Schnelles Internet für Hooge

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Auf Hallig Hooge ging in der vergangenen Woche ein Kuhlmann-Traumprojekt im Zuge des Breitbandausbaus zu Ende und lasst euch gesagt sein: der letzte Meilenstein hatte es mit 21 m und 2 Tonnen
in sich …
… denn am 27.09.2023 haben wir den Funkturm aufgestellt, der künftig neun Warften und über 80 Haushalten auf der zweitgrößten Hallig Zugang zu schnellem Internet verschaffen wird.
Lasst uns euch in die spannendste Szene mitnehmen:
Auf Hallig Hooge angekommen ist der mattgraue Mast nicht zu übersehen, der sich noch im horizontalen Zustand am Rande der Baustelle befindet. Trotzdem wirkt er im Querformat irgendwie kleiner, nicht wirklich wie die 21 Meter, die bereits in wenigen Minuten in den Himmel ragen sollen. Die leichte Nervosität der knapp 10 Mann vor Ort ist für die Schaulustigen rund um die Baustelle nicht wahrnehmbar, viel zu routiniert sitzt jeder Handgriff. Bauleiter Lennart Sicha spricht mit dem Kranführer vor Ort, in dessen Hand es liegt, den 2 Tonnen schweren Mast gleich mithilfe von nur zwei Schlingen an den beiden seitlich angebrachten Halterungen in die Höhe zu ziehen. Zum Glück spielt das Wetter mit. Fast windstill ist es, ein paar Wolken, sonst Sonne. „Jetzt kommt der Moment, auf den man so lange hingearbeitet hat“, erklärt der Bauleiter und Projektverantwortliche. Und dann geht es los. Langsam hebt sich der Mast. Der Neigungswinkel wächst. Mit jedem Grad scheint der Turm größer zu werden und mehr wie die 21 Meter auszusehen, die im Vorfeld angekündigt waren. Der Funkturm erreicht die Senkrechte in der Luft, gehalten wird er nur durch die Kraft des Krans. Part 1 ist geschafft. Kurz durchatmen. In der Zwischenzeit gießen die Fachkräfte einen Teil des flüssigen Betons in das quadratische Fundament, das ein paar Tage zuvor gegossen wurde. Part 2 kann beginnen. Dieser beinhaltet eigentlich „nur noch“ das Absenken des Turms in das Fundament. Das Eckige muss ins Runde. Doch Part 2 ist knifflig, denn das Fundament lässt kaum mehr Platz zu, als durch den unteren Teil des Masts ausgefüllt werden kann. Heißt im Klartext: der nächste Schritt gleicht dem Einfädeln eines Bindfadens in ein Nadelöhr, nur in groß und mit mehr Konsequenzen, falls es schief geht. Mit diesem Wissen und geschulter Hand senkt der Kranführer den Mast langsam ab. Zentimeter für Zentimeter weichen der kreisförmigen Unterkante. Kurz bevor der Mast das Fundament erreicht, fassen alle mit an. Per Hand schieben die Fachkräfte den Mast in die richtige Position. Die Unterkante des Masts verschwindet im Beton. Nach wenigen Sekunden erreicht sie den Fundamentboden. Allgemeines Aufatmen. Jetzt muss nur noch ausgerichtet und bis zur Fundamentoberkante betoniert werden …
… und auch das hat am Ende natürlich geklappt. Was man bei diesem denkwürdigen Ereignis aber nicht vergessen darf, ist die Tatsache, dass dieses Projekt bereits im April losging und neben Routinearbeiten, wie dem Verlegen von 9 km Leitung und über 80 Hausanschlüssen, auch mit einigen Herausforderungen verbunden war:

Herausforderung Nr. 1:
Alle Maschinen und Teile, die nicht vom Mann für alle Fälle und Tiefbauer Matthias Bendixen vor Ort gestellt werden konnten, mussten per (Sonder-)Fähren auf die Hallig geschafft werden.
Herausforderung Nr. 2:
Die Baumaßnahmen durften aufgrund der Sturmflutzeiten erst im April starten, deckten sich damit aber auch mit der Tourismus-Hochphase auf Hallig Hooge. Die Unterbringung der im Schnitt 10 Mann musste also jedes Mal aufs Neue organisiert werden.
Herausforderung Nr. 3: Aufgrund des Naturschutzgebietes und der Tatsache, dass die Hallig ein Kurort ist, durfte nicht zu laut gebaut werden und auch die Seeleitung musste möglichst schonend in den Boden eingearbeitet werden.
Herausforderung Nr. 4: Nachdem unser geschätzter gewerblicher Mitarbeiter und Bauchef Bernd Ehlers von Anfang an dem Projekt beiwohnte und immer zur Stelle war und wirklich jeden einzelnen Schritt begleitete, wurde er auf Hallig Hooge nun quasi als Ehreneinwohner in den Kreis der Gemeinde aufgenommen, kennt nahezu jeden Bewohner und jede Bewohnerin mit Vornamen. Wir mussten uns also wirklich anstrengen, diesen von allen Seiten hochgeschätzten Menschen wieder mit nach Hause nehmen zu dürfen.

Wir sind sehr stolz, dass wir all diesen Herausforderungen standgehalten haben und nun mitverantwortlich dafür sind, dass die rund 100 Bewohnerinnen und Bewohner, darunter auch die Schulkinder und der künftige Tourismus vom schnellen Internet und den damit verbundenen Möglichkeiten auf der Hallig profitieren werden.

Welches Projekt hat euch in letzter Zeit so richtig stolz gemacht?
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