5 Fakten über das Ruhrgebiet

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Das Ruhrgebiet. Lange Zeit die Herzkammer der deutschen Schwerindustrie. Die technischen und politischen Entwicklungen der letzten 200 Jahre zeigen sich an kaum einem Ort so deutlich wie in der Region um Rhein und Ruhr.

Im Zuge der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert explodiert die Bevölkerung des Ruhrgebiets geradezu. Städte mit großen Rohstoffvorkommen wie Dortmund, Essen, Duisburg, Bochum oder Gelsenkirchen ziehen Menschen aus ganz Europa an, vor allem auch aus Polen. Fördertürme und Fabriken prägen bald das Panorama des Ruhrgebiets. Gleichzeitig nimmt die Umweltverschmutzung zu: Der Rauch aus unzähligen Schornsteinen trübt die Luft.

Wie wichtig das Ruhrgebiet für die Stahlindustrie ist, lässt sich in den beiden Weltkriegen erkennen: Das Ruhrgebiet gilt als „Waffenschmiede des Reichs”, nach dem Ersten Weltkrieg versuchen die Alliierten, Deutschlands Militär mit Repressionen gegen das Ruhrgebiet zu brechen: Der Vertrag bestimmt unter anderem Kohlelieferungen aus dem Ruhrgebiet. Als die ausbleiben, besetzen französische Truppen die Region. Im Zweiten Weltkrieg ist „der Pott” eines der Hauptziele alliierter Luftangriffe. Große Teile des Ruhrgebiets werden zerstört und nach dem Krieg schnellstmöglich wieder aufgebaut.

Mit Beginn des sogenannten „Wirtschaftswunders” laufen in den 1950er Jahren auch die Fördertürme des Ruhrgebiets wieder auf Hochtouren. Doch dann bricht die Nachfrage unerwartet ein: Stahl und Kohle „Made in Germany” sind für den Weltmarkt bald zu teuer, die Globalisierung droht das Ruhrgebiet abzuhängen. Die Antwort darauf soll „Strukturwandel” heißen: Hochschulen und Unis machen das Ruhrgebiet heute zu einem Wissenschaftsstandort.

Wie sich das Ruhrgebiet mehrfach grundlegend verändert und warum der Bergbau die Region wohl bis in die Ewigkeit beschäftigen wird, erfahrt ihr in diesem Video.

Kapitel:
00:00 Intro
01:16 Industrialisierung und Bevölkerungsboom
03:50 Zwischenkriegszeit
06:25 Zweiter Weltkrieg
08:06 Krise und Strukturwandel
13:25 Die Zukunft des Ruhrgebiets

Literatur:
Sigi Domke: Ruhrdeutsch. Allet, wat man wissen muss, Berlin 2022.

Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Abschied von der Kohle. Struktur- und Kulturwandel im Ruhrgebiet und in der Lausitz, Bonn 2021.

Stefan Berger/Ulrich Borsdorf/Ludger Claßen/Heinrich Theodor Grütter/Dieter Nellen (Hrsg.): Zeit-Räume Ruhr. Erinnerungsorte des Ruhrgebiets, Essen 2019.

Franz-Josef Brüggemeier: Grubengold. Das Zeitalter der Kohle von 1750 bis heute, München 2018.

Arne Hordt: Kumpel, Kohle und Krawall. Miners` Strike und Rheinhausen als Aufruhr in der Montanregion, Göttingen 2018.

Hans-Christoph Seidel: Der Ruhrbergbau im Zweiten Weltkrieg. Zechen – Bergarbeiter – Zwangsarbeiter, Essen 2010.

Dittmar Dahlmann/Albert S. Kotowski/Zbigniew Karpus (Hrsg.): Schimanski, Kuzorra und andere. Polnische Einwanderer im Ruhrgebiet zwischen der Reichsgründung und dem Zweiten Weltkrieg, Essen 2005.

Schau da unbedingt rein:

Eine Produktion der objektiv media GmbH für #TerraX und #ZDF:
Moderation: Mirko Drotschmann
Autor: Tobias Rinn
Producer: Andreas Sommer
Redaktion (OM): Verena Glanos
Motion Design: Christian Wischnewski
Schnitt: Christian Wischnewski
Thumbnail: David Weber

ZDF: Kai Jostmeier, Alexandra Reuter, Kim Krämer
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Комментарии
Автор

Wenn ich das richtig verstanden habe wird die Zahl der Zwangsarbeiter in Duisburg auf 250 beziffert. Das scheint nir doch recht wenig?

chrisvau
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Ich bin ein klassisches Beispiel für das Ruhrgebiet. Mein Opa war Schlosser bei Opel in Bochum, mein Vater Kumpel bis fast zum Schluss des Bergbaus und ich bin der erste Studierte der Familie. Als Ingenieur entwickle ich indirekt mit an einer CO2 freien Stahlproduktion.

sbfemeri
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Ich bin vor 7 Jahren von Hannover nach Duisburg gezogen und fühle mich sehr wohl im Pott.
Die Menschen sind sehr herzlich und vor allem ehrlich. Wenn ihnen etwas nicht passt, dann reden sie nicht lange um den heißen Brei.
Auch das Zusammenspiel von Industrie und Natur ist einmalig.
Außerdem ist es ein Katzensprung z.B. zum Niederrhein oder nach Holland.
Mittlerweile kann ich sagen, dass dies meine Heimat geworden ist und ich nicht mehr weg will.

sabrinawhitley
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Ich bin Dortmunderin und kann sagen, Vatta war auf Zeche gelernt noch Minister Stein, Onkel war Union Brauerei, Opa Westfalenhütte, Mutti Hoesch Betriebskrankenkasse. Dat is schon fast Nostalgie ❤

LauraRocks
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Bin vor drei Jahren nach Gelsenkirchen gezogen. Vorher war mir Gelsenkirchen nur als die Assi-Stadt bekannt. Und schnell hab ich festgestellt: jo, stimmt. Aber es sind die liebsten, lustigsten und freundlichsten Assis, die Deutschland je gesehen hat. Ich liebe es hier

SplittedVoid
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Ich bin vor 3 Jahren von Ingolstadt ins Ruhrgebiet gezogen . Hab also Autoindustrie-Grau gegen Pütt-Nostalgie getauscht. Meine Frau und ich fühlen uns pudelwohl hier und schätzen vor allem diese direkte Art im Zwischenmenschlichen. CPM (Currywurst-Pommes-Mayo) von Dönninghaus ist aber auch nicht zu vernachlässigen 😅 Und ich bin Stolz dass mein Kind bald sagen darf „Bochum, ich komm aus dir“

SlitchTobi
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Das Video kommt echt zum richtigen Zeitpunkt. Ich hab seit einem Jahr eine Lebensgefährtin in Essen, zu der ich nächstes Jahr ziehen werde. Was mich am meisten am Ruhrgebiet überrascht ist die Art der Menschen. Sie sind sehr direkt (man wird häufig von fremden Leuten direkt gedutzt), und man merkt bei vielen, dass sie das Herz auf der Zunge und am rechten Fleck haben 😄 Das Ruhrpott-Deutsch finde ich auch unglaublich charmant.

serjtankian
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Meine Großeltern sind während des 2. Weltkriegs ins Ruhrgebiet geflüchtet und dann in Dortmund auf Zeche Zollern gearbeitet und dort ein Haus gebaut. 3 Generationen haben in diesem Haus gelebt. Ein Mal Ruhrpott, immer Ruhrpott! 🥰

MondoReale
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Ich war vor 2 Wochen das erste Mal im Ruhrgebiet. In Dortmund und in Essen. Ich war überrascht wie grün dort alles ist, so viele Parks und Alleen mit alten Bäumen. Das hatte ich erst mal nicht erwartet. Fand es wirklich sehr sehr schön dort. Grüße aus Koblenz 👋

MausTheGerman
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Ich komme selbst aus Essen und durch den Beruf bin ich häufig auch viel längere Zeit in anderen Region, mal 2 Jahre in Köln, paar Monate in Hamburg oder in Bayer. Und wenn man in anderen Gebieten häufig ausgerenzt oder sogar abfällig beäugt wird auf Grund seiner herkunft, wird man im Ruhrgebiet immer herzlich begrüßt. Ins Ruhrgebiet kommen ist nach Hause kommen. 🙂

heinzgerd
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Ich bin selbst nicht im Ruhrgebiet aufgewachsen, bin aber für die Uni hergezogen und hier geblieben. Habe vorher am Niederrhein und in Düsseldorf gewohnt und ich muss sagen, dass das Ruhrgebiet ein ganz besonderer Ort ist. Wer ehrliche und bodenständige Menschen mag ist im Ruhrgebiet gut aufgehoben <3

CodPlayerNo
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Ich bin Bochumer und vor Jahren nach Irland ausgewandert, der Pott ist und bleibt mein Zuhause und wenn man dann im Ausland auf Leute trifft die aus dem Pott kommen oder besonders welche aus Bochum dann ist das direkt eine Art von Kommunikation die einem das Gefühl gibt als kenne man sich ewig ohne sich aber davor je kennengelernt zu haben ! Man kriegt den Menschen aus dem Pott aber nicht dem Pott aus dem Menschen das sagt man nicht umsonst bei uns ne.

mact
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Was ich mitgenommen habe aus dem Video ist die Gänsehaut. Ich selber komme aus dem Ruhrgebiet und hatte fast die ganze Zeit Gänsehaut und musste oft nicken und Grinsen. Ich selber wusste zum Beispiel gar nicht von der eigenen Armee, die die Stadt besetzt hat, wo ich zur Schule gegangen bin. Ich bin auch sehr froh hier zu leben und zähle mich gerne dazu! Danke für das tolle Video!

leonrenner
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Trotz aller Probleme und Herausforderungen bin stolz darauf in Essen und im Ruhrgebiet geborgen und aufgewachsen zu sein und leben zu dürfen. Auch wenn es graue Stunden und Tage gibt wir gehen immer Hand in Hand ⚒️💙💛

janplpbma
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Ich bin in Duisburg geboren und aufgewachsen und habe durch dein Video noch einiges dazugelernt. Mein Opa war noch bei der Ruhrkohle AG und an den Protest der Stahlarbeiter erinnert noch heute die "Brücke der Solidarität" zwischen Hochfeld und Rheinhausen. Glück Auf!

JohannesVonAthen
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Erst, wenn man einmal von dort weggezogen ist, merkt man wie toll und einzigartig das Ruhrgebiet mit seinen Menschen ist. Da kann kein Berlin oder Ähnliches mithalten.
Danke für dein tolles Video, Mirko!

marcdu
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Bin selbst gebürtiger Essener. Hier bin ich geboren und hier werde ich sterben. Nirgends ist es so schön wie hier. Ruhrpottliebe für immer ! ❤

chrisloe
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Meine Urgroßeltern kamen aus Polen. Ab ins Ruhrgebiet! Sie kamen um zu bleiben. Auch wenn sich viel verändert hat bin ich sehr stolz auf das Ruhrgebiet ❤

mickey-lee
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Mein Vater hat mal gesagt man kriegt die Menschen aus dem Pott aber den Pott nicht aus den Menschen. Erst als ich in Hessen angefangen habe zu studieren habe ich gemerkt wie recht er hatte. Soweit ich das Ganze planen kann geht es sobald ich hier fertig bin zurück in den Pott :)

alinator
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Danke für das Video! Bin in Dortmund geborgen und aufgewachsen. Zwischenzeitlich 10 Jahre bei Flensburg gewohnt, und irgendwann war das Heimweh dann doch stärker und es zog mich wieder in den Pott. Wenn man dann 600km von zu Hause jemanden Ruhrhochdeutsch hat reden hören, ging einem das Herz auf und man war sofort auf einer Wellenlänge. Ich bin stolz auf das Ruhrgebiet wie es damals war, und auch wie es heute ist. Egal ob schwarz gelb oder blau weiß. Wir sind alle auf Kohle und Stahl geboren.

dom_