Grafik zeigt große russische Landgewinne - für Putin ist es dennoch eine Pleite

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#putin #russland #krieg

Der Sommer 2024 neigt sich langsam dem Ende zu. Zeit, um auf die Lage an der Front in der Ukraine zu schauen. Klar wird, dass die ukrainische Sommeroffensive aus 2023 im Vergleich zu den diesjährigen Gebietsgewinnen der russischen Truppen wohl als gescheitert angesehen werden muss - zumindest was den Geländegewinn angeht.
Das legt eine Grafik des finnischen Militäranalysten Pasi Paroinen nahe, veröffentlicht in einem X-Post. Sie zeigt die deutlich größeren territorialen Gewinne der russischen Armee im Vergleich zu denen der ukrainischen Streitkräfte im Sommer 2023.

Die ukrainischen Streitkräfte konnten 2023 während ihrer Sommeroffensive trotz schwerer Kämpfe, die zahlreiche Opfer forderten, in drei Monaten nur etwa 320 Quadratkilometer Landgewinn erzielen, berechnet Paroinen. Die Gebiete sind heute offenbar wieder fast vollständig unter russischer Kontrolle, wie aus der Grafik hervorgeht.
Die russische Armee hingegen verzeichnet seit Beginn der angekündigten Offensive im Frühjahr 2024 stetig größere, wenn auch teilweise langsame Fortschritte. So konnte Putins Armee zwischen Anfang Mai und Anfang August 2024 knapp 600 Quadratkilometer erobern. Fast 200 Quadratkilometer konnten allein durch Kämpfe in der Region Charkiv gewonnen werden, wie in der Grafik des Militäranalysten Paroinen deutlich wird.

Rein räumlich war die Sommeroffensive der Russen erfolgreicher als die der Ukrainer im Sommer 2023. Doch aufgrund der Dynamik an der Front und der hohen menschlichen Kosten des Krieges reicht es nicht aus, ausschließlich die territorialen Gewinne zu betrachten.
Tatsache ist: Hohe Gewinne fordern auch einen hohen Preis. Die russischen Truppen haben mit sehr hohen Verlusten zu kämpfen. Darauf weisen Militäranalysten seit Monaten hin. Sie gehen von 1000 getöteten oder verwundeten russischen Soldaten am Tag aus. Darüberhinaus habe der Kreml große Rekrutierungsprobleme und versuche Soldaten mit finanziellen Anreizen zu motivieren, berichtet der britische „Telegraph“.

Seit Juni hat die russische Offensive insbesondere an den Fronten von Lyman, Tschassiw Jar und Awdijiwka in der Region Donezk wieder an Fahrt aufgenommen. Dennoch kommt das renommierte „Institute for the Study of War“ (ISW) zu dem Schluss, dass die russische Sommeroffensive trotz vergleichsweise großer territorialer Gewinne im Endeffekt relativ klein, wenn nicht gar „abgespeckt“ ausfällt.
Anstatt eines großangelegten Angriffs, den viele erwartet hatten, kam es demnach zu vielen verstreuten Angriffen, hauptsächlich im Osten der Ukraine, bilanziert das ISW.
Experten sind sich einig, dass die russische Armee maßgeblich geschwächt ist und mit großen menschlichen sowie materiellen Verlusten zu kämpfen hat. Aus diesem Grund bleibt ein großangelegter Angriff von Putins Armee aus und es werde auf viele kleinere Angriffe gesetzt, so die ISW.
Für den Militäranalysten Nico Lange ist die russische Offensive gescheitert, wie er im ZDF-Interview verrät. Die russische Führung verfehlte demnach ihr strategisches Ziel, erlitt hohe Verluste an Menschen und Material, verlor wertvolle Zeit und erzielte im Vergleich dazu minimale Gebietsgewinne. „Das hat die Russen geschwächt für weitere Angriffsmöglichkeiten.  Zumindest hat es viel Zeit gekostet. Man kann schon sagen, das war ein Desaster." so Lange.
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