Warum ich Gott den Rücken kehrte. Ausstieg aus der Freikirche

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Ich wurde in eine christliche Familie geboren. Mit 16 Jahren wendete ich mich bewusst von Gott und der Kirche ab. Die Gründe, die ich mir jahrelang überlegte und keine befriedigende Antwort darauf erhielt, erfährt ihr in dieser Folge.
✅ WICHTIG: Dies ist lediglich ein Erfahrungsbericht aus meinem Leben. Damit habe ich keine Absichten, jemandem zu schaden. Ich respektiere jeden Menschen und seine Glaubensrichtung, solange sie keinem Lebewesen schadet.

📑 Kapitel:
00:00 Einleitung
00:43 Reingeboren in den christlichen Glauben
01:55 Störfaktor
04:31 Prädisposition zur Spiritualität
05:38 Macht der Gewohnheit
06:31 Fähigkeiten des menschlichen Gehirns
08:00 Wo war Gott?
09:00 Was ich heute glaube

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#imdone #mywayout #gewaltprävention #emotionalstory
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Комментарии
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Wie lebst du deine spirituelle Ader? Hast du Fragen oder Anregungen?
Bitte beachte: Dies ist keine Platform, um andere Menschen zu belehren oder zu missionieren. Wir respektieren jegliche Glaubensrichtungen. Danke. 💛

EinfachKomplex
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Hey, ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Bin auch durch meine Herkunftsfamilie traumatisiert. Meine Mutter ist zwar gläubig (reformiert) aber nie Kirchengängerin etc. gewesen. Ich habe schon als Kind früh nach Gott gefragt, aber die Antoworten waren entweder Abweisungen, Maßregelung oder haben noch mehr Fragen aufgeworfen. Früh habe ich den christl. Glauben verworfen, später sogar gehasst. Meinen Weg wollte ich selbst finden und bin dann lange, lange Zeit im New Age unterwegs gewesen. Meine Traumafolgestörung hat mich bis ich 35 Jahre war förmlich aufgefressen bis ich völlig zusammen geklappt bin - Totalausfall. Ich hatte bis dahin nie freiwillig eine Kirche betreten, aber an einem Tag wo mein Mann mich in die Notfallamublanz brachte, da war ein überwältigendes Ziehen das ich noch nie erlebt hatte, dass ich in diese Kirche gehen sollte. Erst auf dem Rückweg bin ich dann rein, weil dieses Ziehen nun wie ein Drängen war "jetzt sonst ist es zu spät"! Und ich dachte nur " ok Gott, wenn es dich gibt und du wirklich mit dem Laden da was zu tun hast, dann willst du mich bestimmt nicht da haben. Dann tu mir und dir bitte den Gefallen und bring mich um wenn ich reingehe, ich selbst schaffe es nicht".
Tot bin ich nicht, aber seit 2021 katholisch. Hätte man mir das früher gesagt, ich hätte es nie geglaubt! Ich habe Gott tatsächlich erfahren. Ich habe so unglaubliche Sachen erlebt und soviel Heilung erfahren. 2019 war die schrecklichste Zeit in meinem Leben aber ich denke heute mit einem Lächeln daran zurück, weil da nur Liebe in mir zu fühlen ist. Ich kannte so eine Liebe nicht.
Menschen erzählen alles mögliche über Gott, aber sie werden ihm nie gerecht werden können. Es sind nur Menschen. Ich persönlich bin ohne Jesus nichts. Alles an Demütigung, Ablehnung und schlimme Zeiten - ich wäre heute nicht mehr wenn ich nicht in diese Kirche gegangen wäre.
Egal was euch passiert ist, was Menschen euch angetan oder an Lügen erzählt haben, Gott bleibt Gott.
Warum ich das schreibe? Weil ich es nicht für mich behalten kann, weil ich zutiefst überzeugt bin von der Liebe Gottes und ich weiß wie es ist ohne zu sein. Ich bin zwar immer noch psychisch krank, kann immer noch nicht auf dem Arbeitsmarkt bestehen und habe chronische Schmerzen, aber innerlich kann mich das nicht mehr an diesen tiefen Punkt bringen wo ich einmal war.
Ich wünsche allen das Beste die das lesen und will nur damit sagen, dass weder du noch andere deinen Wert definieren. Gott liebt dich mit allen deinen Narben und Krankheiten. Darin liegt ein tiefes Geheimnis und eine Ruhe die "zu Hause sein" wirklich ausmacht.
Bleibt mutig und alles Liebe ❤

vonne
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Möchte meine Erfahrungen da jetzt auch mal schildern. Ich war in meiner Jugend mal für ein halbes Jahr religiös. Hat sich ganz gut angefühlt. Hat mir ein Gefühl von Geborgenheit gegeben, auch wenns mit hoher Wahrscheinlichkeit fiktionaler Natur war. Schlussendlich war das aber nur Makulatur. Die Umgebung, in der meine Brüder und ich aufwachsen mussten, war schlichtweg zu feindlich. Deswegen konnte dieses körpereigene, fiktionale Opium nicht ausreichen, um uns zu vertrösten. Und durch meine verzweifelten Gebete an "Gott", er möge unsere Eltern gesund machen und sie weniger querulantisch werden lassen, ist leider nichts passiert...

Religion kann funktionieren, wenn man sie später kennenlernt oder Erfahrungen mit einigen wenigen, außerordentlich weisen und empathischen Gemeindemitgliedern hatte, aber nicht, wenn das beides nicht der Fall war. Das geht nicht mehr, sofern man schon früh auf sie zurückgreifen musste, aus einem Akt der Verzweiflung heraus, weil sich nichts anderes mehr anbot. Dann ist man desillusioniert und das heißt: man muss wohl oder übel die Illusionen anerkennen. Das ist aber *keinesfalls* ein Fehler der Betroffenen, im Gegenteil (nur um dem spirituellen und religiösen Victim Blaming was entgegenzusetzen). Vielmehr liegt das am frühen Geworfenwerden in außerordentlich schlimme Umstände, die nie und nimmer mit dem eigenen Temperament harmonierten.

Es gab bei mir zwar auch danach in den frühen Zwanzigern noch gedankliche Abstecher in "spirituelle" Gefilde, aber seitdem ich checken musste, dass diese Szene nicht gesund und immer noch von pathologischen Verhaltensweisen durchtränkt ist, hüte ich mich vor ihr und möchte sie aus der Meta-Perspektive analysieren.

Ich habe erkannt, dass der Glaube gar kein Ausweg für den Menschen darstellt. Das ist mehr ein gewitztes Manöver des Menschen, um sich mit dem Status Quo, mit der düsteren Welt, die das Individuum bedroht, zu arrangieren. Das ist aber das Gegenteil davon, die Verbesserung der gesellschaftlichen Sphäre an sich in den Mittelpunkt allen Strebens zu stellen. Beides beißt sich. Das schließt sich aus. Man kann nicht beides gleich gut nebeneinander durchführen, nur so halb.

Der Glaube erfüllt eine gesellschaftliche Funktion, die zugleich mehr und mehr obsolet wird, je mehr wir einer gerechteren Gesellschaft über den geschichtlichen Wandel entgegenstreben. Das lässt sich ganz leicht zeigen.

Letzte Woche waren die Zeugen Jehovas an meiner Tür und wollten mich zu einem Treffen einladen. Ich habe ihnen freundlich gesagt, dass ich schon gefestigt bin in meiner Weltanschauung und ich ihnen aber alles Gute wünsche und dass sie noch ein paar finden mögen, die sich für ihre Einstellung interessieren. Das können ganz nette Menschen sein.

Allgemein gilt: Man kann über alles reden, aber es muss nicht unbedingt der Glaube sein. Und wer Menschen abwertet, die nicht gläubig sind, dem ist eh nicht mehr zu helfen...

xyDamian
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Ich habe erfahren, dass die göttliche Energie in mir ist und in keiner Kirche gefunden werden kann.Ich war auch in einer Freikirche dabei, weil meine Eltern mich als Kind mitgenommen haben.Ich fühle mit dir.

mariettapopp
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Ich finde es schlimm wenn Gott missbraucht wird als Richter. Auch brauche ich für meine Spiritualität, zu der auch mein Glauben an Gott gehört, keine Institution, ganz im Gegenteil.

norikerfreundin
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Ich bin nicht gegen den Gottesglauben; aber das Konstrukt der Verherrlichung ist mit Sicherheit nicht gesund ; finde es wunderbar erklärt, worum es sonst noch geht

Quer_Gespräche
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Alles was du in diesem Beitrag sagst, kann ich sehr, sehr gut nachvollziehen, habe ich es doch ganz ähnlich auch erlebt. Sowohl der kirchlichen Gemeinschaft wie auch der christlichen Lehre habe ich während langer Zeit den Rücken gekehrt. Alles was irgendwie gläubig roch, hat bei mir den Fluchtreflex ausgelöst.
Seit ich mich mit meinen Kindheitstraumata auseinandersetze, ist mir nun bewusst geworden, wie sehr unser inneres Gottesbild von unseren frühesten (und auch späteren) Erfahrungen mit unseren Eltern geprägt ist. Wie diese, die Kirche und der Staat das für ihre Zwecke zur Macht und Kontrolle ausnutzen, ist geradezu offensichtlich.
Und doch glaube ich heute an einen persönlichen Schöpfergott. Nie habe ich so klare und liebevolle Antworten während einer Meditation erhalten, wie das jetzt regelmässig während oder nach dem beten geschieht. Nie wurde ich zuvor so von Liebe umarmt. Einfach so, ohne Gegenleistung. Ausser der Glaube, das ist die einzige Gegenleistung, die erforderlich ist. Ich denke, nicht weil ein allmächtiger Gott das irgendwie nötig hätte, sondern weil wir damit einfach die Bereitschaft signalisieren, die göttliche Liebe anzunehmen. Es beruht auf absoluter Freiwilligkeit. Dazu haben wir im Grunde unseren eigenen Willen bekommen, denke ich.
Die ganzen Geschichten von der Hölle oder der ewigen Strafe für sündiges Tun, ja die ganzen Religionen, sind auch aus meiner Sicht menschliche Erfindungen, um uns in Angst zu halten. Genau wie sie jetzt auch wieder in neuen Gewändern rumgeistern. Damit hat aber der Gott der Liebe (Energie) nichts am Hut!
Wollte einfach gerne meine Erfahrung mit dir teilen und hoffe, das ist okay für dich. 🕊️

Cally_