Das Publishing Modell der Zukunft

preview_player
Показать описание
Wie können sich die Verlage im Zuge der veränderten Mediennutzung neu positionieren und vor allem: Wo ist der Weg dorthin? Dieser Frage ging ein hochkarätig besetztes Panel während der MEDIENTAGE MÜNCHEN nach. Dennis Teichmann, Senior Project Manager der Unternehmensberatung Roland Berger Strategy Consultants, versuchte in seiner einführenden Analyse ganz konkrete Wege aufzuzeigen. Dass junge Menschen kaum noch Printmedien nutzen und dies auch im Alter nicht tun werden, sei eine Tatsache, auf die sich die Verlage einstellen müssten. „Deshalb darf die Kundenbindung nicht mehr rein monologisch stattfinden, Bindung muss über Emotionen erreicht werden und die Medienmarke Inhalte über multiple Kanäle anbieten", sagte Teichmann. Die Folge: Da die Marke nicht mehr die Zeitung allein sei, müssten flexible Strukturen geschaffen werden. „Heute bestehen keine Synergien zwischen den Redaktionen, morgen muss die Organisation entlang des Genres stattfinden", schlug Teichmann etwa themenbezogene Redaktionspools vor. Eine Änderung der alten Strukturen hält auch Thomas Henkel für unabdingbar. „Wenn wir mit unseren alten Strukturen weiterarbeiten, können wir die Bedürfnisse der modernen digitalen Welt nicht bedienen", mahnte der Leiter des Bereichs Unternehmensentwicklung von Gruner + Jahr. Dabei gebe es keine einfachen Lösungen. Doch die Möglichkeiten seien noch lange nicht ausgereizt, und es sei auch vieles „verschlafen" worden. „Journalisten sind kreative Köpfe, die nicht einfach so multipel einsetzbar sind", warnte dagegen Alexander Koppel, Chief Commercial Officer des Red Bull Media House, vor zu massiven Einschnitten und riet: „Spezialisten sollten da bleiben, wo sie sind." Natürlich kämpfe man schon seit zehn Jahren mit den Folgen zunehmender Digitalisierung, berichtete der Geschäftsführer des Süddeutscher Verlages Dr. Detlef Haaks. Nach dem Verlust der Rubrikenmärkte durch deren Abwanderung ins Netz seien die mobilen Endgeräte, die das Nutzungsverhalten wieder völlig ändern, die neue Herausforderung. „Hier wollen wir die Marke SZ in allen Kanälen vorantreiben und die Kraft der Marke auf allen Endgeräten nutzen", kündigte Haaks an. „Markenmanagement wird in Zukunft essentiell sein", unterstrich auch Alexander Mogg, Partner bei Roland Berger Strategy Consultants. Burkhard Graßmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Burda News Group, setzt ebenfalls auf Distributionskanäle rund um den „Content-Kern". So sei beispielsweise die Focus-App vielversprechend angelaufen. Dennoch, so gab er zu bedenken, sei „der Printkunde zehnmal mehr wert als der digitale Kunde". Angesichts der Flüchtigkeit in der mobilen Welt sei die Haltbarkeit einer Kundenbeziehung außerdem lange nicht so hoch wie bei einem Print-Abo.

Рекомендации по теме
Комментарии
Автор

10:00...echt, Zeitungs-App, Website und Druckerzeugnisse SOLLEN sich unterscheiden? Facebook geht grad den andern weg und führt die Designs zusammen ;)

Mammon-magazinDe