevölkerung diese Bestrebungen wahr? Besteht die Gefahr einer definitiven Spaltung? Im kleinen, stark vernetzten Lettland, das heute fest in der Europäischen Union verankert ist, hat die Sprache politischen Stellenwert, und der Krieg in der Ukraine hinterlässt tiefe Wunden im Alltag vieler lettischer Familien. 
Nie hätte sich Tamara mit ihren 70 Jahren träumen lassen, dass sie einmal so viel Stress haben würde. Sie hat ein Schreiben erhalten, in dem ihr mit Ausweisung gedroht wird, weil sie die Lettischprüfung nicht bestanden hat. Diese Prüfung ist heute Pflicht für Menschen mit russischem Pass, die eine ständige Aufenthaltsgenehmigung beantragen. Tamara versteht diese Politik nicht und fühlt sich in Lettland nicht mehr willkommen, obwohl sie hier ihr ganzes Leben aufgebaut hat.
Emilia wohnt in Riga. Sie ist in der Abiturklasse und kann kein Russisch. Der Ukraine-Krieg war für sie ein Schock. Sie ist überzeugt, dass ihr Land das nächste auf Putins Liste ist. Deshalb wünscht sie nichts sehnlicher als den Sieg der Ukraine. Sie hat die Organisation „Schulen für den Sieg“ gegründet, die Gymnasiasten im ganzen Land dafür gewinnt, Spenden für ukrainische Frontsoldaten zu sammeln. Außerdem bringt Emilia jungen russischsprachigen Landsleuten Lettisch bei. 
Denis ist Chefredakteur einer russischen Regionalzeitung. Als die Polizei im März 2022 die Büros der Redaktion durchsuchte, floh er mit seinem ganzen Team nach Riga. In Russland droht dem Exil-Journalisten eine Gefängnisstrafe. Er versucht, sich in Lettland zu integrieren, und erlernt die Sprache. Die Entrussifizierungsmaßnahmen kann er verstehen.

Reportage (F 2024, 31 Min)


#lettland #russland #reportage
Video verfügbar bis zum 15/04/2027



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Комментарии
Автор

Wie wichtig findet ihr es, die Sprache des Landes zu sprechen, in dem man lebt?

artede
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Seit 44 Jahren lebt die gute Frau in Lettland. Seit 33 Jahren ist Lettland unabhängig. Und sie scheitert an "Ich kaufe eine Wohnung"? Ernsthaft? Vielleicht wäre sie dann tatsächlich besser in Russland aufgehoben.

JoSch
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Nach 40 Jahren kein Lettisch weil nicht gebraucht? Ein starker Hinweis darauf, dass man auch nie über sein russisch kulturelles Umfeld hinaus wollte.. Innerhalb von 3 Jahren kann man aber auch eine Sprache so "gut" lernen, dass man "Ich kaufe eine Wohnung" korrekt schreiben kann. Den Termin dann noch zu verpassen klingt jetzt auch nicht danach, dass man etwas an seiner Situation ändern möchte..

outofcontroll
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Ich weiß nicht wies euch geht, aber mein erster Instinkt, wenn ich in ein neues Land komme, ist es, die Sprache zu lernen und versuche mich anzupassen.
Alleine schon zum Überleben und Freunde zu finden

Multiroester
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"Hat sich vergessen zum Nachholtermin anzumelden." Sie will unbedingt in Lettland bleiben, unbedingt... erst hatte ich Mitleid, dann schoss ich es zum Mars.

dominikmuller
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Die Babuschka hat mich ja erst an meine Oma erinnnert, etwas eigen, leicht verblendet, nur dass meine Oma sofort in Deutschland Deutsch gelernt hat (neben Polnisch und Russisch). Daher hab ich nach so vielen Jahren kein Verständnis für diese Geschichts- und Kulturverweigerung in der Wahlheimat.

guitarnerd_luke
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Erst hatte ich etwas Mitleid mit der Tamara, aber es ging sehr schnell wieder weg. Als sie meinte sie bräuchte es nie, versäumte den Test nachzuholen, pro Kreml sender schaut und dieses UdSSR denken hat.

MinkxiTes
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Also...Bei dieser Tamara hatte ich ja zu Beginn noch Mitgefühl...aber dann, kein Lettisch gelernt nach all den Jahrzehnten, Putin wählen, russische Staatsbürgerschaft..also da braucht man sich dann doch nicht mehr wundern.

phil
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Ich denke, dass es nicht so viel Negativität gegenüber Russen gäbe, die außerhalb Russlands leben, wenn sie nicht an jeder Kreuzung rufen würden: „Hurra für Putin, Putin ist unser Präsident.“ So sollte es nicht sein. Die Leute möchten leben dort, wo es besser ist, zurück in Russland wollen sie nicht, aber wir lieben Putin... Lieben sie Putin, lieben sie Russland, leben sie in Russland und lieben sie Ihren blutrünstigen Präsidenten.Punkt.

nelliwiesner
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1:27 wenn dein Mann schon lettisch spricht, wieso zwingt man sich dann nicht den ein oder anderen Wochentag zu Hause Lettisch zu sprechen. Genau dieser Umstand, dass nach 35 Jahren immer noch viele Russen in Ländern der ehemaligen UDSSR leben, sich praktisch weigern die dortige Sprache zu lernen, ist die „Begründung“ Russlands für diesen Krieg. Ich würde auch von mir selbst erwarten zb. Spanisch zu lernen selbst wenn ich „nur“ nach Mallorca auswandere wo jeder zweite deutsch spricht.

DKofDAH
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Wenn Tamara den Kreml unterstützt und in einem Land lebt was fürchtet als nächstes die russische Aggression zu spüren zu bekommen, braucht sie sich nicht wundern, dass sich die Gastfreundschaft in Grenzen hällt

AhzekAhrimanSekhmet
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Kann ich kein Mitleid haben. Wenn man EWIG in einem Land wohnt kann wohl die Sprache lernen. Dann auch noch russische Staatsbürgerschaft beantragt. Man, erntet was man säht

ItadakimasuCha
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Viele meiner Kolleginnen und Kollegen sprechen kein Deutsch, obwohl sie z.T. seit Jahren in Deutschland leben. Ich finde das zumindest merkwürdig, das käme für mich nicht in Frage. Meine Frau hat auch kein Deutsch gesprochen, als sie wegen der Arbeit hierher kam. Aber sie hat es innerhalb eines Jahres recht fließend gelernt. Schade, dass nicht jeder den gleichen Respekt für das Land hat, in dem er lebt.

zaphodbeeblebrox
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Mit Tamara trifft die Ausweisung leider genau die Richtige. Kein Integrationswillen und Unterstützung von Putin. Selbstmitleid statt Reflektion ihres Handelns und ihrer Ansichten.

Emilia ist toll und ich wünsche ihr bei all ihren Projekten viel Erfolg!

meenatural
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Das Englisch der Balten und der Skandinavier ist einfach nur krass gut. Respekt.

Anderixx
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Anfangs hat ich noch Mitleid mit Tamara aber das hat sich recht schnell geändert.
Wenn sie Putin und Russland so toll findet dann soll sie dorthin zurück gehen. Absolut realitätsfern und unwillens was zu tun um bleiben zu dürfen aber dann rumheulen.

TaintedMarth
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Diese Emilia ist eine sehr engangierte und mutige junge Frau. Vielen Dank für alles was Lettland für die Ukraine tut!

andigossweiler
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Mit 21 nach Lettland und noch kein Lettisch gelernt.
Ich verstehe da die Letten.

stuebby
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Jeder der in Lettland war und von den Gräueltaten der Russen weiß, den darf es nicht wundern, dass "der Staat" Loyalitätsbeweise will. Und der einfachste Loyalitätsbeweis ist, dass man die Sprache lernt und dass man eine Einbürgerung anstrebt (wenn man dort dauerhaft leben will)

ando
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Die UdSSR ist mehr als 30 Jahre vorbei, wie konnte man sich in so langer Zeit nicht integrieren und die Landessprache lernen? Unglaublich.

romanlp
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