filmov
tv
Pete's Rhein 054 NR Grietherort-Emmerich

Показать описание
Fotoreportage über eine einzigartige Wanderung entlang dem Rhein.
Donnerstag, 3. August 2017 – 18 km – 4 h
(Inklusive Irrweg 6 km)
Um acht gehe ich ins Restaurant zum Frühstück. Ohne zu fragen, stellt mir der Wirt auch eine weiches Ei auf den Tisch. Diese freundliche Geste kann ich nicht zurückweisen. Und so esse ich das Ei, dass von guter Qualität ist. Nach dem Zusammenpacken muss ich beim Wirt noch das Zimmer zahlen. Ich habe gestern gar nicht nach dem Preis gefragt. Der gute Mann verlangt nur 40 €. Das ist wirklich ein freundschaftlicher Preis. Als ich mich zum Gehen wende, sehe ich Peter, den Holländer, den ich gestern auf der Fähre kennen gelernt habe, im Restaurant beim Frühstück sitzen. Er winkt mir zu und sagt, er habe einen trockenen Platz unter einem Baum gefunden, wo er sein Zelt habe aufstellen können. Heute mache er einen Ruhetag. Wir geben uns zum Abschied die Hand und wünschen uns gegenseitig alles Gute. Das Wetter ist regnerisch. Erst folge ich einem Stässchen, das weg führt vom Rhein. Für heute will ich es leicht nehmen und nach Emmerich gehen, dass etwa zehn Kilometer entfernt ist. Nachdem ich zwei Brücken überquert habe, nach etwa einer halben Stunde sehe ich einen Pfeil des Radweges der nach links weist. Die Strasse Richtung Bienen, das gemäss Karte auf dem Weg nach Emmerich liegt, geht weiter geradeaus. Ich ziehe es vor, hier dem Radweg zu folgen, der auf einem schönen Weg durch Wiesen und Felder führt. Nach einer Weile komme ich an ein grosses Gehöft, wo ich einen jungen Mann auf einem grossen Traktor antreffe. Ich frage ihn, ob es hier nach Emmerich gehe. Er bestätigt mir das und sagt, ich solle mich nach Links halten. So gehe ich guten Mutes weiter, bis ich, nach etwa anderthalb Stunden an einen Wegweiser komme. Jetzt verstehe ich die Welt nicht mehr. Gemäss diesem Wegweiser ist es von hier drei Kilometer nach Grieth. Mit anderen Worten: Ich bin innert anderthalb Stunden nur drei Kilometer weiter gekommen. Normalerweise schafft man in dieser Zeit etwa sechs Kilometer. Ich bin ratlos, in welcher Richtung es jetzt nach Emmerich geht. Zum Glück kommt ein Mercedes angerollt und ich kann den Fahrer, einen älteren Herrn, nach dem Weg fragen.
„Da müssen Sie zurück auf die Hauptstrasse, die geht nach etwa einem Kilometer nach links weg.“
Das ist komplett entgegen meinem Raumgefühl. Wie ich mich dermassen in der Richtung täuschen konnte, ist mir völlig rätselhaft. Aber ich muss die Fakten akzeptieren und meinen inneren Kompass neu ausrichten. Ich bedanke mich beim freundlichen Herrn und verabschiede mich. Jetzt finde ich die Hauptstrasse Nr. 8 und die Radwegweiser Richtung Emmerich. Auch ein Blick auf die Karte liefert mir keine Erklärung. Im Zentrum von Vresselt (jetzt tönen die Ortsnamen schon Holländisch) gehe ich gegen ein Uhr in eine Café-Bäckerei und trinke eine Apfelschorle.
Die Zahnschmerzen sind wieder stärker geworden und ziehen sich bis zum Ohr hoch. Die anstrengende Etappe von gestern sitzt mir noch in den Gliedern; und das trübe Wetter trägt auch nicht dazu bei, meinen Enthusiasmus zu befeuern. Ich fasse den Entschluss, meine Reise in Emmerich zu unterbrechen und morgen nach Hause zurück zu kehren, damit ich dort zum Zahnarzt gehen kann.
Gegen zwei Uhr erreiche ich Emmerich. Am Ortseingang komme ich am Bahnhof vorbei und gleich daneben hat es eine Apotheke. Dort frage ich nach einem Mittel gegen Zahnschmerzen. Man empfiehlt mir Ibuproven, das auch entzündungshemmend wirken solle. Einig Schritte weiter, auf der gegenüber liegenden Strassenseite hat es das Hotel „Stadt Emmerich“. Man hat ein freies Zimmer für 59 €. Im Zimmer schlucke ich eine Schmerztablette und rufe Mary an, um ihr mitzuteilen, dass ich morgen nach Hause zurück komme. Da sie sich nicht meldet hinterlasse ich ihr eine Nachricht. Dann lege ich mich hin und ruhe mich bis vier Uhr aus
.
Als ich aus meinem Erholungsschlummer erwache fühle ich mich einigermassen erholt und die Zahnschmerzen sind weg (Chemie sei Dank). Ich gehe zum Bahnhof, der obwohl eher provinziell, immerhin ein Reisezentrum hat. Dort kaufe ich ein Billett nach Basel. Der Zug fährt um 10:08 Uhr und wird um halb fünf in Basel ankommen. Das Ticket kostet 110 €. Man nimmt hier nur Bargeld. Hinter mir warten einige Frauen schon ungeduldig, bis ich endlich fertig bin. Zurück im Hotel erfrage ich den Code für’s WiFi und gehe dann auf’s Zimmer. Ich schaffe es aber nicht, das WiFi zum Laufen zu bringen.
Ich möchte nochmals ausgehen um den Ort zu erkunden. Ich nehme die immer noch schweissnasse Trainerjacke mit. Beim Rhein setze ich mich in ein Promenadenrestaurant und trinke ein Pils. Inzwischen ist es sonnig geworden, aber es bläst ein stürmischer Wind.
Donnerstag, 3. August 2017 – 18 km – 4 h
(Inklusive Irrweg 6 km)
Um acht gehe ich ins Restaurant zum Frühstück. Ohne zu fragen, stellt mir der Wirt auch eine weiches Ei auf den Tisch. Diese freundliche Geste kann ich nicht zurückweisen. Und so esse ich das Ei, dass von guter Qualität ist. Nach dem Zusammenpacken muss ich beim Wirt noch das Zimmer zahlen. Ich habe gestern gar nicht nach dem Preis gefragt. Der gute Mann verlangt nur 40 €. Das ist wirklich ein freundschaftlicher Preis. Als ich mich zum Gehen wende, sehe ich Peter, den Holländer, den ich gestern auf der Fähre kennen gelernt habe, im Restaurant beim Frühstück sitzen. Er winkt mir zu und sagt, er habe einen trockenen Platz unter einem Baum gefunden, wo er sein Zelt habe aufstellen können. Heute mache er einen Ruhetag. Wir geben uns zum Abschied die Hand und wünschen uns gegenseitig alles Gute. Das Wetter ist regnerisch. Erst folge ich einem Stässchen, das weg führt vom Rhein. Für heute will ich es leicht nehmen und nach Emmerich gehen, dass etwa zehn Kilometer entfernt ist. Nachdem ich zwei Brücken überquert habe, nach etwa einer halben Stunde sehe ich einen Pfeil des Radweges der nach links weist. Die Strasse Richtung Bienen, das gemäss Karte auf dem Weg nach Emmerich liegt, geht weiter geradeaus. Ich ziehe es vor, hier dem Radweg zu folgen, der auf einem schönen Weg durch Wiesen und Felder führt. Nach einer Weile komme ich an ein grosses Gehöft, wo ich einen jungen Mann auf einem grossen Traktor antreffe. Ich frage ihn, ob es hier nach Emmerich gehe. Er bestätigt mir das und sagt, ich solle mich nach Links halten. So gehe ich guten Mutes weiter, bis ich, nach etwa anderthalb Stunden an einen Wegweiser komme. Jetzt verstehe ich die Welt nicht mehr. Gemäss diesem Wegweiser ist es von hier drei Kilometer nach Grieth. Mit anderen Worten: Ich bin innert anderthalb Stunden nur drei Kilometer weiter gekommen. Normalerweise schafft man in dieser Zeit etwa sechs Kilometer. Ich bin ratlos, in welcher Richtung es jetzt nach Emmerich geht. Zum Glück kommt ein Mercedes angerollt und ich kann den Fahrer, einen älteren Herrn, nach dem Weg fragen.
„Da müssen Sie zurück auf die Hauptstrasse, die geht nach etwa einem Kilometer nach links weg.“
Das ist komplett entgegen meinem Raumgefühl. Wie ich mich dermassen in der Richtung täuschen konnte, ist mir völlig rätselhaft. Aber ich muss die Fakten akzeptieren und meinen inneren Kompass neu ausrichten. Ich bedanke mich beim freundlichen Herrn und verabschiede mich. Jetzt finde ich die Hauptstrasse Nr. 8 und die Radwegweiser Richtung Emmerich. Auch ein Blick auf die Karte liefert mir keine Erklärung. Im Zentrum von Vresselt (jetzt tönen die Ortsnamen schon Holländisch) gehe ich gegen ein Uhr in eine Café-Bäckerei und trinke eine Apfelschorle.
Die Zahnschmerzen sind wieder stärker geworden und ziehen sich bis zum Ohr hoch. Die anstrengende Etappe von gestern sitzt mir noch in den Gliedern; und das trübe Wetter trägt auch nicht dazu bei, meinen Enthusiasmus zu befeuern. Ich fasse den Entschluss, meine Reise in Emmerich zu unterbrechen und morgen nach Hause zurück zu kehren, damit ich dort zum Zahnarzt gehen kann.
Gegen zwei Uhr erreiche ich Emmerich. Am Ortseingang komme ich am Bahnhof vorbei und gleich daneben hat es eine Apotheke. Dort frage ich nach einem Mittel gegen Zahnschmerzen. Man empfiehlt mir Ibuproven, das auch entzündungshemmend wirken solle. Einig Schritte weiter, auf der gegenüber liegenden Strassenseite hat es das Hotel „Stadt Emmerich“. Man hat ein freies Zimmer für 59 €. Im Zimmer schlucke ich eine Schmerztablette und rufe Mary an, um ihr mitzuteilen, dass ich morgen nach Hause zurück komme. Da sie sich nicht meldet hinterlasse ich ihr eine Nachricht. Dann lege ich mich hin und ruhe mich bis vier Uhr aus
.
Als ich aus meinem Erholungsschlummer erwache fühle ich mich einigermassen erholt und die Zahnschmerzen sind weg (Chemie sei Dank). Ich gehe zum Bahnhof, der obwohl eher provinziell, immerhin ein Reisezentrum hat. Dort kaufe ich ein Billett nach Basel. Der Zug fährt um 10:08 Uhr und wird um halb fünf in Basel ankommen. Das Ticket kostet 110 €. Man nimmt hier nur Bargeld. Hinter mir warten einige Frauen schon ungeduldig, bis ich endlich fertig bin. Zurück im Hotel erfrage ich den Code für’s WiFi und gehe dann auf’s Zimmer. Ich schaffe es aber nicht, das WiFi zum Laufen zu bringen.
Ich möchte nochmals ausgehen um den Ort zu erkunden. Ich nehme die immer noch schweissnasse Trainerjacke mit. Beim Rhein setze ich mich in ein Promenadenrestaurant und trinke ein Pils. Inzwischen ist es sonnig geworden, aber es bläst ein stürmischer Wind.