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[pjadventure-paulschridde]

Soll ich zurück zu diesem Ort kehren und dort übernachten? Und wenn ja, mit wem? 🧐🤫

[krummelmonster]

Ich habe ein Jahr lang, in einem Kinderheim (Fachausdruck: Stationäre Kinder- und Jugendhilfe), gearbeitet. Die Kids dort, waren zwischen 20 Monate und 18 Jahren alt und hatten die schlimmsten Dinge durchlebt, die man sich vorstellen kann... 🙄 Man braucht hierbei wirklich sehr starke Nerven und auch sehr viel Empathie und Humor.
Ich konnte dort sehr viele, sehr bewegende aber auch erschreckende Momente miterleben. Generell bin ich sehr dankbar dafür, dass ich diese Erfahrungen dort machen durfte.
Nach einem Jahr, war ich allerdings nervlich wirklich fertig. Es ist einfach extrem anspruchsvoll und ich ziehe meinen Hut vor jedem, der es längerfristig schafft, in diesem Bereich tätig zu sein!

[lucs_]

Du könntest mit einem ehemaligem Kind was selber in dem Heim war dorthin zurückkehren und vielleicht findest du mehr Details heraus es wäre aufjedenfall sehr interessant für mich zu wissen wie sich die Menschen entwickelt haben schönen Sonntag euch allem

[andreaseberl]

Ich bin mittlerweile 47 und gehörte zu den Ausläufern der sogenannten Verschickungskinder. Vor einem Jahr hatte ich dazu als Aufarbeitung einen Bericht verfasst, den ich bei Facebook veröffentlicht hatte. Ich kopiere ihn mal hier rein, da ich ihn leider hier nicht teilen kann:
Ich war zwar nicht in einem Heim für schwer erziehbare Kinder oder auch in einem Heim für Waisenkinder sondern mit 8 Jahren "nur" für 6 Wochen auf einer Kur.



Thema Verschickungskinder.

Ich habe lange überlegt, ob ich öffentlich darüber schreibe aber ich denke, es gehört ein bisschen zu meiner Aufarbeitung.
Es geht um das Thema Verschickungskinder

Erst mal etwas allgemeines zu dem Thema. In den 50ern bis Anfang der 80er wurden Kinder, empfohlen durch Jugend und Gesundheitsämter, 6 Wochen lang auf Kur geschickt, um sich dort zu erholen. Ahnungslos, was dort passieren wird, haben die Eltern zugestimmt und wollten eigentlich nur das Beste.
Vor Weg, den Eltern ist hier absolut kein Vorwurf zu machen, schließlich konnten sie es nicht wissen. Es gab kein Internet etc, worüber man Erfahrungen austauschen konnte und es lag über Dinge, die dort passiert sind, ein Mantel des Schweigens.
In sämtlichen Berichten wurde immer nur bis in die 70er erzählt allerdings hat man die Ausläufer bis in die 80er zu spüren bekommen. Allerdings muss ich sagen, die Qual war zuvor wesentlich schlimmer, wie ich berichten werde.

Warum schreibe ich darüber? Ich war selbst 1983 mit 8 Jahren 6 Wochen auf der Insel Borkum im Adolfinenheim untergebracht. Es handelt sich dort ja um einen Luftkurort, wo man Atemwegserkrankungen auskurieren kann.
Ich habe über das Thema mit meinen Eltern gesprochen und ein paar Freunde habe ich da auch eingeweiht, allerdings habe ich immer nur bruchstückhaft darüber gesprochen.
Ich habe in den letzten Jahren in Foren recherchiert und mit Leidensgenossen gesprochen um zu erfahren, ob mich meine Erinnerungen nicht doch trüben aber ich habe von allen die gleichen Erfahrungen berichtet bekommen.

Nach nunmehr 38 Jahren habe ich mich dazu entschieden, alles soweit aufzuarbeiten, was damals passiert ist und besuche demnächst das erste Mal diese Insel wieder.
Wie ich schon sagte, waren wir 6 Wochen dort, getrennt von den Eltern. Es waren dort Zustände, die sich keiner ausmalen mag.
Die Erzieherinnen dort, waren herzlos, streng und haben nur mit Bestrafung gearbeitet.
Das Essen war grausam und man musste so lange sitzen bleiben, bis man aufgegessen hatte und wenn es den ganzen Nachmittag, Abend etc. gedauert hat.
Wir mussten Mittagsschlaf halten und wer Heimweh hatte, wurde bestraft. Wie oft habe ich im Bett gelegen und geweint, weil ich nach Hause wollte. Ich wurde zur Strafe in den Aufenthaltsraum gesetzt und musste den Rest der Nacht auf einem Holzstuhl sitzen.

Unsere Gruppenleiterin, weiter "Alte Hexe" genannt, patrouillierte nachts durch die Gänge, um zu schauen, ob auch alle schlafen und im Bett blieben.
Briefe durften wir nicht selbst schreiben, obwohl ich schon schreiben konnte. Die Inhalte haben sich immer wiederholt, mir gefällt es dort, es ist wunderschön und was wir alles erlebt haben.
Erhaltene Briefe wurden vorweg gelesen, Pakete geöffnet und dort enthaltene Süßigkeiten an die Allgemeinheit verteilt.
In den vielen Berichten, die ich gesehen habe, wurden vor meiner Zeit Kinder dort misshandelt und geschlagen. Ich kann mich daran nicht erinnern, ob die das mit uns auch gemacht haben. Ich glaube es zwar nicht oder ich habe es verdrängt.

Bei uns im Zimmer hatten wir einen, der fast jede Nacht ins Bett gemacht hat, wofür er jedes Mal bestraft wurde. Ein mal war es mehr als nur Flüssigkeit. Die alte Hexe, die dort das Regiment geführt hat, hatte ihn an einem Bein aus dem Zimmer gezerrt und er wurde von zwei Betreuerinnen eiskalt abgeduscht. Wir Kinder standen alle drum herum und haben ihn ausgelacht. Heute glaube ich, dass es auch so gewollt war, um ihm das Gefühl zu vermitteln, wie peinlich das ist.
Der arme Kerl hat geschrien wie am Spieß, als die ihn eiskalt abgeduscht hatten. Ich höre das Geschrei immer noch.
Ich fürchte, der hat sein Leben lang ein Trauma. Ich allerdings auch.

Heutzutage habe ich das Gefühl, ich habe damals einen Blick in die Hölle geworfen.
Nach 38 Jahren werde ich ende Juni das erste Mal wieder zum Ort des Schreckens zurückkehren. Einerseits ist mir etwas mulmig, weil ich angst habe, dass Verdrängtes zum vor scheinen kommt andererseits bin ich aber auch bereit, mich dem zu stellen und denke, ich werde einen Abschluss bzw. meinen Seelenfrieden finden.
Ich weiß, das dass Heim nicht mehr existiert. Es ist vor ein paar Jahren abgebrannt. Ein Schelm der Böses dabei denkt 🙂

Einerseits schade, ich hätte es gern noch mal gesehen andererseits bin ich froh, dass dieser Ort des Schreckens nicht mehr da ist.
Ich habe einige Jahre danach erst meinen Eltern von dem erzählen können. Habe ich so lange gebraucht aus Scham? Oder weil ich angst hatte, keiner würde mir glauben? Ich weiß es nicht.
Warum mache ich das jetzt öffentlich? Um denen Mut zu geben, die ggf´s das Gleiche erlebt haben und sich selbst nicht trauen, darüber zu sprechen und um ihnen zu sagen, JA es war so, das habt ihr euch nicht eingebildet.

Und noch mal ganz wichtig, meinen Eltern mache ich keinen Vorwurf. Sie konnten es nicht wissen. Sie fühlen sich zwar schuldig an dem aber ich versuche immer wieder ihnen diese Schuld zu nehmen.



Fazit, diese Aufarbeitung hat unheimlich geholfen, diese Dinge zu verarbeiten. Als ich letztes Jahr vor Ort war, liefen die Erinnerungen wie ein Film war ein regelrechter Flashback.

[melittavallant]

Ich bin 67 Jahre alt und ich wahr bei diesem kinderheim eingestellt und so zwischen 1980&1990 so weiß nicht mehr so genau aber da gab es mal einen todes fall von einer Betreuerin die mit Skelett im Brunnen saß. Und sie wahr schon 40 jahre verschwunden und dann vand der hausmeister die leiche ich wahr damals 23.

[biankaprobst]

Hallo in die Runde!
Ich kenne dieses Kinderheim, weil ein guter Freund zur Schulzeit dort gewohnt hat. Ich war ihn 1994 öfter dort besuchen. Und es war ein wunderschönes Gebäude. Die Kinder haben sich zu der Zeit damals sehr, sehr wohl gefühlt und die Erzieher waren toll!
Ja es gab auch einen kleinen Bahnhof, für die Kinder dort!
Was Jahre vorher geschehen ist weiß ich nicht!

[LeeonTV]

Wow, ich bin fassungslos! Was ein heftiger Ort. Als frischer Papa fasst man die Geschichten, die dieses Horror Kinderheim umgeben, nochmal ganz anders auf.
Bei einem Overnight, oder vielleicht sogar der einen oder anderen paranormalen Untersuchung wäre ich sofort dabei! 🙌🏼❤️

[anitaburneleit]

Also ich bin jetzt 39 Jahre alt. Ich war mit 13-17 im Kinderheim in Berlin Marzahn und das nicht weil ich schwer erziehbar war sondern weil meine Eltern sich scheiden ließen und ich damit nicht zurecht kam. Meine Zeit im Heim war sehr toll. Ich kann nichts negatives sagen.

Danke für die Zeitreise. 🙏

[diefranka]

Hallo Paul, ich hatte damals ne Arbeitskollegin die in diesem Kinderheim untergebracht war, nach ihren Erzählungen hin war ich damals selber zu diesem Heim gefahren und habe auch noch mehre Bilder dort gemacht, sehr beeindruckend da ! Es gab damals auch eine kleine Abstellkammer wo man die Pakete für die Heimkinder gelagert hatte und sie dann nach und nach verteilt wurden! Faszinierende Umgebung dort muss man mal gesehen haben!Ein Stück hin bzw fast daneben gab es wohl damals auch einen Bahnhof laut Erzählungen! LG Franka

[Stifnieviech]

also nachdem ich ein paar Kommentare gelesen habe, muss ich mich echt mal an die aussprechen die diese schlimmen Erfahrungen gemacht haben. NIEMALS hätte ich gedacht das das so schlimm dort sein kann. ich bin grad noch noch davon gekommen da rein zu kommen. mein Vater wollte mich loswerden, meine Mutter konnte ihn umstimmen. zum glück denn sonst hätte ich vielleicht das auch erlebt. nun bin ich mittlerweile 31. ich wünsche all denen viel kraft das sie nicht ihr leben lang immer wieder Flashbacks bekommen und jetzt ein schöneres leben führen können. ich denke an euch. :-*

[evaetterer]

Als ich in ein Heim kam das war 1971, ich war damals 8 Jahre alt ! Das war eine Einrichtung der katholischen. Kirche es war in Niederbayern und war früher irgendwann mal ein Männerkloster ! Die Erzieherinnen waren Nonnen es gab zwar auch ein paar weltliche aber vielleicht nur 5 ! Diese Nonnen hatten scheinbar nur ein Hobby nämlich auf uns einzuschlagen, ganz besonders auf mich hatten die es abgesehen ! Relativ harmlos waren Kopfnüsse und Ohrfeigen, obwohl es es meist mehrere waren ! Schlimmer war es wenn wir sie mit allem zuschlugen was gerade in der Hand hatten oder was in Reichweite war ! Ich war da 8 Jahre drinnen, für war das ganz bestimmt die Hölle und ich würde das nicht mal einem Totfeind wünschen, wenn ich einen hätte ! Damals sagten alle eine gesunde Ohrfeige schadet nicht und ich habe mich viele Jahre gefragt was an einer Ohrfeige gesund sein soll ! Lg Eva ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️ ❤️

[Andy-iuod]

Moin Moin Paul. Ich war vom 1.11.90 bis 1996 Im Kinderheim in Bremen Ganz ehrlich es hat mir sehr gut geholfen, zuerst hatte ich Angst gehabt ist aber ja selbstverständlich mit Elf Jahren. Ich hatte eine sehr schöne Zeit da gehabt, habe sehr viel in der Zeit gelernt. War ein sehr Hyperaktives Kind gewesen. Und wollte immer das machen was ich wollte. Habe auch sehr Schlimme Sachen gemacht. Und es war einfach richtig mich ins Kinderheim zubringen, Weil meiner Mutter mit dieser Situation einfach Überfordert war und sie keine andere Wahl hatte. Ich weiß nur wäre ich nicht ins Kinderheim gekommen dann wäre ich sicherlich auf die Schiefe Bahn geraten. Ich würde gerne die Zeit zurückdrehen um alles besser machen, Jetzt bin in 42 Jahre alt und kann nur eins sagen mir hat die Zeit im Kinderheim, sehr sehr geholfen. Liebe Grüße von Andy aus Bremen

[Nicole_]

Ein sehr spannendes wenn auch leicht beklemmendes Video. Man bekommt in den Medien oft genug mit, dass es in früherer Zeit leider viel zu oft vorkam, dass angeblich "schwer erziehbare Kinder bzw. Jugendliche" unter extrem schlechten Bedingungen in Heimen leben mussten. Sowas finde ich schrecklich.
Aber trotzdem ein sehr interessantes Video wieder sehr gut erzählt😊👍

[iamcomingforyourkneecaps]

Ich verfolge ihn jetzt schon eine Weile, und ich mag die Art wie er Dinge rüberbringt. Seit dem Video mit dem Hundehaus (wo er dort übernachtet hat und so) bin ich sehr positiv überrascht. Zumal es wenige Youtuber gibt die so authentisch rüberkommen wie Paul. Außerdem mag ich die Art wie er Videos schneidet. Das macht die Atmosphäre nicht kaputt wie bei den meisten Lost placern ^-^

Danke für deine Mühe !

Lg :D

[denisfruhschutz]

Hey Paul könntest du zum Horrorhaus von Anneliese Michel gehen, würde mich freuen. Mach weiter so

[lisa_s_]

Ich war als Kind im heim, von 8-16 jahre 🙈 Bin also seit 9 Jahren nicht mehr im Heim & muss sagen das es eine schöne zeit war 🙈 Ich hatte ein gutes zuhause dort gefunden & viele freunde

[stephandeutschmann]

Was richtig nice wäre, wenn du Mal mit jemandem so eine Lokation besuchen würdest, der was zu so einem Ort zu erzählen hat, mit dem es eine Verbindung zu so einen Ort gibt. Ansonsten super Video, mach weiter so.lg

[christinab]

Meine Mutter war damals im Kinderschifferheim (also immer auf Zeit). Dort waren noch Nonnen Mitarbeiter. Sie fand die Zeit dort schrecklich. Als Linkshänderin wurde ihr die linke Hand auf den Rücken gebunden um sie quasi umzupolen.

[miss.draculea]

Also ich war damals im Kinder Heim in Krefeld NRW mit mein Drei Brüdern, eigentlich hatten wir dort alles was wir zum Leben brauchten. Aber Menschlichkeit suchte man bei den Erzieherinnen und Erzieher vergeblich. Auch einmal saß eine Erzieherin auf mir und hielt mich Fest und grinste mich gruselig an. Nachdem ich Aus einer schlimmen Familie kam, in der wir geschlagen und sexuelle belästigung erfahren haben hätte ich wenigstens ein schönes Heim erwartet. Heute bin ich 25 Jahre alt und führ mein eigenes Leben.

[CelinsLeben]

Echt krass, wie sehr du mich mit diesem Video triggerst! Ich war fast 10 Jahre im betreuten Wohnen für Kinder und Jugendliche, in meinem Fall zwei kleinere Wohngruppen. Kinderheim in mini quasi. Ich war auch ein paar Tage im Partnerkinderheim. Das waren die schlimmsten Tage in meinem Leben. Allgemein die Zeit in den Wohngruppen. Ich bin dauerhaft massiv körperlich und seelisch misshandelt worden. Stell sich das einer vor im 21. JAHRHUNDERT. Ich werde dafür kämpfen, dass so etwas kein anderes Kind und Jugendlicher mehr durchmachen muss!