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HANNOVER IN 59 SEKUNDEN - AEGIDIENTORPLATZ 2024

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HANNOVER IN 59 SEKUNDEN - AEGIDIENTORPLATZ 2024
Der Aegidientorplatz, im Volksmund kurz Aegi genannt, ist ein verkehrsreicher Platz in Hannover, unter dem sich die gleichnamige U-Bahn-Station befindet. Der Platz wurde nach dem Aegidientor benannt, einem bis 1780 bestehenden Stadttor der mittelalterlichen Stadt Hannover.
Das Aegidientor war seit dem Mittelalter das südöstliche Stadttor der Stadtbefestigung Hannover. Den Namen – gelegentlich auch als Egidien Thor geschrieben – erhielt es von der benachbarten Aegidienkirche. Hier traf die Fernstraße aus Richtung Hildesheim auf die Stadt. Vor dem Tor lag die im 9. Jahrhundert entstandene und später wüst gefallene Siedlung Eddingerode.
Aegidientorplatz
Im Zuge der Schleifung der Stadtbefestigung ab 1780 wurde die restliche Toranlage abgetragen. Die Stelle des Aegidientors nahm ab 1844 der Aegidientorplatz ein. Ein Wachhaus (etwa an der heutigen Einmündung der Marienstraße) und eine mehr dekorative, repräsentative Toranlage übten jetzt die letzten noch verbleibenden Funktionen des Stadttors aus. Diese letzte Anlage wurde 1859 abgebrochen.
Der Platz wurde lange Zeit von einem streng geometrischen, klassizistischen Straßenzuschnitt geprägt. Ab 1872 führte die erste Pferdebahn über den Aegidientorplatz. Vom Kröpcke her führt die Georgstraße auf den Platz.
Durch den Um- und Ausbau der hannoverschen Hauptverkehrsstraßen zum Auto-„Cityring“ in den 1950er Jahren wurde der Aegidientorplatz großräumig erweitert. Für den Bau des U-Bahnhofs im Rahmen der Stadtbahn Hannover wurde ab 20. September 1968 im Zuge des Innenstadtringes während fünf Aufbausperrungen die Aegi-Hochstraße über den Platz geführt. Die Freigabe für den Verkehr erfolgte am 1. November 1968. Diese ursprünglich als Provisorium geplante Straße (umgangssprachlich auch Aegibrücke genannt) blieb bis 1998 in Gebrauch. Der Abriss fand am 17. und 18. Oktober 1998 statt. Die Aegi-Hochstraße musste im Winter oft wegen Glatteisbildung gesperrt werden und war zuletzt nur noch für Pkw bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht zugelassen und auf eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h begrenzt.
1996 begannen Planungen zum Umbau und zur Neugestaltung des Platzes. Die Stadtbahnlinie 10 endete zu diesem Zeitpunkt noch in der Friedrichstraße (heute vom Gebäude der NORD/LB überbaut). Durch den Rückbau der Stadtbahn über die Mitte des Platzes und den Abriss der baufälligen Hochstraße sollte eine völlige Neugestaltung erreicht werden. Diese Planung erfolgte als Gemeinschaftsplanung vom Tiefbauamt der Stadt Hannover mit der üstra Tochtergesellschaft TransTeC-bau. In der Baumaßnahme ab Ende 1997 bis 1999 wurde der Platz dann vollständig umgebaut. Die oberirdische Stadtbahn erhielt einen Hochbahnsteig nach Plänen des Architekturbüros Wiege und endete jetzt vom Thielenplatz kommend am nördlichen Rand des Platzes. Der frei gewordene Platz anstelle der Brücke wurde für zusätzliche Abbiegespuren und auch für eine spezielle Busspur in Mittellage verwendet.
Vor Baubeginn gab es große Bedenken, ob der Platz auch ohne die Brücke die Verkehrsströme aufnehmen kann. Von vielen Kritikern wurden Dauerstaus befürchtet, die sich in alle Richtungen ergeben würden. Die Erfahrungen der ersten Betriebsjahre haben jedoch gezeigt, dass diese Befürchtungen nicht eingetreten sind.
2003 begannen dann Planungen für einen weiteren Umbau, der im November 2004 beginnen konnte, nachdem die Bindungsfrist gemäß Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz für den vorherigen Umbau ausgelaufen war. Die in Verlängerung des Hochbahnsteiges angelegte Busspur sollte bis zur Einmündung Hildesheimer Straße aufgegeben werden, was eine vereinfachte Busführung ermöglicht. Ein Teil der Fläche wurde in Richtung Schiffgraben für eine weitere Fahrspur genutzt. Der überwiegende Teil der Fläche wurde bis Oktober 2006 nach einem Entwurf der Landschaftsarchitekturstudenten der Leibniz Universität Hannover Dominik Geilker und Stefanie Schmoll, betreut von Professor Udo Weilacher und Stadtgestalter Thomas Göbel-Groß, zum sogenannten Aegidienwald umgestaltet. Die Planung und Realisierung des Projektes lag in der Verantwortung des Architekturbüros von Klaus Determann.
Im September 2017 wurde im Zuge von Projekt ZehnSiebzehn die oberirdische Stadtbahnanbindung dauerhaft stillgelegt.
📽Aufnahme/Schnitt: JANGO TV HANNOVER 🇩🇪2024/03
Der Aegidientorplatz, im Volksmund kurz Aegi genannt, ist ein verkehrsreicher Platz in Hannover, unter dem sich die gleichnamige U-Bahn-Station befindet. Der Platz wurde nach dem Aegidientor benannt, einem bis 1780 bestehenden Stadttor der mittelalterlichen Stadt Hannover.
Das Aegidientor war seit dem Mittelalter das südöstliche Stadttor der Stadtbefestigung Hannover. Den Namen – gelegentlich auch als Egidien Thor geschrieben – erhielt es von der benachbarten Aegidienkirche. Hier traf die Fernstraße aus Richtung Hildesheim auf die Stadt. Vor dem Tor lag die im 9. Jahrhundert entstandene und später wüst gefallene Siedlung Eddingerode.
Aegidientorplatz
Im Zuge der Schleifung der Stadtbefestigung ab 1780 wurde die restliche Toranlage abgetragen. Die Stelle des Aegidientors nahm ab 1844 der Aegidientorplatz ein. Ein Wachhaus (etwa an der heutigen Einmündung der Marienstraße) und eine mehr dekorative, repräsentative Toranlage übten jetzt die letzten noch verbleibenden Funktionen des Stadttors aus. Diese letzte Anlage wurde 1859 abgebrochen.
Der Platz wurde lange Zeit von einem streng geometrischen, klassizistischen Straßenzuschnitt geprägt. Ab 1872 führte die erste Pferdebahn über den Aegidientorplatz. Vom Kröpcke her führt die Georgstraße auf den Platz.
Durch den Um- und Ausbau der hannoverschen Hauptverkehrsstraßen zum Auto-„Cityring“ in den 1950er Jahren wurde der Aegidientorplatz großräumig erweitert. Für den Bau des U-Bahnhofs im Rahmen der Stadtbahn Hannover wurde ab 20. September 1968 im Zuge des Innenstadtringes während fünf Aufbausperrungen die Aegi-Hochstraße über den Platz geführt. Die Freigabe für den Verkehr erfolgte am 1. November 1968. Diese ursprünglich als Provisorium geplante Straße (umgangssprachlich auch Aegibrücke genannt) blieb bis 1998 in Gebrauch. Der Abriss fand am 17. und 18. Oktober 1998 statt. Die Aegi-Hochstraße musste im Winter oft wegen Glatteisbildung gesperrt werden und war zuletzt nur noch für Pkw bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht zugelassen und auf eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h begrenzt.
1996 begannen Planungen zum Umbau und zur Neugestaltung des Platzes. Die Stadtbahnlinie 10 endete zu diesem Zeitpunkt noch in der Friedrichstraße (heute vom Gebäude der NORD/LB überbaut). Durch den Rückbau der Stadtbahn über die Mitte des Platzes und den Abriss der baufälligen Hochstraße sollte eine völlige Neugestaltung erreicht werden. Diese Planung erfolgte als Gemeinschaftsplanung vom Tiefbauamt der Stadt Hannover mit der üstra Tochtergesellschaft TransTeC-bau. In der Baumaßnahme ab Ende 1997 bis 1999 wurde der Platz dann vollständig umgebaut. Die oberirdische Stadtbahn erhielt einen Hochbahnsteig nach Plänen des Architekturbüros Wiege und endete jetzt vom Thielenplatz kommend am nördlichen Rand des Platzes. Der frei gewordene Platz anstelle der Brücke wurde für zusätzliche Abbiegespuren und auch für eine spezielle Busspur in Mittellage verwendet.
Vor Baubeginn gab es große Bedenken, ob der Platz auch ohne die Brücke die Verkehrsströme aufnehmen kann. Von vielen Kritikern wurden Dauerstaus befürchtet, die sich in alle Richtungen ergeben würden. Die Erfahrungen der ersten Betriebsjahre haben jedoch gezeigt, dass diese Befürchtungen nicht eingetreten sind.
2003 begannen dann Planungen für einen weiteren Umbau, der im November 2004 beginnen konnte, nachdem die Bindungsfrist gemäß Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz für den vorherigen Umbau ausgelaufen war. Die in Verlängerung des Hochbahnsteiges angelegte Busspur sollte bis zur Einmündung Hildesheimer Straße aufgegeben werden, was eine vereinfachte Busführung ermöglicht. Ein Teil der Fläche wurde in Richtung Schiffgraben für eine weitere Fahrspur genutzt. Der überwiegende Teil der Fläche wurde bis Oktober 2006 nach einem Entwurf der Landschaftsarchitekturstudenten der Leibniz Universität Hannover Dominik Geilker und Stefanie Schmoll, betreut von Professor Udo Weilacher und Stadtgestalter Thomas Göbel-Groß, zum sogenannten Aegidienwald umgestaltet. Die Planung und Realisierung des Projektes lag in der Verantwortung des Architekturbüros von Klaus Determann.
Im September 2017 wurde im Zuge von Projekt ZehnSiebzehn die oberirdische Stadtbahnanbindung dauerhaft stillgelegt.
📽Aufnahme/Schnitt: JANGO TV HANNOVER 🇩🇪2024/03