Kann eine moderne Wirtschaft ohne Wachstum funktionieren? [Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt]

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Kamera und Ton: Alexandra Schaffert

Das Grundproblem ist, dass wir für die Erreichung der international verbindlichen Umweltziele, wie für die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze im Paris-Abkommen, nicht nur technischen Wandel brauchen, sondern auch freiwilligen oder unfreiwilligen Verhaltenswandel. Weniger produzieren und konsumieren und nicht nur smarter produzieren und konsumieren. Und das impliziert unfreiwillig eine Abkehr vom Wachstum.
Natürlich hat es historisch den größten Teil der Menschheitsgeschichte Wachstumslosigkeit gegeben. Aber heute wird das eine sehr große Herausforderung, weil das Rentensystem, der Arbeitsmarkt und weitere Sozialsysteme von Wachstum abhängen. Wir werden da also alternative Konzepte entwickeln müssen.
Davor wegzulaufen ist allerdings keine Alternative, weil wir dann die für die Menschheit existenziell bedrohlichen Folgen, zum Beispiel des Klimawandels, nicht mehr vermeiden können.
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Eine Volkswirtschaft benötigt kein Wirtschaftswachstum, wenn man mit der Beschäftigung (der Zahl der Arbeitslosen) zufrieden ist. Dazu ist festzuhalten, dass es allein in Deutschland vor der Krise mehr als vier Millionen Arbeitslose und Unterbeschäftigte gab. Man hat jetzt zwei Möglichkeiten: Man sagt diesen Leute, sorry, aber ihr müsst jetzt wegen ökologischen Gründen das bleiben was ihr seid. Oder man verkürzt die Arbeitszeit mit entsprechender Lohnkürzung. Selbst der deutsche Michel wird das kaum mitmachen. Auf globaler Ebene kann man das sofort vergessen.

Das Video unterstellt, dass Wachstum immer ein ökologischer Nachteil sein muss. Das ist diskussionsfähig. Was man so beenden kann: Wenn die Weltbevölkerung weiter wächst und nicht massiv reduziert wird, kann man sich die Frage nach Ökologie und Wirtschaftswachstum schenken.

Vohanji