BB Stolpersteine 2023

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Ein Mensch, ein Stein, ein Echo
Stolpersteinverlegung am 17.3.2023 ab 12.00

Hier lebten Menschen, die plötzlich keine Nachbarn und Freunde mehr hatten, die ihr Zuhause und ihre Arbeit verloren: Verfolgte des Nationalsozialismus. Der Künstler Gunter Demnig erinnert an sie mit seinen Stolpersteinen, die er vor ihren letzten, selbst gewählten Wohnungen ins Straßenpflaster einlässt. Mit seinem Projekt – unterstützt durch lokale Arbeitsgruppen, die die einzelnen Lebensgeschichten recherchieren – holt er die Opfer aus der Anonymität zurück in ihre Heimatorte. Auf den 10 x 10 cm großen Gedenksteinen sind ihre Lebensdaten eingraviert. "Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist", zitiert der Künstler Gunter Demnig den Talmud. In Baden-Baden machen inzwischen 213 Steine deutlich, dass einst die Verfolgung mitten in der Gesellschaft ihren Anfang nahm. Sie rufen dazu auf, wachsam zu sein, damit hier kein Platz für Ausgrenzung, Antisemitismus und Rassismus ist.

Bei der Stolpersteinverlegung im März 2023 soll jedes der 15 Opfer musikalisch gewürdigt werden. Der kubanische Komponist Emilio Padrón komponiert für jeden Verfolgten ein eigenes Stück, lässt das Leben von jedem einzelnen mit eigenen Tönen und Klängen widerhallen, schenkt jedem und jeder ein Echo (1‘-3‘). Schüler*innen des Pädagogiums und des Gymnasiums Hohenbaden sowie Orchestermitglieder des Vereins Gitarrenklänge Baden-Baden e.V. tragen als Musikpaten der einzelnen Stolpersteine die Kompositionen auf der Gitarre vor, Mitschüler*innen recherchieren und präsentieren mit Unterstützung des Arbeitskreises Stolpersteine biografische Daten. Auch zahlreiche Angehörige aus unterschiedlichen Ländern werden bei der Verlegung dabei sein.

Eine Kooperation von Arbeitskreis Stolpersteine Baden-Baden und Verein Gitarrenklänge. Der musikalische Teil des Projekts wird von der Stadtverwaltung Baden-Baden und dem Rotary Club Baden-Baden gefördert.

12.00 – ca. 12.45: Eröffnung im Weinbrennersaal des Kurhauses
Orchestermanager Arndt Joosten lädt in den Wirkungsort des ehemaligen Generalmusikdirektors Ernst Mehlich ein, der 1933 mit einem Berufsverbot belegt wurde und noch im gleichen Jahr nach Brasilien emigrierte. Mitglieder der Philharmonie würdigen ihn musikalisch, Bürgermeister Roland Kaiser mit einem Grußwort. Komponist Emilio Padrón erinnert mit einer Neukomposition auf der Gitarre an den großen Musiker.
Chefdramaturgin Kekke Schmidt und Nachwuchstalent Noah Seider gedenken der Schauspielerin Charlotte Eggarter, die im nahegelegenen Theater engagiert war. Als Jüdin war sie gezwungen, aus Deutschland zu fliehen. Auch für sie gibt es einen „musikalischen“ Stolperstein, den Schülerinnen des Pädagogiums und des Gymnasiums Hohenbaden zusammen mit dem Verein Gitarrenklänge vortragen.
Ernst und Ilse Schwarz und ihre Tochter Beate mussten ebenfalls Baden-Baden 1939 verlassen. Leah Newmann aus Maastricht, die Tochter von Beate Schwarz, wird über das Schicksal ihrer Familie berichten (in englischer Sprache).

Ab 13.20 Verlegung von Stolpersteinen an verschiedenen Stationen in Lichtental
In englischer und deutscher Sprache

Maximilianstr. 62, 13.20 Uhr:
Generalmusikdirektor Ernst Mehlich
Prof. Dr. Susanne Popp, Max-Reger-Institut Karlsruhe, beleuchtet sein musikalisches Schaffen und sein Engagement für das Regerfest
Grußwort und Trauergebet von Rabbiner Daniel Naftoli Surovtsev

Heimstr. 2, 13.40 Uhr:
Lehrerin Julie Löw, Opfer der NS Krankenmorde
Schüler des Pädagogiums stellen ihr Leben vor

Heimstr. 1, 13,55 Uhr:
Ingenieur Ernst Schwarz, seine Frau Ilse und seine Tochter Beate
Schüler des Pädagogiums stellen ihr Leben vor
Ari Neimand: Kaddisch für seine Familie

Hauptstr. 20, 14.20 Uhr:
Schauspielerin Charlotte Eggarter und ihre Töchter Renate und Dorothea (Widerstandskämpferin in Belgien)
Schüler des Pädagogiums stellen ihr Leben vor

Seelachstr. 4, 14.45 Uhr:
Widerstandskämpfer Karl Hörth
Der Arbeitskreis Stolpersteine stellt sein Leben vor

Seelachstr. 8, 15.00 Uhr:
Widerstandskämpfer Kurt Gottlob Falk
Der Arbeitskreis Stolpersteine stellt sein Leben vor

Frankreichstr. 7, 15.25 Uhr:
Stephanie Speck, Opfer der NS Krankenmorde
Angehörige stellen ihr Leben vor

Fremersbergstr. 6, 15.55
Arthur Blaustein, Professor in Mannheim, seine Frau Elisabeth und die Kinder Marianne und Werner
Schüler des Pädagogiums und Dr. Heidi Buch stellen ihr Leben vor

Bei allen Verlegestellen gibt es einen musikalischen Beitrag.
Die Musiker sind:
• Altsaxofon: Isabella Mangalov und Sebastian Schiel (Hohenbaden)
• Gitarre:
Nikita-Samuel Vogel (Pädagogium),
Maria Rovno (Hohenbaden),
Artem Davidov, Johannes Ebert, Manfred Eiband, Christoph Iding, Gerhard Klaar, Albrecht und Herbert Kretz, Hans Lange, Claude Penner, Ruth Peter (Gitarrenklänge)
• Querflöte: Anne Knoblauch (Pädagogium)
• Ukuele: Debra C. Burton (Gitarrenklänge)

Wir danken den beteiligten Lehrern Achim Fessler (Hohenbaden), Manuel Fast, Michaela Globig, Uwe Serr (Pädagogium)
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