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Moritat vom Pölsterl

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Diese alte Moritat erzählt von einem jungen Mann, dem Pölsterl, der ein Mädchen geschwängert hat; als sie ihn um Alimente für das Kind bittet, bringt er sie um.
In Kelheim an der Donau gab es um die Wende des 20. Jahrhunderts einen Bettler, der dieses Lied sang, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Daher bekam er von der Hauptperson des Liedes den Namen "Pölsterl". Heute erinnert ein Denkmal an ihn.
Der Text der Moritat ist folgendermaßen überliefert:
1. A traurige Gschicht von a Mordstatsgericht, von a Madl und an Knabn mit 21 Jahrn.
2. Und´s Madl ging in Boum sei Haus, bitt sie halt a wos aus und sollt ihr was gebm zu da Kindstauf und zum Lebm.
3. Und d´Mutta wa glei so fein und tat mit dem Diandl grein und sagt: "Woaßt du des gwiss, dass des mei Bou gwen is?"
4. Und als der Bou kimmt nach Haus, greint ihn sei Mutta aus. "Bou", sagts, "wos führst du für a Lem? Grad is da Madl da gwen."
5. "Und wenn´s a da is gwen, i ko ihr a nix gem. Mi namants drum her und koan andern wissats mehr."
6. S´Diandl geht trauri raus, geht übers Bergerl naus, sitzt sie nieda an Roan und tuat bitterli woan.
7. Und der Bou, der ging zorni aus, geht an Dirndl ins Haus, lockt´s außi in Wald und ums Lebm bringt er´s halt.
8. Und wia´s draußn san im Wald, um sei Messer glangt a halt und jetzt gibt er ihr an Stich, dass vor ihm niedersinkt.
9. Und´s Kind schreit im Muttaleib auf: "Raubst mir mei heilige Tauf! Da Vata bist gwen und jetzt bringst mi ums Lebm."
10. Und da Pölsterl lasst´s Messa liegn, lauft glei an Dörferl zgegn; da deans halt was treibn und deans Kegel scheibm.
11. Da Pölsterl duad glei mit. Er hat ja ar a Glück. Koa Mensch weiß net no, dass i mei Madl umbracht ho.
12. Da Pölsterl geht dann nach Haus, ziagts bluatige Hemad aus, scharrt´s eini in Heu und moant, es is scho vorbei.
13. Und an andern Tag auf da Wies, is da Pölsterl lustig und frisch, denkt: "Koa Mensch woaß net no, dass i mei Madl umbracht ho."
14. Aber am zwoatn Tag auf da Wies, wie er beim Rechn is, da kemant´s daher und jetzt muss er mit ea.
15. Do führnt´s´n außi in´n Wald, wo er´s bluatige Madl sieagt bald; muass eam dreimal d´Hand gebm, weil er´s bracht hat ums Lebm.
16. Und deand´s´n auf Landshut nei, sperrtn´s ins Käucherl nei. Da muss er drin bleibm, bis verhört san die Zeugn.
17. Und´d Huberin fand´s Hemad im Heu, tragt´s gleich aufs Landgericht nei. Dort sagt es für gwiss, dass des sei Hemad is.
18. Da Pölsterl schaugt´s blutige Hemad o, laugtn sie gleich weg davo, sagt: "Woasst du des gwiss, dass des mei Hemad is."
19. Da Pölsterl schreit Tag und Nacht, bis da Amtmo d´Tür aufmacht. "Pölsterl, wo feit´s, weilst allaweil so schreist?"
20. "Do ko i nimma bleibm, do kinnt´s mi bald vodreibm, denn des is a Graus, weil´s allaweil so boust."
21. Da Amtmo macht´d Tür wieda zua: "Pölsterl, du host koa Ruah, bis dass´d as net sagst, wiast´s Madl umbracht hast."
22. "Am Prangasunntag auf´d Nacht, hab i mei Madl umbracht, s´Madl und s´kloane Kind. Dös is an große Sünd.
23. Und Boum, nemmt´s eng in Acht, dass koana mir des nachmacht. Is koana so dumm und bringt sei Madl um.
24. Jetzt dauert´s scho übers Jahr, is da Streit no net goar. Jetzt muass i ins Arbeitshaus und etztad is aus."
In Kelheim an der Donau gab es um die Wende des 20. Jahrhunderts einen Bettler, der dieses Lied sang, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Daher bekam er von der Hauptperson des Liedes den Namen "Pölsterl". Heute erinnert ein Denkmal an ihn.
Der Text der Moritat ist folgendermaßen überliefert:
1. A traurige Gschicht von a Mordstatsgericht, von a Madl und an Knabn mit 21 Jahrn.
2. Und´s Madl ging in Boum sei Haus, bitt sie halt a wos aus und sollt ihr was gebm zu da Kindstauf und zum Lebm.
3. Und d´Mutta wa glei so fein und tat mit dem Diandl grein und sagt: "Woaßt du des gwiss, dass des mei Bou gwen is?"
4. Und als der Bou kimmt nach Haus, greint ihn sei Mutta aus. "Bou", sagts, "wos führst du für a Lem? Grad is da Madl da gwen."
5. "Und wenn´s a da is gwen, i ko ihr a nix gem. Mi namants drum her und koan andern wissats mehr."
6. S´Diandl geht trauri raus, geht übers Bergerl naus, sitzt sie nieda an Roan und tuat bitterli woan.
7. Und der Bou, der ging zorni aus, geht an Dirndl ins Haus, lockt´s außi in Wald und ums Lebm bringt er´s halt.
8. Und wia´s draußn san im Wald, um sei Messer glangt a halt und jetzt gibt er ihr an Stich, dass vor ihm niedersinkt.
9. Und´s Kind schreit im Muttaleib auf: "Raubst mir mei heilige Tauf! Da Vata bist gwen und jetzt bringst mi ums Lebm."
10. Und da Pölsterl lasst´s Messa liegn, lauft glei an Dörferl zgegn; da deans halt was treibn und deans Kegel scheibm.
11. Da Pölsterl duad glei mit. Er hat ja ar a Glück. Koa Mensch weiß net no, dass i mei Madl umbracht ho.
12. Da Pölsterl geht dann nach Haus, ziagts bluatige Hemad aus, scharrt´s eini in Heu und moant, es is scho vorbei.
13. Und an andern Tag auf da Wies, is da Pölsterl lustig und frisch, denkt: "Koa Mensch woaß net no, dass i mei Madl umbracht ho."
14. Aber am zwoatn Tag auf da Wies, wie er beim Rechn is, da kemant´s daher und jetzt muss er mit ea.
15. Do führnt´s´n außi in´n Wald, wo er´s bluatige Madl sieagt bald; muass eam dreimal d´Hand gebm, weil er´s bracht hat ums Lebm.
16. Und deand´s´n auf Landshut nei, sperrtn´s ins Käucherl nei. Da muss er drin bleibm, bis verhört san die Zeugn.
17. Und´d Huberin fand´s Hemad im Heu, tragt´s gleich aufs Landgericht nei. Dort sagt es für gwiss, dass des sei Hemad is.
18. Da Pölsterl schaugt´s blutige Hemad o, laugtn sie gleich weg davo, sagt: "Woasst du des gwiss, dass des mei Hemad is."
19. Da Pölsterl schreit Tag und Nacht, bis da Amtmo d´Tür aufmacht. "Pölsterl, wo feit´s, weilst allaweil so schreist?"
20. "Do ko i nimma bleibm, do kinnt´s mi bald vodreibm, denn des is a Graus, weil´s allaweil so boust."
21. Da Amtmo macht´d Tür wieda zua: "Pölsterl, du host koa Ruah, bis dass´d as net sagst, wiast´s Madl umbracht hast."
22. "Am Prangasunntag auf´d Nacht, hab i mei Madl umbracht, s´Madl und s´kloane Kind. Dös is an große Sünd.
23. Und Boum, nemmt´s eng in Acht, dass koana mir des nachmacht. Is koana so dumm und bringt sei Madl um.
24. Jetzt dauert´s scho übers Jahr, is da Streit no net goar. Jetzt muass i ins Arbeitshaus und etztad is aus."
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