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Militärputsch in Niger
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Niger galt bislang eigentlich als demokratischer Stabilitätsanker in einer zunehmend unsicheren Weltregion. Doch im Juli diesen Jahres putschte das Militär unter Oberst Amadou Abdramane und setzte den demokratisch gewählten Präsidenten Mhohamed Bazoum ab. Nun herrscht dort eine Militärregierung. Am 28. Juli erklärte sich General Abdourahmane Tiani zum Staatsoberhaupt von Niger. Die Bevölkerung von Niger erkennt die neue Regierung allerdings nicht an.
Deutschland arbeitete bisher eng mit Niger zusammen, setzte seine Entwicklungszusammenarbeit dort nun aber aus. Auch Frankreich ist in Niger aktiv und hat dort etwa 1.500 französische Soldaten zur Bekämpfung des Dschihadismus stationiert. Tausende Unterstützer der Putschisten in der nigrischen Bevölkerung forderten in Protesten allerdings deren Abzug sowie die Ausreise des französischen Botschafters, da Frankreich ebenso wie andere westliche und afrikanische Staaten die neue Regierung nicht anerkennt. Auch die ECOWAS drohnte mit militärischem Eingreifen und Sanktionen.
Vor dem Putsch war Niger der letzte demokratische Staat in der Sahelzone. Doch wie geht es nun weiter im Land, ebenso mit der Sahelzone? Auch in den umliegenden Ländern wie z.B. Mali und Burkina Faso herrschen Militärregierungen, die sich an die Macht geputscht haben und stehen Niger nun militärisch bei. Immerhin akzeptierte die nigrische Militärjunta unlängst Algerien als Vermittlerstaat. Besteht hier jedoch weiterhin die Möglichkeit eines Krieges oder kann die Situation entschärft werden?
Diese und weitere spannende Fragen wollen wir diskutieren mit Lisa Tschörner (Stiftung Politik und Wissenschaft) und Olaf Bernau (Soziologe, Autor und Westafrikaexperte).
Gast
Olaf Bernau
ist Soziologe. Er hält sich jedes Jahr mehrere Wochen in Westafrika auf, wo er im Rahmen des zivilgesellschaftlichen Netzwerks Afrique-Europe-Interact mit Migrantinnen und Migranten, bäuerlichen Gemeinschaften, Frauenkollektiven und Menschenrechtsgruppen zusammenarbeitet. 2022 ist bei C.H.Beck sein Buch "Brennpunkt Westafrika. Die Fluchtursachen und was Europa tun sollte" erschienen.
Gast
Lisa Tschörner
ist seit 2022 Wissenschaftlerin im Projekt Megatrends Afrika: Auswirkungen und Handlungsoptionen für die deutsche und internationale Politk. Sie war bis 2022 Consultant und freie Dozentin für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und hat einen MA International Conflict Studies des King´s College in London.
Deutschland arbeitete bisher eng mit Niger zusammen, setzte seine Entwicklungszusammenarbeit dort nun aber aus. Auch Frankreich ist in Niger aktiv und hat dort etwa 1.500 französische Soldaten zur Bekämpfung des Dschihadismus stationiert. Tausende Unterstützer der Putschisten in der nigrischen Bevölkerung forderten in Protesten allerdings deren Abzug sowie die Ausreise des französischen Botschafters, da Frankreich ebenso wie andere westliche und afrikanische Staaten die neue Regierung nicht anerkennt. Auch die ECOWAS drohnte mit militärischem Eingreifen und Sanktionen.
Vor dem Putsch war Niger der letzte demokratische Staat in der Sahelzone. Doch wie geht es nun weiter im Land, ebenso mit der Sahelzone? Auch in den umliegenden Ländern wie z.B. Mali und Burkina Faso herrschen Militärregierungen, die sich an die Macht geputscht haben und stehen Niger nun militärisch bei. Immerhin akzeptierte die nigrische Militärjunta unlängst Algerien als Vermittlerstaat. Besteht hier jedoch weiterhin die Möglichkeit eines Krieges oder kann die Situation entschärft werden?
Diese und weitere spannende Fragen wollen wir diskutieren mit Lisa Tschörner (Stiftung Politik und Wissenschaft) und Olaf Bernau (Soziologe, Autor und Westafrikaexperte).
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Olaf Bernau
ist Soziologe. Er hält sich jedes Jahr mehrere Wochen in Westafrika auf, wo er im Rahmen des zivilgesellschaftlichen Netzwerks Afrique-Europe-Interact mit Migrantinnen und Migranten, bäuerlichen Gemeinschaften, Frauenkollektiven und Menschenrechtsgruppen zusammenarbeitet. 2022 ist bei C.H.Beck sein Buch "Brennpunkt Westafrika. Die Fluchtursachen und was Europa tun sollte" erschienen.
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Lisa Tschörner
ist seit 2022 Wissenschaftlerin im Projekt Megatrends Afrika: Auswirkungen und Handlungsoptionen für die deutsche und internationale Politk. Sie war bis 2022 Consultant und freie Dozentin für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und hat einen MA International Conflict Studies des King´s College in London.